Foundation 08: Foundation
bringt mich nicht aus der Ruhe. Und das Volk? Der Mann auf der Straße? Sicher, ein paar kommen ums Leben, und die übrigen zahlen eine Weile zusätzliche Steuern. Aber das läuft sich wieder zurecht. Und dann ist alles wieder beim alten mit anderen fünf oder sechs Blödianen.«
Ducem Barrs Nasenlöcher blähten sich, und die Sehnen seiner alten rechten Hand zuckten. Doch er schwieg.
Lathan Devers’ Augen waren auf ihn gerichtet. Ihnen entging nichts. Der Händler sagte: »Hören Sie. Ich habe für meine Fünfeinhalb-Credits-Geräte und die Bier-und-Brezel-Provision, die ich von den Konzernen erhalte, mein Leben im Raum verbracht. Zu Hause…« – er wies mit dem Daumen über die Schulter – »sitzt ein Fettarsch und kassiert Minute für Minute das, was ich und andere wie ich verdienen. Angenommen, Sie leiten die Foundation. Dann brauchen Sie uns immer noch. Sie brauchen uns dringender, als uns die Konzerne gebraucht haben – weil Sie sich nicht auskennen und wir das Bargeld hereinscheffeln. Wir würden mit dem Imperium besser abschneiden. Ja, das würden wir, und ich bin Geschäftsmann. Wenn etwas dabei herausspringt, bin ich sicher dafür.«
Und er fixierte die beiden mit ironischer Kampfbereitschaft.
Die Stille blieb minutenlang ungebrochen, und dann rasselte ein Zylinder in den Schlitz. Der General öffnete ihn, sah kurz auf die saubere Druckschrift und nahm die Graphiken mit einem Blick in sich auf.
»Liefert Plan mit Angabe der Position jedes Schiffes im Einsatz. Erwartet Befehle für Defensive mit totalem Waffeneinsatz.«
Er faßte nach seinem Cape. Während er es sich um die Schultern legte, flüsterte er Barr mit steifen Lippen zu: »Ich überlasse diesen Mann Ihnen. Ich erwarte Ergebnisse. Wir sind im Krieg, und ich kann grausam gegen Versager sein. Vergessen Sie das nicht!« Beiden salutierend ging er.
Lathan Devers sah ihm nach. »Den hat etwas da getroffen, wo es weh tut. Was ist los?«
»Offenbar eine Schlacht«, antwortete Barr brummig. »Die Streitkräfte der Foundation wollen ihre erste Schlacht liefern. Sie kommen besser mit.«
Es waren bewaffnete Soldaten anwesend. Ihre Haltung war respektvoll, ihre Gesichter waren hart. Devers folgte dem stolzen alten siwennischen Patriarchen hinaus.
Der Raum, in den sie geführt wurden, war kleiner und kahler. Er enthielt zwei Betten, einen Bildschirm, eine Dusche, ein Waschbecken und ein Klo. Die Soldaten marschierten hinaus, und die dicke Tür fiel mit hohlem Klang ins Schloß.
»Hä?« Devers betrachtete die Umgebung mißbilligend. »Das sieht aus wie für die Dauer gedacht.«
»Es ist für die Dauer«, stellte Barr kurz fest und kehrte dem Händler den Rücken zu.
»Was treiben Sie für ein Spiel, Doc?« fragte Devers gereizt.
»Überhaupt keins. Sie sind in meiner Obhut, das ist alles.«
Der Händler stand auf und baute sich in seiner ganzen Massigkeit vor dem regungslosen Patrizier auf. »So? Aber Sie sind mit mir in dieser Zelle, und als wir hergebracht wurden, waren die Waffen genauso auf Sie gerichtet wie auf mich. Hören Sie, meine Ansichten über das Thema Krieg und Frieden haben Sie ganz aus dem Häuschen gebracht.«
Er wartete vergebens. »Na gut, dann lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen. Sie sagten, Ihr Land sei einmal überfallen worden. Von wem? Von Kometenbewohnern aus den äußeren Nebeln?«
Barr blickte auf. »Vom Kaiserreich.«
»Tatsächlich? Was tun Sie dann hier?«
Barr bewahrte beredtes Schweigen.
Der Händler schob die Unterlippe vor und nickte langsam. Er zog ein aus flachen Gliedern bestehendes Armband vom rechten Handgelenk und hielt es Barr hin. »Was halten Sie davon?« Er trug das Gegenstück am linken Handgelenk.
Der Siwenner nahm das Schmuckstück. Er reagierte auf die Geste des Händlers und streifte es über. Das merkwürdige Prickeln am Handgelenk verging schnell.
Sofort veränderte sich Devers’ Stimme. »Gut, Doc, jetzt sind Sie dran. Sprechen Sie ungezwungen. Sollte dieser Raum verwanzt sein, wird es ihnen nichts nützen. Was Sie da haben, ist ein Feldverzerrer, echtes Mallow-Design. Wird auf jeder Welt von hier bis zum äußeren Rand für fünfundzwanzig Credits verkauft. Sie bekommen ihn umsonst. Halten Sie die Lippen beim Sprechen steif, und bewahren Sie schön die Ruhe. Sie müssen den Trick erst herausbekommen.«
Sofort wurde Ducem Barr vorsichtig. Der Blick des Händlers drängte ihn. Er fühlte sich dem Begehren dieser leuchtenden Augen nicht gewachsen.
»Was wollen Sie?« fragte
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