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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Filmzylinder hoch und kratzte
sich den Nacken. »Es gehört Ingenieur Orre, und er will es
zurückhaben. Er will es seinen Kindern schicken, verstehen Sie,
als so etwas wie ein Souvenir.«
    Ducem Barr drehte den Zylinder interessiert in den Händen.
»Und woher hat der Ingenieur es bekommen? Er hat doch nicht auch
einen Transmitter?«
    Der Sergeant schüttelte energisch den Kopf. Er wies auf das
abgenutzte Gerät am Fuß des Bettes. »Das ist der
einzige, den es hier gibt. Orre hat das Buch von einer dieser
Schweinestall-Welten hier draußen, die wir eingenommen haben.
Es gab dort ein großes Gebäude extra für diese
Dinger, und er mußte ein paar Eingeborene töten, die ihn
daran hindern wollten, es mitzunehmen.«
    Er betrachtete es anerkennend. »Das ist ein hübsches
Souvenir – für Kinder.«
    Er machte eine Pause und berichtete dann geheimnistuerisch:
»Es gibt übrigens eine große Neuigkeit. Vorerst ist
es nur ein Gerücht, aber es ist trotzdem zu gut, um es für
sich zu behalten. Der General hat es wieder einmal geschafft.«
Und er nickte langsam und feierlich.
    »Ach ja?« fragte Devers. »Und was hat er
geschafft?«
    »Er hat die Einschließung beendet, das ist alles.«
Der Sergeant lachte voll väterlichen Stolzes. »Ist er nicht
ein Mordskerl? Hat er das nicht prima hingekriegt? Einer der Jungs,
der immer besonders gut informiert ist, sagt, es sei so
ungestört abgelaufen wie die Musik der Sphären, was das
auch sein mag.«
    »Jetzt beginnt die große Offensive?« erkundigte
Barr sich milde.
    »Das hoffe ich!« lautete die ausgelassene Antwort.
»Ich möchte auf mein Schiff zurück, jetzt, wo mein Arm
wieder heil ist. Ich habe es satt, hier draußen auf dem Hintern
zu sitzen.«
    »Ich auch«, murmelte Devers mit plötzlicher
Heftigkeit. Ihm war ein Stück seiner Unterlippe zwischen die
Zähne geraten, und er kaute daran.
    Der Sergeant betrachtete ihn zweifelnd. »Ich gehe jetzt
besser. Der Captain wird gleich auf seiner Runde vorbeikommen, und
mir wäre es lieber, er würde mich nicht hier drin
erwischen.«
    An der Tür blieb er stehen. »Übrigens, Sir«,
wandte er sich, mit einemmal verlegen, an den Händler, »ich
habe Nachricht von meiner Frau. Das kleine Gefriergerät, das Sie
mir für sie gegeben haben, funktioniert tadellos. Es kostet sie
gar nichts, und sie kann Lebensmittel für ungefähr einen
Monat damit einfrieren. Danke!«
    »Das geht in Ordnung. Vergessen Sie es.«
    Die große Tür schloß sich geräuschlos hinter
dem grinsenden Sergeanten.
    Ducem Barr stand von seinem Stuhl auf. »Man muß schon
sagen, er revanchiert sich angemessen für das Gefriergerät.
Werfen wir einen Blick auf dieses neue Buch. Ahh, der Titel ist
fort.«
    Er entrollte etwa einen Meter des Films und hielt ihn gegen
das Licht. Dann murmelte er: »Da spieße mich doch einer
durch den Arsch, wie der Sergeant zu sagen pflegt. Das ist ›Der
Garten von Summa‹, Devers.«
    »Ach ja?« Den Händler interessierte das nicht. Er
schob die Reste seines Abendessens beiseite. »Setzen Sie sich,
Barr. Mir gibt diese alte Literatur nichts. Sie haben gehört,
was der Sergeant sagte?«
    »Habe ich. Und?«
    »Die Offensive beginnt. Und wir sitzen hier!«
    »Wo möchten Sie denn sitzen?«
    »Sie wissen schon, was ich meine. Es hat keinen Sinn, nur zu
warten.«
    »So?« Barr nahm vorsichtig den alten Film aus dem
Transmitter und legte den neuen ein. »Sie haben mir im letzten
Monat eine ganze Menge von der Geschichte der Foundation
erzählt, und ich habe den Eindruck gewonnen, daß die
großen Führer während der früheren Krisen kaum
etwas anderes getan haben als herumzusitzen und abzuwarten.«
    »Ach, Barr, aber sie wußten, wohin die Entwicklung
ging.«
    »Glauben Sie? Ich vermute, das sagten sie, als alles
vorüber war, und vielleicht wußten sie es
tatsächlich. Aber es gibt keinen Beweis, daß alles nicht
ebensogut oder besser abgelaufen wäre, wenn sie keine Ahnung
gehabt hätten. Die wesentlichen wirtschaftlichen und
soziologischen Kräfte werden nicht von einzelnen Menschen
gelenkt.«
    Devers spottete: »Es gibt auch keinen Beweis, daß es
nicht hätte schlechter ablaufen können. Sie argumentieren
von hinten nach vorn.« Seine Augen nahmen einen
grüblerischen Ausdruck an. »Wenn ich ihn nun
erschießen würde?«
    »Wen? Riose?«
    »Ja.«
    Barr seufzte. Eine Widerspiegelung aus der Vergangenheit
quälte seine alternden Augen. »Ein Attentat ist kein
Ausweg, Devers. Ich habe das auch einmal geglaubt, als ich zwanzig
war, und

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