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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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zurückzog. Manchmal blieb sie fast eine Minute lang auf seinem Arm liegen.
    »Hier!« sagte sie plötzlich. »Kommen Sie her!«
    »Was ist das?« fragte Seldon.
    Sie standen vor einem Tablett, das mit kleinen Kugeln gefüllt war, von denen jede etwa zwei Zentimeter Durchmesser hatte. Ein Bruder, der hier arbeitete und das Tablett gerade abgestellt hatte, blickte fragend auf.
    Regentropfen Dreiundvierzig sagte leise zu Seldon: »Bitten Sie um ein paar.«
    Seldon verstand, daß sie einen Bruder nicht ansprechen konnte, wenn der nicht zuerst das Wort an sie richtete, und sagte etwas unsicher: »Dürfen wir ein paar haben, Bruder?«
    »Nehmen Sie sich eine Handvoll, Bruder«, sagte der andere herzlich.
    Seldon nahm sich eine der Kugeln und war schon im Begriff, sie Regentropfen Dreiundvierzig zu reichen, als er bemerkte, daß sie die Einladung auch auf sich bezogen und sich zwei Handvoll genommen hatte.
    Die Kugel fühlte sich glatt und weich an. Als sie den Bottich und den Bruder, der daran arbeitete, verließen, sagte Seldon zu Regentropfen Dreiundvierzig: »Ißt man die?« Er roch an der Kugel.
    »Sie riechen nicht«, sagte sie scharf.
    »Was sind das?«
    »Leckerbissen. Rohe Leckerbissen. Für den Markt draußen gibt es sie mit unterschiedlichem Geschmack, aber hier in Mykogen essen wir sie ungewürzt, wie es sich gehört.«
    Sie schob sich eine der Kugeln in den Mund und sagte: »Ich bekomme nie genug davon.«
    Seldon schob sich eine Kugel in den Mund und spürte, wie sie sich auflöste. Einen Augenblick lang spürte er die Flüssigkeit im Mund, und dann glitt ihm der kleine Leckerbissen die Speiseröhre hinunter.
    Einen Augenblick lang stand er verblüfft da. Es schmeckte leicht süßlich und hatte einen bitteren Nachgeschmack, aber er wußte nicht recht, wie er den dominierenden Geschmack beschreiben sollte. »Kann ich noch einen haben?« fragte er.
    »Ein halbes Dutzend, wenn Sie wollen«, sagte Regentropfen Dreiundvierzig und hielt ihm die Hand hin. »Sie schmecken nie zweimal genau gleich und haben praktisch keine Kalorien. Nur Geschmack.«
    Sie hatte recht. Er versuchte, den Leckerbissen im Mund zu behalten; versuchte, vorsichtig daran zu lecken oder ein Stück abzubeißen. Aber so vorsichtig er auch war, er brauchte nur daran zu lecken, und die kleine Kugel löste sich auf, wenn nur ein Stück davon abgebrochen wurde, verschwand der Rest sofort. Und der Geschmack war jedesmal undefinierbar und anders als vorher.
    »Das Problem ist nur«, sagte die Schwester glücklich, »daß man hie und da einen ganz ungewöhnlichen erwischt und ihn nie vergißt und ihn auch nie wieder bekommt. Als ich neun war, hatte ich einen…« – plötzlich verblaßte die Erregung aus ihrem Ausdruck, und sie sagte: »Das ist eine gute Sache. Sie lehrt einem, wie flüchtig doch alles auf der Welt ist.«
    Das war ein Signal, dachte Seldon. Sie waren lange genug ziellos herumgelaufen. Sie hatte sich an ihn gewöhnt und redete jetzt mit ihm. Und jetzt mußte das Gespräch auf den Punkt kommen. Jetzt!

 
44
     
     
    »Ich komme von einer Welt, die im Freien liegt«, sagte Seldon. »So wie das auf allen Welten der Fall ist, mit Ausnahme Trantors. Regen kommt oder kommt nicht, die Flüsse plätschern dahin oder sind überflutet, und die Temperatur ist hoch oder niedrig. Das bedeutet, daß die Ernten gut oder schlecht sind. Hier hingegen ist die Umgebung völlig unter Kontrolle. Und die Ernten haben gar keine andere Wahl, als gut zu sein. Wie glücklich Mykogen doch ist.«
    Er wartete. Darauf gab es einige mögliche Antworten, und sein weiteres Handeln hing davon ab, welche Antwort kommen würde.
    Sie sprach jetzt völlig frei und schien hinsichtlich seiner Männlichkeit keine Hemmungen mehr zu haben. Diese lange Tour hatte also allem Anschein nach ihren Zweck erfüllt. »So leicht ist die Umgebung nicht zu kontrollieren. Es gibt gelegentlich Virusinfektionen, und manchmal kommt es zu unerwarteten und unerwünschten Mutationen. Und hie und da verkümmern ganze Partien und sind dann wertlos.«
    »Das erstaunt mich. Was passiert denn dann?«
    »Gewöhnlich bleibt gar keine andere Wahl, als die verdorbenen Partien zu vernichten. Selbst diejenigen, von denen man nur annimmt, daß sie verdorben sind. Man muß die Tabletts und Tanks total sterilisieren und sie manchmal sogar entfernen.«
    »Das läuft also auf einen chirurgischen Eingriff hinaus«, sagte Seldon. »Sie schneiden das kranke Gewebe weg.«
    »Ja.«
    »Und was tun Sie, um zu

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