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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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verhindern, daß so etwas passiert?«
    »Was können wir schon tun? Wir führen ständig Tests durch, um irgendwelche Mutationen oder neue Viren zu entdecken, oder auch eine zufällige Verseuchung oder Veränderung der Umgebung. Wir finden nur selten etwas, aber wenn doch, dann schreiten wir sofort ein. Aus diesem Grunde gibt es nur wenige schlechte Jahre, und selbst ein schlechtes Jahr hat nur eine geringe Auswirkung. Das schlimmste Jahr, das wir je hatten, blieb um nur zwölf Prozent unter dem Durchschnitt – aber das reichte aus, um große Not zu verursachen. Das Problem ist nur, daß selbst noch so sorgfältig überlegte und geschickt aufgebaute Computerprogramme nicht immer das vorhersagen können, was man im wesentlichen gar nicht vorhersagen kann.«
    Seldon spürte, wie ihn unwillkürlich ein leichter Schauer durchlief. Es war, als spräche sie von Psychohistorik – aber sie sprach nur von der Mikrofarmproduktion eines winzigen Bruchteils der Menschheit, während er selbst das mächtige Galaktische Imperium in all seinen Aktivitäten im Sinn hatte.
    So fragte er etwas bedrückt: »Aber sicherlich ist doch nicht alles unvorhersehbar. Es gibt Kräfte, die das lenken und für uns sorgen.«
    Die Schwester schien zu erstarren. Sie drehte sich zu ihm herum, und es hatte den Anschein, als würde sie ihn mit ihren durchdringenden Augen studieren.
    Aber sie sagte nur: »Was?«
    Jetzt war Seldon unbehaglich. »Mir scheint, wenn wir von Viren und Mutationen sprechen, dann sprechen wir in Wirklichkeit über ganz natürliche, den Naturgesetzen unterworfene Phänomene. Das Übernatürliche bleibt dabei unberücksichtigt, nicht wahr? Alles, was nicht den Naturgesetzen unterworfen ist und deshalb seinerseits die Naturgesetze kontrollieren kann, bleibt dabei unberücksichtigt.«
    Sie starrte ihn an, als hätte er plötzlich in irgendeinem unbekannten Dialekt der galaktischen Standardsprache zu ihr gesprochen. Und wieder sagte sie, diesmal halb im Flüsterton: »Was?«
    Er stolperte über nicht vertraute Worte, die ihm peinlich waren. »Sie müssen doch an irgendeine große Essenz, einen großen Geist, eine Wesenheit… appellieren. Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll.«
    Regentropfen Dreiundvierzig sagte mit einer Stimme, die in die höheren Register stieg, aber dabei doch leise blieb: »Das habe ich mir doch gedacht. Ich dachte schon, daß Sie das meinen, aber ich konnte es nicht glauben. Sie werfen uns vor, Religion zu haben. Warum haben Sie das nicht gesagt? Warum haben Sie das Wort nicht gebraucht?«
    Sie wartete auf Antwort, und Seldon, den der Ausbruch etwas verwirrte, sagte: »Weil das nicht das Wort ist, das ich gebrauche. Ich nenne es ›Supernaturalismus‹.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen! Für mich ist es Religion, und so etwas haben wir nicht. Religion ist für die Stammesmenschen, für das schwärmerische…«
    Die Schwester hielt inne, um zu schlucken, als wäre sie beinahe erstickt, und Seldon war ziemlich sicher, daß das Wort, an dem sie so gewürgt hatte, ›Gesindel‹ hatte lauten sollen. Jetzt hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Langsam und etwas tiefer als in ihrer üblichen Sopranstimme sagte sie: »Wir sind kein religiöses Volk. Unser Reich ist von dieser Welt, und das war es immer. Wenn Sie eine Religion haben…«
    Seldon hatte das Gefühl, in der Falle zu stecken. Damit hatte er irgendwie nicht gerechnet. Er hob abwehrend die Hand. »Eigentlich nicht. Ich bin Mathematiker, mein Reich ist auch von dieser Welt. Ich hatte nur gedacht, aus Ihren starren Sitten geschlossen, daß Ihr Reich…«
    »Denken Sie es gar nicht erst, Stammesmann. Wenn unsere Sitten und Gebräuche starr sind, dann deshalb, weil wir nur Millionen zählen und von Milliarden umgeben sind. Irgendwie müssen wir uns hervorheben, damit wir Wenigen nicht inmitten Ihrer Schwärme und Horden verloren gehen. Unsere Haarlosigkeit muß uns hervorheben, unsere Kleidung, unser Verhalten, die Art und Weise, wie wir leben. Wir müssen wissen, wer wir sind und müssen auch sicherstellen, daß Stammesleute wie Sie wissen, wer wir sind. Wir rackern uns auf unseren Farmen ab, um uns in Ihren Augen nützlich zu machen, und sorgen auf diese Weise dafür, daß Sie uns in Frieden lassen. Das ist alles, was wir von Ihnen verlangen… daß Sie uns in Ruhe lassen!«
    »Ich habe nicht die Absicht, Ihnen oder irgend jemandem aus Ihrem Volk ein Leid zuzufügen. Ich suche nur Wissen, hier ebenso wie überall.«
    »Also beleidigen Sie uns, indem

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