Foundation 08: Foundation
mit
Glückwünschen des Kaisers, und weitere Schiffe sind
unterwegs. Was haben Sie, Händler?« fragte er ironisch.
Mit plötzlich erstarrten Lippen antwortete Devers:
»Nichts!«
Riose kam hinter seinem Schreibtisch hervor und stellte sich dem
Händler gegenüber, die Hand auf dem Kolben seiner
Laserpistole.
»Ich habe gefragt, was Sie haben, Händler! Anscheinend
beunruhigt die Neuigkeit Sie. Stehen Sie mit einemmal auf der Seite
der Foundation?«
»Nein.«
»Trotzdem gibt es bei Ihnen eine Menge offener
Fragen.«
»Meinen Sie, Boss?« Devers lächelte gepreßt
und ballte die Hände in den Taschen zu Fäusten.
»Stellen Sie sie in einer Reihe auf, und ich werde sie für
Sie k.o. schlagen.«
»Da sind sie. Es war leicht, Sie gefangenzunehmen. Sie
ergaben sich beim ersten Schuß mit ausgebranntem Schirm. Sie
sind allzu bereit, Ihre Welt im Stich zu lassen, noch dazu ohne
Bezahlung. Das ist alles sehr interessant, nicht wahr?«
»Ich bin scharf darauf, auf der Seite des Siegers zu sein,
Boss. Ich bin ein vernünftiger Mann; Sie selbst haben mich so
genannt.«
»Stimmt!« gab Riose mit kehliger Stimme zurück.
»Aber es ist seitdem kein einziger Händler mehr
gefangengenommen worden. Jedes einzelne Handelsschiff hatte eine
Geschwindigkeit, daß es fliehen konnte, wenn es ihm beliebte,
und entschloß es sich zum Kampf, konnte sein Schirm alles an
Beschuß aushalten, wozu ein leichter Kreuzer fähig ist.
Und jeder einzelne Händler hat bis zum Tod gekämpft, wenn
die Situation es erforderte. Händler sind als die Führer
und Anstifter der Guerilla-Kriege auf besetzten Planeten und der
Überfälle im besetzten Raum identifiziert worden.
Sind Sie also der einzige vernünftige Mann? Sie
kämpfen nicht, und Sie fliehen nicht, sondern Sie werden ohne
Not zum Verräter. Sie sind einzigartig, umwerfend einzigartig
– in der Tat verdächtig einzigartig.«
Devers antwortete ruhig: »Ich kann verstehen, daß Sie
auf solche Gedanken kommen, aber Sie haben keinen Beweis gegen mich
in der Hand. Ich bin jetzt sechs Monate hier, und ich bin ein braver
Junge gewesen.«
»Jawohl, und ich habe es Ihnen mit guter Behandlung
vergolten. Ich habe Ihr Schiff nicht angetastet und jede
Rücksicht auf Sie genommen. Sie aber enttäuschen mich. Zum
Beispiel wären mir freiwillig gegebene Informationen über
Ihre Geräte eine Hilfe gewesen. Es sieht so aus, als verwendete
die Foundation die atomaren Prinzipien, nach denen sie konstruiert
sind, in einigen ihrer gemeinsten Waffen. Richtig?«
»Ich bin nur ein Händler«, sagte Devers, »und
nicht einer von diesen hochbezahlten Technikern. Ich verkaufe das
Zeug, ich mache es nicht.«
»Das werden wir in Kürze sehen. Zu diesem Zweck bin ich
hergekommen. Zum Beispiel wird Ihr Schiff nach einem
Individual-Kraftfeldschirm durchsucht werden. Sie haben nie einen
getragen, aber sämtliche Soldaten der Foundation tun es. Es wird
ein schlagender Beweis dafür sein, daß Sie mir
Informationen vorenthalten. Richtig?«
Es kam keine Antwort. Riose fuhr fort: »Und wir werden
weitere Beweise finden. Ich habe die Psychosonde mitgebracht. Sie hat
schon einmal versagt, aber der Kontakt mit dem Feind bildet
ungemein.«
In seinem Ton schwang eine Drohung mit, und Devers spürte,
daß ihm die Pistole hart in die Magengrube gedrückt wurde
– die Pistole des Generals, die bisher im Halfter gesteckt
hatte.
»Sie werden das Armband und jeden anderen Schmuck aus Metall,
den Sie tragen, ablegen und mir geben«, befahl der General.
»Langsam! Atomare Felder können gestört werden, und
eine Psychosonde empfängt dann nichts als Statik. So ist es gut.
Ich nehme es an mich.«
Der Empfänger auf dem Schreibtisch des Generals leuchtete
auf. Eine Nachrichtenkapsel klickte in den Schlitz, neben dem Barr
stand, immer noch die dreidimensionale kaiserliche Büste in den
Händen.
Riose trat hinter seinen Schreibtisch, die Laser-Pistole
schußbereit. Er sagte zu Barr: »Sie auch, Patrizier. Ihr
Armband verurteilt Sie. Sie sind früher hilfsbereit gewesen, und
ich bin nicht rachsüchtig, aber ich werde über das
Schicksal Ihrer Familienangehörigen, die meine Geiseln sind,
nach den Ergebnissen der Psychosonde bestimmen.«
Als Riose sich vorbeugte, um die Nachrichtenkapsel herauszunehmen,
hob Barr die kristallumhüllte Büste Cleons und ließ
sie ruhig und methodisch auf den Kopf des Generals niedersausen.
Es geschah so plötzlich, daß Devers es nicht begriff.
Er hatte den Eindruck, der alte Mann habe sich
Weitere Kostenlose Bücher