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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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scheint. Trotzdem ist hier Platz für menschliches Urteilsvermögen und menschlichen Verstand. Jeder Bruder und jede Schwester hat irgendwann einmal Gelegenheit, hier zu arbeiten. Manche machen einen Beruf daraus.«
    Sie sprach jetzt freier. Aber dann bemerkte er verlegen, daß ihre linke Hand verstohlen nach der rechten griff und die Stelle rieb, wo er sie berührt hatte, so als hätte er sie gestochen.
    »Das geht kilometerweit so weiter«, sagte sie, »aber wenn wir hier kehrt machen, dann können Sie einen Teil der Fungussektion sehen.«
    Sie gingen weiter. Seldon bemerkte, wie sauber alles war. Das Glas blitzte. Der geflieste Boden schien feucht, aber als er sich dann einmal bückte, um ihn zu berühren, war er das nicht. Nicht einmal schlüpfrig war er – es sei denn, seine Sandalen (aus denen der große Zeh hervorstand, wie es in Mykogen Sitte war) waren mit speziellen Sohlen ausgestattet.
    In einem Punkt hatte Regentropfen Dreiundvierzig recht. Hie und da konnte man einen Bruder oder eine Schwester lautlos arbeiten sehen. Sie studierten Anzeigen, betätigten Hebel und polierten Geräte – stets den Eindruck vermittelnd, völlig in das vertieft zu sein, was sie gerade taten.
    Seldon achtete sorgfältig darauf, nicht zu fragen, was sie taten, da er die Schwester weder dadurch in Verlegenheit bringen wollte, indem sie antworten mußte, sie wisse es nicht, oder sie ärgern, wenn sie ihn nämlich daran erinnern mußte, daß es Dinge gab, die er nicht zu wissen brauchte.
    Sie passierten eine frei schwingende Pendeltür, und plötzlich bemerkte Seldon eine Andeutung des Geruchs, an den er sich erinnerte. Er sah Regentropfen Dreiundvierzig an, aber sie schien ihn nicht wahrzunehmen. Bald hatte auch er sich daran gewöhnt.
    Das Licht veränderte plötzlich seinen Charakter. Es war jetzt nicht mehr rosig und auch nicht mehr hell. Alles lag im Dämmerlicht, nur die einzelnen Geräte waren scharf angestrahlt. Und überall, wo ein solches Gerät angestrahlt wurde, schien auch ein Bruder oder eine Schwester zu stehen. Einige trugen beleuchtete Kopfbänder, die in einem perlfarbenen Schein erstrahlten. Und in mittlerer Entfernung konnte Seldon hie und da kleine, sich bewegende Lichtpunkte erkennen.
    Im Gehen warf er einen schnellen Blick auf ihr Profil. Das war das einzige, wonach er sie wirklich beurteilen konnte. Sonst konnte er ihren kräftig gewölbten kahlen Schädel, ihre brauenlosen Augen und ihr farbloses Gesicht nicht aus seinem Bewußtsein verdrängen. Sie überlagerten ihre Individualität und schienen sie unsichtbar zu machen. Hier im Profil dagegen konnte er etwas sehen. Nase, Kinn, volle Lippen, Regelmäßigkeit, Schönheit. Irgendwie mattierte das schwache Licht die große obere Kahlheit und machte sie weich.
    Überrascht dachte er: sie könnte sehr schön sein, wenn sie ihr Haar wachsen ließe und es hübsch anordnete.
    Und dann dachte er, daß sie ihr Haar nicht wachsen lassen konnte. Sie würde ihr ganzes Leben kahl sein.
    Warum? Warum mußten sie ihr das antun? Sonnenmeister hatte gesagt, das wäre, damit ein Mykogenier sich sein ganzes Leben lang als Mykogenier erkennen würde. Warum war das so wichtig, daß alle den Fluch der Haarlosigkeit als ein Erkennungszeichen akzeptieren mußten?
    Aber dann sagte er sich, weil er gewöhnt war, stets die Argumente beider Seiten abzuwägen: Sitte und Brauch sind zweite Natur. Wenn man einmal einen kahlen Schädel gewöhnt war, hinreichend gewöhnt, dann würde Haar auf einem solchen Schädel monströs erscheinen und Übelkeit hervorrufen. Er selbst hatte sich jeden Morgen glatt rasiert, allen Bartwuchs entfernt, und hatte sich beim leisesten Anflug von Stoppeln unbehaglich gefühlt. Und doch empfand er sein Gesicht nicht als kahl oder in irgendeiner Weise unnatürlich. Natürlich konnte er sich jederzeit sein Gesichtshaar und damit einen Bart stehen lassen, wenn er das nur wollte – aber er wollte es nicht.
    Er wußte, daß es Welten gab, auf denen die Männer sich nicht rasierten; auf manchen stutzten sie ihr Gesichtshaar nicht einmal, sondern ließen es wild wachsen. Was würden sie sagen, wenn sie sein kahles Gesicht, sein haarloses Kinn, seine Wangen und seine Lippen sehen könnten?
    Und unterdessen schritt er mit Regentropfen Dreiundvierzig dahin – endlos wie es schien – und sie lenkte seine Schritte immer wieder, indem sie ihn am Ellbogen berührte, und es schien ihm, daß sie sich daran gewöhnt hatte, weil sie jetzt nicht mehr hastig die Hand

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