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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Auftritt haben.
    »Demerzel«, sagte der Kaiser der ganzen Galaxis, »ich bin müde!«
    »Staatsdinge sind ermüdend, Sire«, murmelte Demerzel.
    »Muß ich sie dann jeden Abend haben?«
    »Nicht jeden Abend, aber sie sind wichtig. Es befriedigt andere, Sie zu sehen und von Ihnen bemerkt zu werden. Das hilft mit, das Imperium in Gang zu halten.«
    »Früher wurde das Imperium einmal von Macht in Gang gehalten«, sagte der Kaiser melancholisch. »Jetzt muß man es mit einem Lächeln, einem Winken, einem gemurmelten Wort und einer Medaille oder einer Plakette in Gang halten.«
    »Wenn all das den Frieden bewahrt, Sire, dann spricht viel dafür. Und Ihre Herrschaft entwickelt sich gut.«
    »Sie wissen, warum – weil ich Sie an meiner Seite habe. Mein einzig wahres Talent ist, daß ich mir Ihrer Bedeutung bewußt bin.« Er sah Demerzel verschmitzt an. »Mein Sohn muß nicht mein Erbe sein. Er ist kein sonderlich talentierter junge. Was wäre, wenn ich Sie zu meinem Erben machte?«
    »Sire, das ist undenkbar«, erwiderte Demerzel eisig. »Ich würde den Thron nicht usurpieren, ich würde ihn niemals Ihrem rechtmäßigen Erben stehlen. Außerdem, wenn ich Ihnen Unbehagen bereitet habe, dann bestrafen Sie mich gerecht. Ganz sicherlich verdient nichts, was ich getan habe oder möglicherweise tun könnte, die Strafe, zum Kaiser gemacht zu werden.«
    Cleon lachte. »Dafür, daß Sie den Wert des Kaiserthrons so wahrheitsgemäß eingeschätzt haben, Demerzel, gebe ich jeden Gedanken auf, Sie zu bestrafen. Kommen Sie, lassen Sie uns über etwas reden. Ich würde gerne schlafen, aber ich bin noch nicht für das Zeremoniell bereit, mit dem man mich zu Bett bringt. Lassen Sie uns reden!«
    »Worüber, Sire?«
    »Über was Sie wollen. – Über diesen Mathematiker und seine Psychohistorik. Ich denke immer wieder mal über ihn nach, wissen Sie. Heute, beim Abendessen, habe ich an ihn gedacht und mich gefragt: was wäre, wenn eine psychohistorische Analyse eine Methode prophezeien würde, wie man ohne endloses Zeremoniell Kaiser sein kann?«
    »Irgendwie glaube ich, Sire, daß selbst der geschickteste Psychohistoriker das nicht schaffen würde.«
    »Nun, dann möchte ich das Neueste wissen. Versteckt er sich immer noch zwischen diesen seltsamen Kahlköpfen von Mykogen? Sie haben doch versprochen, daß Sie ihn da rausholen würden.«
    »Das habe ich, Sire, und ich habe auch diesbezügliche Schritte unternommen. Aber ich muß zu meinem Bedauern gestehen, daß ich es nicht geschafft habe.«
    »Nicht geschafft?« Der Kaiser runzelte die Stirn. »Das gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht, Sire. Mein Plan war, den Mathematiker zu irgendeiner blasphemischen Handlung zu veranlassen – solche Handlungen gibt es in Mykogen eine ganze Menge, und Fremden fällt es nicht schwer, sie zu begehen – irgend etwas, das eine strenge Bestrafung verlangen würde. Dann würde der Mathematiker gezwungen sein, an den Kaiser zu appellieren, und das wiederum würde dazu führen, daß wir ihn bekommen. Ich hatte dafür belanglose Konzessionen unsererseits vorgesehen – wichtig für Mykogen und völlig unwichtig für uns – und hatte vor, dabei keine direkte Rolle zu übernehmen. Das Ganze sollte sehr subtil betrieben werden.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Cleon, »aber es hat nicht geklappt. Hat der Bürgermeister von Mykogen…«
    »Man nennt ihn den Hohen Ältesten, Sire.«
    »Streiten wir uns nicht über Titel. Hat dieser Hohe Älteste abgelehnt?«
    »Ganz im Gegenteil, Sire, er war einverstanden. Und der Mathematiker, Seldon, ist auch prompt in die Falle gegangen.«
    »Und?«
    »Man hat ihn unversehrt gehen lassen.«
    »Warum?« wollte Cleon indigniert wissen.
    »Das weiß ich nicht genau, Sire, aber ich vermute, daß man uns überboten hat.«
    »Wer denn? Der Bürgermeister von Wye?«
    »Durchaus möglich, Sire, aber ich bezweifle es. Wye wird von mir dauernd überwacht. Wenn die den Mathematiker an sich gebracht hätten, würde ich es inzwischen bereits wissen.«
    Nun begnügte sich der Kaiser nicht damit, die Stirn zu runzeln, sondern er war sichtlich wütend. »Demerzel, das ist schlimm. Ich bin sehr unzufrieden. Ein solches Versagen drängt mir die Frage auf, ob Sie vielleicht nicht mehr der Mann sind, der Sie einmal waren. Welche Maßnahmen sollen wir gegen Mykogen dafür ergreifen, da es sich so offenkundig den Wünschen des Kaisers widersetzt?«
    Demerzel verbeugte sich tief, um damit zu zeigen, daß die Ungnade des Kaisers ihn

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