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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Bodenwagen, den er requiriert
hatte, und stellte sich vor die Tür des seinen Glanz
verlierenden Herrenhauses, das sein Ziel war. Er wartete. Das
Photonen-Auge, das den Eingang überwachte, war eingeschaltet,
aber als die Tür sich öffnete, geschah es von Hand.
    Bel Riose lächelte den alten Mann an. »Ich bin
Riose…«
    »Ich erkenne Sie.« Der alte Mann zeigte keine
Überraschung. Steif blieb er an seinem Platz stehen. »Sie
wünschen?«
    Riose tat in einer Geste schuldigen Respekts einen Schritt
zurück. »Frieden. Falls Sie Ducem Barr sind, bitte ich um
die Gunst einer Unterredung.«
    Ducem Barr trat zur Seite. Im Innern des Hauses leuchteten die
Wände auf. Tageslicht empfing den General.
    Er berührte die Wand des Arbeitszimmers, dann betrachtete er
seine Fingerspitzen. »So etwas gibt es auf Siwenna?«
    Barr lächelte dünn. »Anderswo nirgends, glaube ich.
Ich halte die Anlage selbst in Ordnung, so gut ich kann. Bitte
entschuldigen Sie, daß Sie an der Tür warten mußten.
Die Automatik stellt die Anwesenheit eines Besuchers noch fest,
öffnet die Tür jedoch nicht mehr.«
    »Das können Sie nicht reparieren?« Die Stimme des
Generals enthielt eine Andeutung von Spott.
    »Es gibt keine Ersatzteile mehr. Wollen Sie sich nicht
setzen, Sir? Sie trinken Tee?«
    »Auf Siwenna? Mein guter Sir, es ist gesellschaftlich
unmöglich, hier keinen Tee zu trinken.«
    Der alte Patrizier zog sich geräuschlos zurück. Seine
langsame Verbeugung gehörte zu dem Erbe an Zeremonien, das die
ehemalige Aristokratie aus der besseren Zeit des letzten Jahrhunderts
zurückgelassen hatte.
    Riose sah der sich entfernenden Gestalt seines Gastgebers nach,
und seine bemühte Liebenswürdigkeit franste an den
Rändern ein bißchen aus. Seine Erziehung war rein
militärisch, seine Erfahrung desgleichen. Er hatte, wie das
Klischee lautet, dem Tod viele Male ins Auge gesehen, doch es war
immer ein Tod von sehr vertrauter und faßbarer Art gewesen.
Deshalb liegt kein Widerspruch in der Tatsache, daß dem
idolisierten Helden der Zwanzigsten Flotte in der muffigen
Atmosphäre des Zimmers plötzlich kalt wurde.
    Der General erkannte, daß die schwarzen Kästchen auf
den Regalbrettern Bücher waren. Ihre Titel waren ihm fremd. Das
große Gebilde an dem einen Ende des Raums mußte der
Empfänger sein, der die Bücher auf Verlangen in Bild und
Ton umsetzte. Riose hatte noch nie einen in Betrieb gesehen, aber er
hatte von ihnen gehört.
    Irgendwer hatte ihm einmal gesagt, in dem Goldenen Zeitalter, als
sich das Kaiserreich über die gesamte Galaxis erstreckte,
hätten neun von zehn Häusern solche Empfänger besessen
– und solche Reihen von Büchern.
    Aber jetzt waren Grenzen zu bewachen; Bücher waren für
alte Männer. Und die Hälfte aller Geschichten, die
über die alte Zeit erzählt wurden, waren sowieso Mythen.
Mehr als die Hälfte.
    Der Tee kam, und Riose setzte sich. Ducem Barr hob sein Glas.
»Auf Ihre Ehre.«
    »Danke. Auf die Ihre.«
    Ducem Barr sagte bedächtig: »Sie sollen noch jung sein.
Fünfunddreißig?«
    »Nahe daran. Vierunddreißig.«
    »In dem Fall«, meinte Barr mit sanftem Nachdruck,
»könnte ich nicht besser beginnen, als indem ich Ihnen
mitteile, daß ich zu meinem Bedauern nicht im Besitz von
Liebeszaubern oder -tränken bin. Auch ist es mir absolut
unmöglich, die Gunst einer jungen Dame, die Ihnen gefällt,
auf Sie zu lenken.«
    »Ich brauche in dieser Beziehung keine künstlichen
Hilfen, Sir.« In die Selbstgefälligkeit, die die Stimme des
Generals verriet, mischte sich Belustigung. »Erhalten Sie viele
Nachfragen für solche Artikel?«
    »Reichlich. Unglücklicherweise neigt ein ungebildetes
Publikum dazu, Gelehrtentum mit Zauberei durcheinanderzubringen, und
anscheinend ist das Liebesleben der Bereich, der die
größte Menge magischer Eingriffe erfordert.«
    »Das läßt sich denken. Aber ich bin anders. Ich
verbinde das Gelehrtentum mit nichts als der Möglichkeit,
schwierige Fragen zu beantworten.«
    Der Siwenner bemerkte ernst: »Sie könnten sich ebenso
irren.«
    »Das wird sich noch herausstellen.« Der junge General
stellte sein Glas in die leuchtende Hülle, und es füllte
sich von neuem. Er ließ die ihm angebotene Geschmackskapsel
hineinfallen. Die Flüssigkeit sprudelte ein wenig. »Also
sagen Sie mir, Patrizier, wer sind die Zauberer? Die
wirklichen.«
    Der lange nicht mehr benutzte Titel ließ Barr stutzen. Er
antwortete: »Es gibt keine Zauberer.«
    »Aber es wird von ihnen gesprochen. Auf Siwenna

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