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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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hörte, sah er über die Schulter.
    »Heh. Noch nicht im Bett? Ich habe mit dem Versuch, etwas anderes als Nachrichten hereinzubekommen, Stunden vor dem Bildschirm verbracht. Wie es heißt, ist die F.S. Hober Mallow vom Kurs abgekommen, und man hat nichts mehr von ihr gehört.«
    »Wirklich? Was wird vermutet?«
    »Was glauben Sie denn? Eine kalganische Schweinerei. Es liegen Berichte vor, daß kalganische Fahrzeuge in dem Raumsektor gesichtet wurden, aus dem sich die Hober Mallow zuletzt gemeldet hat.«
    Darell zuckte die Achseln, und Anthor rieb sich zweifelnd die Stirn.
    »Hören Sie, Doc, warum reisen Sie nicht nach Trantor?«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil Sie uns hier zu nichts nütze sind. Sie sind nicht Sie selbst. Können Sie gar nicht sein. Und wenn Sie nach Trantor gehen, könnten Sie eine Aufgabe erfüllen. Die alte kaiserliche Bibliothek mit den vollständigen Sitzungsprotokollen der Seldon-Kommission befindet sich dort.«
    »Nein! Die Bibliothek ist gründlich durchforscht worden, und das hat niemandem weitergeholfen.«
    »Es hat damals Ebling Mis weitergeholfen.«
    »Woher wissen Sie das? Ja, er sagte, er habe die Zweite Foundation gefunden, und meine Mutter erschoß ihn fünf Sekunden später, weil anders nicht zu verhindern war, daß er diese Information dem Maultier enthüllte. Aber sehen sie, damit machte sie es auch unmöglich, jemals zu entscheiden, ob Mis die Lage der Zweiten Foundation wirklich kannte. Schließlich ist es nie einem anderen gelungen, aus diesen Aufzeichnungen auf die Wahrheit zu schließen.«
    »Der Verstand von Ebling Mis war, wie Sie sich erinnern werden, durch das Maultier aufgeputscht worden.«
    »Auch das weiß ich, aber gerade deshalb befand sich sein Gehirn in einem abnormalem Zustand. Wissen Sie und ich irgend etwas über die Eigenschaften eines Geistes, der unter der emotionalen Kontrolle eines anderen steht, über seine Leistungsmöglichkeiten und seine Mängel? Wie dem auch sei, ich werde nicht nach Trantor gehen.«
    Anthor runzelte die Stirn. »Warum so heftig? Ich habe es ja nur vorgeschlagen, weil… Beim Raum, ich verstehe Sie nicht. Sie sehen zehn Jahre älter aus. Sie haben offensichtlich eine höllische Zeit hinter sich. Hier leisten Sie nichts, was irgendeinen Wert hätte. Wenn ich Sie wäre, würde ich losziehen und das Mädchen suchen.«
    »Genau! Ich will es ja auch. Und gerade deswegen tue ich es nicht Versuchen Sie zu verstehen, Anthor. Sie – wir beide – spielen mit etwas, das für uns bei weitem zu groß ist. Falls es Ihnen möglich sein sollte, einmal kalten Blutes darüber nachzudenken, werden Sie das einsehen, auch wenn Sie es in den Augenblicken der Begeisterung nicht tun.
    Seit fünfzig Jahren wissen wir, daß die Zweite Foundation der echte Abkömmling und Schüler der Seldon-Mathematik ist. Das bedeutet, wie auch Sie ganz genau wissen, daß in der Galaxis nichts geschieht, was nicht in ihre Berechnungen einbezogen wird. Für uns ist das ganze Leben eine Folge von Zufällen, denen wir mit Improvisationen begegnen. Für die Leute von der Zweiten Foundation ist das ganze Leben zielgerichtet und muß mit Vorausberechnungen gemeistert werden.
    Doch sie haben ihre schwachen Stellen. Ihre Arbeit ist statistischer Natur, und nur die Handlungen von Massen sind berechenbar. Wie es nun kommt, daß ich als Einzelperson in dem vorhergesehenen Verlauf der Geschichte eine Rolle spiele, weiß ich nicht. Vielleicht ist die Rolle nicht genau umrissen, da der Plan dem Individuum den freien Willen läßt. Aber ich bin wichtig, und sie – sie, verstehen Sie – haben vielleicht zumindest meine wahrscheinliche Reaktion berechnet. Deshalb mißtraue ich meinen Impulsen, meinen Wünschen, meinen wahrscheinlichen Reaktionen.
    Ich möchte sie lieber mit einer unwahrscheinlichen Reaktion überraschen. Ich werde hierbleiben, ungeachtet der Tatsache, daß ich mir verzweifelt wünsche, abzureisen. Nein! Weil ich es mir verzweifelt wünsche.«
    Der junge Mann lächelte bitter. »Sie kennen Ihre eigene Psyche nicht so gut, wie sie sie kennen mögen. Nehmen wir einmal an, weil sie Sie kennen, verlassen sie sich darauf, daß Sie sich für das entscheiden, was Sie – Sie allein – für die unwahrscheinliche Reaktion halten.«
    »In dem Fall gibt es kein Entrinnen. Denn wenn ich Ihren Überlegungen folgte und nach Trantor ginge, hätten sie auch das vorhersehen können. Das gibt einen endlosen Zirkel von Doppel-Doppel-Doppelspiel. Ganz gleich, wie weit ich diesem Zirkel folge,

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