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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Händler lächelte. »Nun, wenn Sie eines sehen wollen…« Er ging ein paar Schritte weiter und brachte diesmal ein viel dickeres Stummelgebilde zum Vorschein. Er drehte es, und so etwas wie ein Schlachtermesser stach daraus hervor.
    Er reichte es ihr mit dem Griff voran und lächelte dabei.
    »Zeigen Sie mir diese Drehbewegung«, bat sie.
    Er zeigte sie ihr an einem zweiten Messer, indem er es langsam in eine Richtung drehte, daß die Klinge hervortrat, und dann in die andere, um sie wieder zum Verschwinden zu bringen. »Drehen und Drücken«, sagte er.
    »Noch einmal bitte.« Der Händler tat ihr den Gefallen.
    »Gut«, sagte Dors, »jetzt werfen Sie mir das Heft herüber.«
    Das tat er in einem langsamen, nach oben gerichteten Bogen.
    Sie fing es auf, reichte es ihm zurück und sagte: »Schneller.«
    Er hob die Augenbrauen und warf es ihr dann ohne Warnung mit einer schnellen Rückhandbewegung nach links zu. Sie machte keine Anstalten, mit der rechten Hand danach zu greifen, sondern fing es mit der linken auf, und die Klinge schoß sofort vor – und verschwand wieder. Dem Händler blieb der Mund offenstehen.
    »Und das ist das größte, das Sie haben?« fragte sie.
    »Ja. Wenn Sie es wirklich benutzen wollen, wird es Sie bloß ermüden.«
    »Dann werde ich tief durchatmen. Ich nehme noch ein zweites mit.«
    »Für Ihren Freund?«
    »Nein. Für mich.«
    »Sie haben vor, zwei Messer zu benutzen?«
    »Ich habe zwei Hände.«
    Der Händler seufzte. »Mistreß, bitte, gehen Sie nicht nach Billibotton. Sie wissen nicht, was die dort mit Frauen anstellen.«
    »Ich kann es mir vorstellen. Wie befestige ich diese Messer an meinem Gürtel?«
    »Nicht an dem, den Sie tragen, Mistreß. Das ist kein Messergurt. Aber ich kann Ihnen einen verkaufen.«
    »Wird er zwei Messer aufnehmen?«
    »Ich könnte irgendwo einen Doppelgürtel haben. Die sind nicht sehr gefragt.«
    »ich frage danach.«
    »Vielleicht habe ich ihn nicht in Ihrer Größe.«
    »Dann werden wir ihn eben zuschneiden.«
    »Er wird Sie eine Menge kosten.«
    »Meine Kreditkarte wird dafür ausreichen.« Als sie schließlich aus dem Laden kam, meinte Seldon mit säuerlicher Miene: »Mit diesem schweren Gürtel wirken Sie lächerlich.«
    »Wirklich, Hari? Zu lächerlich, um mit Ihnen nach Billibotton zu gehen? Dann gehen wir am besten beide in die Wohnung zurück.«
    »Nein. Ich gehe allein weiter. Das ist ungefährlicher.«
    »Damit erreichen Sie gar nichts, Hari«, verwies ihn Dors. »Wir kehren beide um oder gehen beide weiter. Wir trennen uns unter keinen Umständen.« Und der entschlossene Blick ihrer blauen Augen, der gerade Strich, den ihre Lippen bildeten, und die Art und Weise, wie ihre Hände nach den Messergriffen an ihrem Gürtel faßten, überzeugten Seldon, daß es ihr ernst war.
    »Also schön«, sagte er, »aber wenn Sie überleben und ich je Hummin wieder zu sehen bekomme, wird mein Preis dafür, daß ich meine Arbeit an der Psychohistorik fortsetze – so lieb Sie mir inzwischen geworden sind – sein, daß er Sie entfernt. Verstehen Sie?«
    Und plötzlich lächelte Dors. »Vergessen Sie es! An mir brauchen Sie Ihren Charme nicht zu üben. Nichts wird mich entfernen. Haben Sie das verstanden?«

 
69
     
     
    Als eine in der Luft flimmernde Anzeige BILLIBOTTON verkündete, verließen sie den Expreß. Wie um vielleicht anzudeuten, was sie erwartete, war das zweite I verschmiert, nur ein schwacher Lichtfleck.
    Sie verließen die Kabine und gingen zu dem Steg unter ihnen. Es war früher Nachmittag, und auf den ersten Blick wirkte Billibotton auch nicht anders als der Teil von Dahl, den sie verlassen hatten.
    Aber es lag ein etwas strenger Geruch in der Luft, und der Fußweg war mit Unrat übersät. Man sah, daß es in dieser Gegend keine Autofeger gab.
    Und obwohl der Weg eigentlich ganz normal aussah, herrschte doch eine unbehagliche Stimmung, wie eine zu straff gespannte Feder.
    Vielleicht waren es die Leute. Die Zahl der Fußgänger schien ganz normal, aber sie waren anders als Fußgänger das sonst waren, dachte Seldon. Gewöhnlich waren Fußgänger ganz auf sich selbst konzentriert, und in den endlosen Menschenmengen in den endlosen Passagen von Trantor konnten die Menschen nur überleben – in psychologischer Hinsicht –, indem sie einander ignorierten. Augen wandten sich ab, Wahrnehmungsvermögen wurde abgeschaltet. Es war dies eine Art künstliche Abgeschiedenheit, wobei jeder Mensch in einem Samtnebel eingehüllt war, den er sich selbst

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