Foundation 08: Foundation
Adjutanten mit
einem: »Diese Tür hat geschlossen zu bleiben, bis ich sie
öffne!« hinaus.
Er stellte sich vor den Siwenner, die Beine gespreizt, mit einer
Hand auf dem Rücken des Gelenk der anderen umfassend. Langsam
und nachdenklich wiegte er sich auf den Fußballen.
Dann fragte er barsch: »Patrizier, sind Sie ein loyaler
Untertan des Kaisers?«
Barr, der bis dahin ein gleichgültiges Schweigen bewahrt
hatte, runzelte unverbindlich die Stirn. »Ich habe keine
Ursache, die kaiserliche Herrschaft zu lieben.«
»Was ein großer Unterschied zu der Aussage ist, Sie
würden zum Verräter werden.«
»Das stimmt. Aber es ist ebenso ein großer Unterschied
zwischen einem, der kein Verräter ist, und einem aktiven
Helfer.«
»Für gewöhnlich stimmt auch das. Aber wenn Sie uns
Ihre Hilfe an diesem Punkt verweigern«, erklärte Riose mit
Nachdruck, »wird das als Verrat betrachtet und ebenso behandelt
werden.«
Barr zog die Augenbrauen zusammen. »Sparen Sie sich Ihre
verbalen Keulenhiebe für Ihre Untergebenen auf. Eine einfache
Erklärung, was Sie brauchen und wünschen, genügt
mir.«
Riose setzte sich und schlug die Beine übereinander.
»Barr, vor einem halben Jahr hatten wir schon einmal eine
Diskussion.«
»Über Ihre Zauberer?«
»Ja. Sie werden sich erinnern, was ich tun wollte.«
Barr nickte. Er hielt die Hände locker im Schoß.
»Sie wollten sie in ihrem Schlupfwinkel aufsuchen, und Sie sind
vier Monate lang fort gewesen. Haben Sie sie gefunden?«
»Gefunden? O ja!« rief Riose. Er sprach mit steifen
Lippen. Es war, als koste es ihn Mühe, nicht mit den Zähnen
zu knirschen. »Patrizier, das sind keine Zauberer, das sind
Teufel. Man kann es nicht glauben! Stellen sie sich vor, da ist eine
Welt von der Größe eines Taschentuchs, eines Fingernagels,
mit so geringen Rohstoffvorkommen, mit so wenig Energie, mit einer so
mikroskopischen Bevölkerung, wie es den meisten
zurückgebliebenen Welten in den staubigen Präfekturen der
Dunklen Sterne nicht genügen würde. Dessenungeachtet ist
das Volk so stolz und so ehrgeizig, daß es davon träumt,
ruhig und methodisch die Herrschaft über die Galaxis
anzutreten.
Diese Leute sind so selbstsicher, daß sie nicht einmal Eile
haben. Sie gehen langsam, phlegmatisch vor; sie sprechen von
notwendigen Jahrhunderten. Sie schlucken gemächlich Welten,
kriechen mit träger Selbstgefälligkeit durch die
Sternsysteme.
Und sie haben Erfolg. Da ist niemand, der sie aufhalten
könnte. Sie haben eine schmutzige Handelsgemeinschaft aufgebaut,
die ihre Tentakel weiter in den Raum hinausstreckt, als sich ihre
Spielzeugschiffe vorwagen können. Die Händler – so
nennen ihre Agenten sich – durchdringen Parseks.«
Ducem Barr unterbrach den zornigen Wortschwall. »Wieviel von
dieser Information beruht auf Tatsachen, und wieviel ist nichts als
Wut?«
Der Soldat atmete tief durch und beruhigte sich. »Meine Wut
macht mich nicht blind. Ich sage Ihnen, ich war auf Welten, die
Siwenna näher liegen als der Foundation, und dort war das
Imperium ein ferner Mythos, und die Händler waren lebende
Wahrheiten. Wir selbst wurden irrtümlich für Händler
gehalten.«
»Haben Ihnen die Foundation-Leute persönlich
erzählt, daß sie nach der Beherrschung der Galaxis
streben?«
»Mir erzählt!« Riose wurde von neuem heftig.
»Erzählt wurde überhaupt nicht. Die Funktionäre
sprachen nur vom Geschäft. Aber ich hatte Kontakt mit
gewöhnlichen Menschen. Ich habe die Gedanken des Volkes in mich
aufgenommen, sein vorherbestimmtes Schicksal, sein ruhiges Erwarten
einer großen Zukunft. Das ist eine Sache, die nicht
geheimgehalten werden kann, ein universeller Optimismus, den sie
nicht einmal geheimzuhalten versuchen.«
Der Siwenner trug eine gewisse stille Befriedigung zur Schau.
»Ihnen kann nicht entgangen sein, daß Ihre Beobachtungen
bisher genau mit dem übereinstimmen, was ich aus den
dürftigen mir zur Verfügung stehenden Daten rekonstruiert
habe.«
»Zweifellos«, gab Riose gereizt und ironisch
zurück, »ist das ein Tribut an Ihre analytischen
Fähigkeiten. Ebenso ist es ein zu Herzen gehender Kommentar zu
der wachsenden Gefahr für die Domänen Seiner kaiserlichen
Majestät.«
Barr zeigte mit einem Achselzucken, daß ihm das keine
Kopfschmerzen mache. Riose beugte sich plötzlich vor,
faßte den alten Mann bei den Schultern und sah ihm neugierig in
die Augen.
Er sagte: »Das wollen wir lieber lassen, Patrizier. Ich habe
keine Lust, barbarisch zu werden. Meiner Ansicht nach
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