Foundation 07: Die Rettung des Imperiums
ich möchte, daß Dr. Seldon mithilft, eine solche Katastrophe zu verhindern. Mein Vater, Mannix IV. ist sein Leben lang ein Mann des Friedens gewesen. Wer immer im Kaiserlichen Palast regierte, konnte seiner Loyalität sicher sein, und er hat dafür gesorgt, daß Wye eine wohlhabende, kräftige Säule der trantorianischen Wirtschaft zum Nutzen des ganzen Imperiums blieb.«
»Soweit mir bekannt ist, hat das den Kaiser aber keineswegs dazu veranlaßt, ihm besonders zu vertrauen«, sagte Dors.
»Ganz sicherlich«, erklärte Rashelle ruhig, »denn die Kaiser, die zu Zeiten meines Vaters den Palast besetzt hielten, wissen selbst, daß sie Usurpatoren sind. Usurpatoren können es sich aber nicht leisten, den wahren Herrschern zu vertrauen. Und doch hat mein Vater den Frieden bewahrt. Selbstverständlich hat er eine hervorragende Sicherheitsstreitmacht aufgebaut und ausgebildet, um den Frieden, den Wohlstand und die Stabilität des Bezirks zu bewahren. Und die Kaiserlichen Behörden haben das zugelassen, weil sie ein friedliches, wohlhabendes und stabiles Wye haben wollten. Und eines, das loyal war.«
»Aber ist Wye loyal?« fragte Dors.
»Dem wahren Kaiser natürlich«, sagte Rashelle, »und wir haben jetzt das Stadium erreicht, wo unsere Kraft dazu ausreicht, schnell die Regierung zu übernehmen – mit einem einzigen Blitzschlag praktisch –, und ehe jemand das Wort ›Bürgerkrieg‹ aussprechen kann, wird es einen wahren Kaiser – oder eine Kaiserin, wenn Sie das vorziehen – geben. Und Trantor wird so friedlich wie zuvor sein.«
Dors schüttelte den Kopf. »Darf ich Sie aufklären? Als Historikerin?«
»Ich höre stets gerne zu.« Und sie neigte leicht den Kopf, zu Dors gewandt.
»Wie groß auch immer Ihre Sicherheitsstreitmacht sein mag, wie gut auch immer ausgebildet und ausgerüstet, kann sie doch unmöglich in Umfang und Stärke den Kaiserlichen Streitkräften gleichkommen, hinter denen fünfundzwanzig Millionen Welten stehen.«
»Ah, und genau damit legen Sie den Finger auf die Schwäche des Usurpators, Dr. Venabili. Es gibt fünfundzwanzig Millionen Welten, und die Kaiserlichen Streitkräfte sind über sie verstreut. Diese Streitkräfte sind dünn verteilt über den unendlich weiten Weltraum und unterstehen dem Befehl unzähliger Offiziere, von denen keiner sonderlich auf irgendwelche Aktionen außerhalb ihrer eigenen Provinzen vorbereitet ist, von denen viele eher nach ihren eigenen Interessen als nach denen des Imperiums handeln wollen. Unsere Streitkräfte andererseits sind alle hier, alle auf Trantor. Wir können handeln und das durchsetzen, was wir wollen, ehe die weit entfernten Generale und Admirale auch nur begreifen, daß man sie braucht.«
»Aber diese Reaktion wird kommen – und zwar mit unwiderstehlicher Gewalt.«
»Sind Sie da sicher?« fragte Rashelle. »Wir werden im Palast sein, und Trantor wird uns gehören, und es wird Frieden herrschen. Warum sollten die Kaiserlichen Streitkräfte eingreifen, wo doch jeder Militärgouverneur sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmert und seine eigene Welt haben und beherrschen kann, seine eigene Provinz?«
»Aber wollen Sie das denn?« fragte Seldon erstaunt. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie darauf hinarbeiten, ein Reich zu beherrschen, daß in Splitter zerbrechen wird?«
»Genau das«, sagte Rashelle. »Ich möchte über Trantor herrschen, über seine außenliegenden Weitraumsiedlungen, über die paar benachbarten Planetensysteme, die Teil der Provinz Trantor sind. Ich möchte viel lieber Kaiser von Trantor als Kaiser der Galaxis sein.«
»Sie wären mit Trantor allein zufrieden«, sagte Dors mit einer Stimme, aus der tiefer Unglaube klang.
»Warum nicht?« sagte Rashelle plötzlich erregt. Sie lehnte sich vor und preßte beide Hände auf den Tisch. »Genau das hat mein Vater seit vierzig Jahren geplant. Er klammert sich jetzt nur noch an sein Leben, um die Erfüllung dieses Traums mitzuerleben. Was brauchen wir Millionen von Welten, ferne Welten, die uns nichts bedeuten, die uns nur schwächen, die unsere Streitkräfte von uns abziehen, hinaus in bedeutungslose Kubikparsek des Weltraums, Welten, die uns in administrativem Chaos ertrinken lassen, mit ihren endlosen Streitereien und Problemen ruinieren, wo sie doch für uns nur ein fernes Nichts sind. Unsere eigene, dicht bevölkerte Welt – unsere planetarische Stadt – ist uns Galaxis genug. Wir haben alles, was wir brauchen, um uns selbst zu erhalten. Was den Rest der Galaxis
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