Foundation 08: Foundation
Nicht für
Jahrhunderte.«
Hier hakte plötzlich Devers ein. Mit finsterem Gesicht sagte
er zu Forell: »Es mag innere Feinde geben.«
»Ach ja?« gab Forell kühl zurück. »Wen
zum Beispiel?«
»Zum Beispiel Leute, die den Wohlstand ein bißchen
verteilen und es verhindern möchten, daß er sich in den
Händen jener konzentriert, die nicht für ihn arbeiten.
Verstehen Sie, was ich meine?«
Langsam verlor sich die Verachtung aus Forells Blick, bis er
ebenso zornig war wie der von Devers.
Zweiter Teil
Das Maultier
11
DAS JUNGE EHEPAAR
Das Maultier – Über das
›Maultier‹ weiß man weniger als über jede
andere Persönlichkeit von vergleichbarer Bedeutung für
die galaktische Geschichte. Sein richtiger Name ist unbekannt,
über seine Jugend gibt es nur Vermutungen. Sogar die Zeit
seines größten Ruhms kennen wir nur so, wie sie die
Augen seiner Widersacher gesehen haben und vor allem die Augen
einer jungen Frau…
ENCYCLOPAEDIA GALACTICA
Der erste Eindruck Baytas von Haven war alles andere als
spektakulär. Ihr Mann zeigte ihr einen trüben Stern, der
sich in der Leere des galaktischen Randes verlor. Er kam nach den
letzten dünngesäten Haufen, als nur noch einsame
Lichtpünktchen schimmerten. Und auch unter diesen war er
armselig und unscheinbar.
Toran war sich durchaus bewußt, daß es dem roten Zwerg
als erstes Vorspiel zum Eheleben an Wirkung mangelte, und er verzog
verlegen die Lippen. »Ich weiß, Bay -Es ist keine
erfreuliche Veränderung, nicht wahr? Ich meine, von der
Foundation hierher.«
»Eine scheußliche Veränderung, Toran. Ich
hätte dich niemals heiraten sollen.«
Und als er, bevor er sich beherrschte, für einen Augenblick
verletzt dreinblickte, sagte sie in ihrem speziellen
›gemütlichen‹ Ton: »Schon gut, Dummerchen. Nun
laß deine Unterlippe hängen und bedenke mich mit dem Blick
einer sterbenden Ente – mit diesem Blick, nach dem du dein Haupt
an meiner Schulter birgst, während ich dein von statischer
Elektrizität knisterndes Haar streichle. Du wolltest
irgendwelches Gefasel hören, nicht wahr? Du hast erwartet,
daß ich sage: ›Ich würde mit dir überall
glücklich sein, Toran!‹ oder ›Die Abgründe
zwischen den Sternen wären mir ein Zuhause, mein
Süßer, solange du nur bei mir bist!‹ Gib es schon
zu!«
Sie zeigte mit dem Finger und riß ihn weg, gerade als sich
seine Zähne um ihn schließen wollten.
Toran grinste mit beflissenem Entzücken. »Na ja, Bay,
die Stadt ist natürlich mit nichts in der Foundation zu
vergleichen, aber sie ist die größte auf Haven II –
zwanzigtausend Einwohner, weißt du –, und sie wird dir mit
der Zeit schon gefallen. Leider gibt es dort keine
Vergnügungspaläste, aber es gibt auch keine
Geheimpolizei.«
»Oh, Torie, sie ist ganz wie eine Spielzeugstadt. Alles ist
weiß und rosa – und so sauber.«
Toran betrachtete gemeinsam mit ihr die Stadt. Die Häuser
waren zumeist zwei Stockwerke hoch und aus dem glatten geäderten
Stein, der hier gebrochen wurde. Es gab weder Türme wie in der
Foundation noch die kolossalen Gemeinschaftshäuser der alten
Königreiche. Alles war klein und individuell, ein Rest
persönlicher Initiative in einer Galaxis des Massenlebens.
Etwas erregte Torans Aufmerksamkeit. »Bay – das ist Dad!
Da drüben – wohin ich zeige, Dummerchen. Siehst du ihn
nicht?«
Sie sah ihn. Da stand ein großer Mann, der wie wild winkte
und die Finger dabei spreizte, als greife er in die Luft. Der tiefe
Laut eines langgezogenen Rufs erreichte sie. Bayta lief ihrem Mann
nach, der über den kurzgeschorenen Rasen nach unten rannte. Ihr
fiel ein kleinerer Mann auf, weißhaarig, der hinter dem
robusten Einarmigen fast nicht zu erkennen war. Letzterer winkte und
rief immer noch.
Toran rief über die Schulter zurück: »Das ist der
Halbbruder meines Vaters, der in der Foundation gewesen ist. Du
weißt schon.«
Lachend, unzusammenhängende Wörter ausstoßend,
trafen sie sich, und Torans Vater ließ aus purer Freude ein
letztes »Juhu!« los. Er zog an seiner kurzen Jacke und
rückte den ziselierten Metallgürtel zurecht, der seine
einzige Konzession an den Luxus war.
Sein Blick wanderte von einem der jungen Leute zum anderen, und
dann meinte er ein bißchen außer Atem: »Du hast dir
einen schlechten Tag für deine Heimkehr ausgesucht,
Junge!«
»Wieso? Oh, heute ist Seldons Geburtstag, nicht
wahr?«
»So ist es. Ich mußte für die Fahrt hierher einen
Wagen mieten und Randu zwingen, ihn
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