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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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irgendein klassisches Drama lief unbeachtet im
Flüsterton ab. Randu hatte sich einen bequemeren Platz auf der
niedrigen Couch gesucht und sah durch die Rauchschwaden seiner langen
Pfeife zu Bayta hin. Sie kniete auf einem weichen weißen
Fellteppich, der vor langer Zeit von einer Handelsfahrt
mitgebracht worden war und jetzt nur bei den festlichsten
Gelegenheiten ausgebreitet wurde.
    »Du hast Geschichte studiert, mein Mädchen?« fragte
er freundlich.
    Bayta nickte. »Ich war die Verzweiflung meiner Lehrer, aber
letzten Endes habe ich ein bißchen gelernt.«
    »Eine lobende Erwähnung für besondere
wissenschaftliche Leistungen«, warf Toran stolz ein, »das
ist alles!«
    »Und was hast du gelernt?« fragte Randu weiter.
    »Du willst alles wissen? Sofort?« fragte das
Mädchen lachend.
    Der alte Mann lächelte liebenswürdig. »Nun denn,
was hältst du von der Situation in der Galaxis?«
    »Ich denke«, antwortete Bayta präzise,
»daß eine Seldon-Krise im Anzug ist – und falls
nicht, dann weg mit dem ganzen Seldon-Plan. Er ist ein
Mißerfolg.«
    »Puh!« murmelte Fran in seiner Ecke. »Was
für eine Art, von Seldon zu sprechen.« Aber er sagte es
nicht laut.
    Randu zog nachdenklich an seiner Pfeife. »Tatsächlich?
Warum sagst du das? Ich war in meiner Jugend in der Foundation,
weißt du, und auch ich hatte einmal große dramatische
Gedanken. Aber warum sagst du das?«
    Baytas Augen verschleierten sich im Nachdenken. Sie bohrte ihre
nackten Zehen in den weißen, weichen Fellteppich und schmiegte
ihr kleines Kinn in die mollige Hand. »Ich glaube, daß es
bei Seldons Plan darum ging; eine bessere Welt als die alte des
galaktischen Imperiums zu schaffen. Vor drei Jahrhunderten, als
Seldon die Foundation gründete, war diese Welt dabei zu
zerfallen – und wenn die Geschichte die Wahrheit spricht,
zerfiel sie, weil sie dreifach krank war. Sie litt an Trägheit,
an Despotismus und an der ungerechten Verteilung der Güter des
Universums.«
    Randu nickte bedächtig. Toran betrachtete seine Frau mit
stolz leuchtenden Augen, und Fran in seiner Ecke schnalzte mit der
Zunge und füllte sorgsam sein Glas nach.
    Bayta sagte: »Wenn die Geschichte von Seldon wahr ist, hat er
mittels seiner Gesetze der Psychohistorie den vollständigen
Zusammenbruch des Imperiums und die dreißigtausend Jahre der
Barbarei vorausgesehen, die ihm folgen mußten, bevor ein
Zweites Imperium der Menschheit Zivilisation und Kultur würde
wiedergeben können. Es war das Ziel seiner Lebensarbeit, die
Bedingungen so zu arrangieren, daß die Wiedergeburt schneller
erfolgen würde.«
    Fran rief mit seiner tiefen Stimme dazwischen: »Und aus
diesem Grund errichtete er die beiden Foundations, Ehre sei seinem
Namen!«
    »So ist es«, stimmte Bayta ihm zu. »Der Zweck
unserer Foundation, dieses Zusammenschlusses von Wissenschaftlern aus
dem sterbenden Imperium, war es, das Wissen der Menschheit zu neuen
Höhen zu führen. Mit genialen Berechnungen bestimmte Seldon
die Lage der Foundation im Raum und die historischen
Rahmenbedingungen dahingehend, daß sie in eintausend Jahren zu
einem neuen größeren Imperium werden würde.«
    Es herrschte ehrfürchtiges Schweigen.
    Das Mädchen fuhr leise fort: »Es ist eine alte
Geschichte. Ihr kennt sie alle. Seit beinahe drei Jahrhunderten kennt
sie jedes menschliche Wesen der Foundation. Trotzdem hielt ich es
für richtig, sie durchzugehen – nur ganz schnell. Heute ist
doch Seldons Geburtstag, und auch wenn ich von der Foundation bin und
ihr von Haven seid, haben wir gemeinsam…«
    Sie zündete sich bedächtig eine Zigarette an und
betrachtete gedankenverloren die glühende Spitze. »Die
Gesetze der Geschichte sind so absolut wie die Gesetze der Physik,
und wenn eine höhere Wahrscheinlichkeit für Irrtümer
besteht, so nur deshalb, weil sich die Geschichte nicht mit so vielen
Menschen beschäftigt wie die Physik mit Atomen. Individuelle
Variationen haben deshalb größeres Gewicht. Seldon sagte
für die tausend Jahre des Wachstums eine Reihe von Krisen
voraus. Jede würde uns zwingen, einen vorausberechneten Weg
einzuschlagen. Diese Krisen lenken uns – und deshalb muß
jetzt eine Krise kommen.
    Jetzt!« wiederholte sie energisch. »Seit der letzten ist
fast ein Jahrhundert vergangen, und in diesem Jahrhundert ist jedes
Laster des Imperiums in der Foundation wiederholt worden.
Trägheit! Unsere herrschende Klasse kennt nur ein Gesetz: Keine
Veränderung. Despotismus! Sie kennt nur eine Regel: Gewalt.
Ungerechte

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