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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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jemanden umgebracht – doch eine Lösung war das
nicht. Ich habe Siwenna von einem Schurken befreit, nicht aber von
dem kaiserlichen Joch, und auf das kaiserliche Joch, nicht auf den
Schurken, kam es an.«
    »Riose ist nicht einfach ein Schurke, Doc. Er ist die ganze
verdammte Armee. Ohne ihn würde sie auseinanderfallen. Die
Männer hängen an ihm wie Babies. Der Sergeant da
draußen fängt jedesmal, wenn er ihn erwähnt, an zu
sabbern.«
    »Trotzdem. Es gibt andere Armeen und andere Anführer.
Sie müssen tiefer graben. Da ist zum Beispiel dieser Brodrig
– keiner besitzt das Ohr des Kaisers so wie er. Er könnte
Hunderte von Schiffen verlangen, wo Riose um zehn zu kämpfen
hat. Ich kenne seinen Ruf.«
    »Ach ja? Was sagt man denn über ihn?« Das brennende
Interesse verdrängte zumindest teilweise den frustrierten
Ausdruck in den Augen des Händlers.
    »Sie möchten einen Abriß? Er ist ein
niedriggeborener Halunke, der den Kaiser mit zielsicherer
Schmeichelei in seinen Launen bestärkt hat. Die Aristokraten des
Hofes, selber Gewürm, hassen ihn aus Herzensgrund, weil es ihm
sowohl an Familie als auch an Demut mangelt. Er ist dei Ratgeber des
Kaisers in allen Dingen und das Werkzeug des Kaisers in den
schlimmsten Dingen. Er ist unaufrichtig aus eigener Wahl, aber treu
aus Notwendigkeit. Im ganzen Reich gibt es keinen zweiten Mann, der
so raffiniert in der Schuftigkeit oder so primitiv in seinen
Vergnügungen ist.
    Und es heißt, es gebe keinen Weg zur Gunst des Kaisers als
über ihn und keinen zu der seinen als durch
Niedertracht.«
    »Wow!« Gedankenverloren zupfte Devers an seinem sauber
geschnittenen Bart. »Und er ist der alte Knabe, den der Kaiser
hergeschickt hat, um ein Auge auf Riose zu halten. Wissen Sie,
daß ich eine Idee habe?«
    »Jetzt weiß ich es.«
    »Angenommen, dieser Brodrig entwickelt eine Antipathie gegen
unseren jungen Abgott der Armee?«
    »Die hat er wahrscheinlich schon. Er ist nicht dafür
bekannt, daß er einen besonderen Vorrat an Sympathie
besitzt.«
    »Angenommen, es wird richtig schlimm. Der Kaiser könnte
davon hören, und dann säße Riose in der
Patsche.«
    »Hm-m. Durchaus wahrscheinlich. Aber wie wollen Sie das
bewirken?«
    »Das weiß ich nicht. Ich nehme an, er könnte
bestochen werden?«
    Der Patrizier lachte leise. »Auf gewisse Weise schon, aber
nicht so, wie Sie den Sergeanten bestochen haben – nicht mit
einem Taschen-Gefriergerät. Und selbst wenn Sie sein Niveau
erreichten, wäre es nicht der Mühe wert. Wahrscheinlich
kann niemand so leicht bestochen werden, aber ihm fehlt es sogar an
der grundlegenden Ehrlichkeit anständiger Korruption. Er bleibt nicht bestochen, für gar keine Summe. Lassen Sie
sich etwas anderes einfallen.«
    Devers schwang ein Bein über das Knie des anderen, und sein
Zeh nickte schnell und nervös. »Es ist der erste vage
Gedanke, aber…«
    Er brach ab. Das Türsignal flackerte auf, und von neuem stand
der Sergeant auf der Schwelle. Er war aufgeregt, und sein breites
Gesicht war rot und ohne Lächeln.
    »Sir«, begann er, sich krampfhaft um Ehrerbietung
bemühend, »ich bin Ihnen sehr dankbar für das
Gefriergerät, und Sie haben immer sehr fein mit mir gesprochen,
obwohl ich nur der Sohn eines Bauern bin und Sie große Herren
sind.«
    Sein Plejaden-Akzent trat so deutlich hervor, daß er nicht
mehr leicht zu verstehen war, und durch die Aufregung löschte
seine Abstammung von schwerfälligen Bauern die soldatische
Haltung vollständig aus, die er so lange und so mühsam
kultiviert hatte.
    Barr fragte freundlich: »Was ist denn los,
Sergeant?«
    »Lord Brodrig wird kommen, um mit Ihnen zu sprechen. Morgen!
Ich weiß es, weil der Captain sagte, ich müsse meine
Männer morgen zum Uniform-Appell antreten lassen… für
ihn. Ich dachte – ich sollte Sie warnen.«
    »Vielen Dank, Sergeant«, antwortete Barr, »wir
wissen es zu schätzen. Aber das ist doch nichts Schlimmes, Mann!
Warum…?«
    Sergeant Luks Gesicht trug jedoch jetzt
unmißverständlich einen Ausdruck von Furcht. Er sprach in
rauhem Flüsterton. »Sie hören die Geschichten nicht,
die die Männer sich über ihn erzählen. Er hat sich an
den Raumteufel verkauft. Nein, lachen Sie nicht! Man hört
Schreckliches über ihn. Es heißt, er habe Männer mit
Laser-Gewehren, die ihm überallhin folgen, und wenn er sich ein
Vergnügen machen will, sagt er ihnen einfach, sie sollen jeden,
der ihnen begegnet, erschießen. Und sie tun es – und er
lacht. Es heißt, sogar der Kaiser habe

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