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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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panische Angst vor ihm,
und er zwinge den Kaiser, die Steuern zu erhöhen, und hindere
ihn daran, sich die Klagen der Leute anzuhören.
    Und er haßt den General, das sagen alle. Sie sagen, er
würde den General am liebsten umbringen, weil der General so
groß und klug ist. Aber er kann es nicht tun, weil unser
General jedem gewachsen ist und weiß, daß Lord Brodrig
ein schlechter Mensch ist.«
    Der Sergeant blinzelte, lächelte in plötzlicher
inkonsequenter Schüchternheit über seinen eigenen Ausbruch
und zog sich rückwärtsgehend zur Tür zurück. Er
nickte ruckartig. »Merken Sie sich meine Worte. Nehmen Sie sich
vor ihm in acht.«
    Er schlüpfte hinaus.
    Devers hob den Kopf. Sein Blick war hart. »Das lenkt die
Ereignisse in die von uns gewünschte Richtung, nicht wahr,
Doc?«
    »Das hängt von Brodrig ab«, stellte Barr trocken
fest.
    Aber Devers dachte nach und hörte nicht zu. Er dachte sehr
heftig nach.
     
    Lord Brodrig zog den Kopf ein und betrat das vollgestopfte
Wohnquartier des Handelsschiffes. Die beiden Wachen folgten ihm
schnell mit gezogenen Waffen und den professionell finsteren
Gesichtern bezahlter Bravos.
    Der Privatsekretär hatte gerade jetzt wenig von dem Aussehen
einer verlorenen Seele. Falls der Raumteufel ihn gekauft haben
sollte, hatte er ihm doch keinen sichtbaren Stempel aufgedrückt.
Brodrig sah vielmehr so aus, als sei es sein Anliegen, die harte,
kahle Häßlichkeit einer Militärbasis mit einem Hauch
von der Mode des Kaiserhofs zu beleben.
    Die steifen, knappen Linien seiner glänzenden und makellosen
Kleidung schufen die Illusion eines hohen Wuchses, von dessen
Höhe die kleinen, gefühllosen Augen über den Abhang
einer langen Nase auf den Händler heruntersahen. Er stemmte
seinen Elfenbeinstock vor sich auf den Boden, so daß die
duftigen perlmutterfarbenen Rüschen an seinen Handgelenken
flatterten, und stützte sich graziös darauf.
    »Nein«, sagte er mit einer kleinen Geste, »Sie
bleiben hier. Vergessen Sie Ihre Spielsachen, ich habe daran kein
Interesse.«
    Er zog sich einen Stuhl heran, staubte ihn sorgfältig mit dem
schillernden Stoffviereck ab, das oben an seinem weißen
Stöckchen befestigt war, und setzte sich. Devers’ Blick
wanderte zu dem zweiten Stuhl hin, aber Brodrig sagte
gemächlich: »Sie werden in Anwesenheit eines Peers des
Reiches stehenbleiben.«
    Er lächelte.
    Devers zuckte die Achseln. »Wenn Sie kein Interesse an meinen
Waren haben, weshalb bin ich dann eigentlich hier?«
    Der Staatsrat wartete kalt, und Devers ergänzte langsam: »Sir.«
    »Der Geheimhaltung wegen«, antwortete der Staatsrat.
»Es ist ja wohl unwahrscheinlich, daß ich zweihundert
Parseks durch den Raum reise, um mir Kinkerlitzchen anzusehen. Mit Ihnen wollte ich sprechen.« Er entnahm einer gravierten
Dose eine kleine rosa Tablette und steckte sie sich zierlich zwischen
die Zähne. Langsam und genießerisch lutschte er sie.
    »Zum Beispiel«, fuhr er fort, »wer sind Sie? Sind
Sie wirklich ein Bürger der barbarischen Welt, die Ursache all
dieser wilden militärischen Aktivität ist?«
    Devers nickte ernst.
    »Und Sie sind wirklich erst von ihm gefangengenommen worden,
nachdem diese Kabbelei, die er einen Krieg nennt, begonnen hatte? Ich
spreche von unserem jungen General.«
    Wieder nickte Devers.
    »So! Sehr gut, mein würdiger Ausländer. Wie ich
sehe, ist Ihre Redefreudigkeit an einem Tiefpunkt. Ich werde den Weg
für Sie ebnen. Mir scheint, unser General hier führt einen
offensichtlich sinnlosen Krieg mit furchterregenden
Energie-Transporten aus – und das wegen eines gottverlassenen
Flohbisses von einer Welt am Ende des Nirgendwo, die für einen
logisch denkenden Menschen nicht einen einzigen Schuß aus einem
einzigen Gewehr wert wäre. Und doch kann man dem General das
›logische Denkvermögen‹ nicht absprechen. Ganz im
Gegenteil, ich möchte sagen, er hat sich als äußerst
intelligent erwiesen. Können Sie mir folgen?«
    »Das kann ich nicht behaupten, Sir.«
    Der Geheime Staatsrat inspizierte seine Fingernägel.
»Dann hören Sie weiter zu. Der General würde seine
Männer und seine Schiffe nicht für eine sterile Heldentat
verschwenden. Ich weiß, er redet vom Ruhm und von der
Ehre des Reiches, aber diese affektierte Selbstdarstellung als einer
der unleidlichen alten Halbgötter des Heroischen Zeitalters
zieht nicht bei mir. Hier geht es um mehr als Ruhm – und er
behandelt Sie mit einer merkwürdigen, unnötigen
Rücksicht. Also, wenn Sie mein Gefangener wären

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