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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wimmelt es
von Geschichten über sie. Sie sind die Grundlage von Kulten.
Eine seltsame Verbindung besteht zwischen ihnen und jenen Gruppen
unter Ihren Landsleuten, die von der alten Zeit und von dem, was sie
Freiheit und Autonomie nennen, träumen. Die Sache könnte
letzten Endes eine Gefahr für den Staat werden.«
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Warum fragen Sie
mich? Riechen Sie eine Revolution mit mir an der Spitze?«
    Riose zuckte die Achseln. »Das nicht. Oh, der Gedanke ist
nicht ganz und gar lächerlich. Ihr Vater war zu seiner Zeit ein
Verbannter, Sie dagegen in der Ihren ein Patriot und Chauvinist. Es
ist taktlos, wenn ich als Gast es erwähne, aber der Auftrag, der
mich hergeführt hat, macht es notwendig. Gibt es zur Zeit eine
Verschwörung? Ich bezweifle es. Siwenna ist in diesen drei
Generationen jeder Schwung ausgeprügelt worden.«
    Der alte Mann erwiderte mühsam: »Ich werde als Gastgeber
ebenso taktlos sein wie Sie als Gast. Ich werde Sie daran erinnern,
daß einmal ein Vizekönig ebenso über die schwunglosen
Siwenner gedacht hat wie Sie. Die Befehle dieses Vizekönigs
machten meinen Vater zu einem mittellosen Flüchtling, meine
Brüder zu Märtyrern und meine Schwester zur
Selbstmörderin. Doch dieser Vizekönig fand einen Tod von
angemessener Gräßlichkeit durch die Hände ebendieser
sklavischen Siwenner.«
    »Ah, ja, und Sie kommen dabei in die Nähe eines Themas,
das ich gern anschneiden würde. Seit drei Jahren ist der
geheimnisvolle Tod dieses Vizekönigs für mich kein
Geheimnis mehr. Es gab da in seiner Leibgarde einen jungen Soldaten,
dessen Verhalten Interesse erregte. Sie waren dieser Soldat, aber
Einzelheiten sind nicht notwendig, denke ich.«
    Barr blieb ruhig. »Nein. Was schlagen Sie vor?«
    »Daß Sie meine Fragen beantworten.«
    »Nicht unter Drohungen. Ich bin alt, aber noch nicht so alt,
daß das Leben für mich eine übermäßige
Bedeutung hat.«
    »Mein guter Sir, es sind harte Zeiten«, erwiderte Riose
bedeutungsvoll, »und Sie haben Kinder und Freunde. Sie haben ein
Land, über das Sie in der Vergangenheit Aussagen voller Liebe
und Torheit gemacht haben. Kommen Sie, wenn ich Gewalt einsetzen
wollte, wäre mein Ziel nicht so armselig, daß ich sie
gegen Sie richten würde.«
    »Was wollen Sie?« fragte Barr kalt.
    Riose hob das leere Glas. »Patrizier, hören Sie mir zu.
Die Aufgaben erfolgreicher Soldaten bestehen heutzutage darin, die
Galauniform-Paraden anzuführen, die sich an Festtagen durch die
Anlagen um den kaiserlichen Palast winden, und die funkelnden
Lustschiffe zu begleiten, die Seine kaiserliche Herrlichkeit zu den
Sommerplaneten bringen. Ich… ich bin ein Versager. Ich bin ein
Versager von vierunddreißig, und ich werde ein Versager
bleiben. Denn, sehen Sie, ich liebe den Kampf.
    Aus diesem Grund hat man mich hergeschickt. Ich bin ein
Störenfried am Hof. Ich passe nicht in die Etikette. Ich
beleidige die Gecken und die Admirale, aber ich bin als Führer
von Schiffen und Menschen zu gut, als daß man mich einfach in
den Weltraum abschieben könnte. Der Ersatz dafür ist
Siwenna. Es ist eine Grenzwelt, eine rebellische und unproduktive
Provinz, und es liegt so weit weg, daß es alle befriedigt.
    Und so verschimmele ich. Es gibt keine Aufstände
niederzuschlagen, und die Vizekönige der Grenzwelten revoltieren
in letzter Zeit nicht mehr, zumindest nicht mehr, seit der
verstorbene Vater glorreichen Angedenkens Seiner kaiserlichen
Majestät an Mountel von Paramay ein Exempel
statuierte.«
    »Ein starker Kaiser«, murmelte Barr.
    »Ja, und wir brauchen mehr von der Sorte. Er ist mein Herr,
vergessen Sie das nicht. Ich wache über seine
Interessen.«
    Barr zuckte gleichmütig die Achseln. »Was hat das alles
mit dem Thema zu tun?«
    »Das will ich Ihnen mit zwei Worten sagen. Die Zauberer, die
ich erwähnte, kommen von jenseits der bewachten Grenzen, von da,
wo die Sterne dünn verteilt sind…«
    »›Wo die Sterne dünn verteilt sind‹«,
zitierte Barr, »›und die Kälte des Raums
einsickert.‹«
    »Ist das Poesie?« Riose runzelte die Stirn. Verse fand
er in diesem Augenblick frivol. »Auf jeden Fall sind sie von der
Peripherie – von der einzigen Region, in der es mir auch
freisteht, zum Ruhm des Kaisers zu kämpfen.«
    »Und so den Interessen Seiner kaiserlichen Majestät zu
dienen und ihren eigenen Wunsch nach einem guten Kampf zu
befriedigen.«
    »Genau. Aber ich muß wissen, wogegen ich kämpfe,
und da können Sie mir helfen.«
    »Wie kommen Sie

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