Foundation 08: Foundation
und mir so wenig Nützliches erzählt hätten, wie Sie
unserem General erzählt haben, würde ich Ihnen den Bauch
aufschlitzen und Sie mit Ihren eigenen Därmen erwürgen
lassen.«
Devers blieb hölzern. Seine Augen bewegten sich ein
bißchen, erst zu einem der Schlägertypen des Staatsrats,
dann zu dem anderen. Sie warteten nur darauf, eingreifen zu
können.
Der Geheime Staatsrat lächelte. »Sie sind wirklich ein
schweigsamer Teufel. Wie der General behauptete, zeitigte nicht
einmal eine Psychosonde Ergebnisse, und das war, nebenbei bemerkt,
ein Fehler von ihm, denn es überzeugte mich, daß unser
junges militärisches Genie lügt.« Er machte den
Eindruck, in bester Stimmung zu sein.
»Mein ehrlicher Handelsmann«, säuselte er,
»ich habe eine eigene Psychosonde, eine, die für Sie
besonders gut geeignet sein sollte. Sehen Sie das da…?«
Zwischen Daumen und Zeigfinger hielt er lässig ein paar
Rechtecke mit einem komplizierten Muster in Pink und Gelb, die
offensichtlich identisch waren.
Das erkannte auch Devers. »Es sieht wie Geld aus«, sagte
er.
»Es ist Geld – und das beste Geld des Reiches, denn als
Deckung dient mein Grundbesitz, der ausgedehnter ist als der des
Kaisers. Hunderttausend Credits. Alle hier! Zwischen zwei Fingern!
Und sie gehören Ihnen.«
»Wofür, Sir? Ich bin ein guter Händler, aber jeder
Handel geht in beide Richtungen.«
»Wofür? Für die Wahrheit! Hinter was ist der
General her? Warum führt er diesen Krieg?«
Lathan Devers seufzte und strich sich nachdenklich den Bart.
»Hinter was er her ist?« Seine Augen folgten den
Händen des Geheimen Staatsrats, der langsam, Schein für
Schein, das Geld zählte. »Mit einem Wort: Es ist das
Reich.«
»Hm. Wie gewöhnlich! Dazu kommt es am Ende immer. Aber
wie? Was ist das für ein Weg, der so breit und einladend vom
Rand der Galaxis zum Gipfel des Reiches führt?«
»Die Foundation«, erklärte Devers bitter, »hat
Geheimnisse. Sie besitzt Bücher, alte Bücher – so alt,
daß die Sprache, in der sie geschrieben sind, nur einigen
wenigen der besten Leute bekannt ist. Aber die Geheimnisse sind in
Rituale und Religion gehüllt, und keiner kann Gebrauch von ihnen
machen. Ich habe es versucht, und nun bin ich hier – und dort
wartet ein Todesurteil auf mich.«
»Ich verstehe. Und diese alten Geheimnisse? Kommen Sie,
für einhunderttausend verdiene ich die intimen
Einzelheiten.«
»Die Umwandlung von Elementen«, antwortete Devers
knapp.
Die Augen des Geheimen Staatsrats verengten sich und verloren
etwas von ihrer Distanziertheit. »Ich habe gelernt, daß
die Gesetze der Atomphysik eine Umwandlung in der Praxis
unmöglich machen.«
»Das stimmt auch, wenn atomare Kräfte benutzt werden.
Aber die Alten waren schlaue Kerlchen. Es gibt Quellen für eine
Energie, die größer ist als die Atomkraft. Wenn die
Foundation diese Quellen benutzen würde, wie ich vorgeschlagen
habe…«
Devers spürte ein leises Kitzeln in seinem Magen. Der
Köder baumelte, der Fisch beschnupperte ihn.
»Fahren Sie fort!« befahl der Geheime Staatsrat.
»Ich bin sicher, daß der General das weiß. Aber was
hat er vor, sobald er mit dieser Operabuffa-Geschichte fertig
ist?«
Devers hielt seine Stimme vollkommen ruhig. »Mit der
Umwandlung kontrolliert er die gesamte Wirtschaft Ihres Reiches.
Bergbau-Aktien werden keinen Nieser mehr wert sein, wenn der General
Wolfram aus Aluminium und Iridium aus Eisen herstellen kann. Ein
ganzes Produktionssystem, das auf der Seltenheit gewisser Elemente
und dem reichlichen Vorkommen anderer basiert, wird aus dem Gleis
geworfen. Es wird das größte Chaos geben, das das Imperium
je gesehen hat, und allein Riose wird imstande sein, dem Einhalt zu
gebieten. Und dann ist da noch die Sache mit dieser neuen Energie,
die ich erwähnte. Riose wird nicht von religiösen Skrupeln
dran gehindert werden, sie anzuwenden.
Jetzt kann ihn nichts mehr aufhalten. Er hat die Foundation am
Kragen, und wenn er mit ihr fertig ist, wird er zwei Jahre
später Kaiser sein.«
»Ha!« Riose lachte unbeschwert auf. »Iridium aus
Eisen, so haben Sie gesagt, nicht wahr? Da will ich Ihnen ein
Staatsgeheimnis verraten. Wissen Sie, daß die Leute von der
Foundation bereits Kontakt mit dem General aufgenommen
haben?«
Devers’ Rücken versteifte sich.
»Sie sind überrascht? Warum sollten sie es nicht tun?
Das ist doch ein ganz logischer Schritt. Man bot ihm hundert Tonnen
Iridium pro Jahr für einen Friedensschluß an. Hundert
Tonnen Eisen, unter
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