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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Kaiser und seinen
General auseinanderbringe. Sie und Devers und alle anderen hatten
recht – die ganze Zeit recht, insoweit es um das Prinzip einer
inneren Spaltung ging.
    Sie hatten jedoch unrecht, wenn Sie glaubten, diese innere
Spaltung müsse durch Handlungen von Einzelpersonen, durch
Augenblickseingebungen zustandegebracht werden. Sie versuchten es mit
Bestechung und Lügen. Sie wandten sich an Ehrgeiz und Furcht.
Aber all Ihre Mühen brachten Ihnen nichts ein. Tatsächlich
sah es nach jedem Versuch schlechter aus als vorher.
    Und während mit wildem Dreinschlagen ein winziges
Wellengekräusel erzeugt wurde, rollte die Seldon-Flutwelle
vorwärts, langsam und ruhig – aber
unwiderstehlich.«
    Ducem Barr wandte sich ab und blickte über das
Balkongeländer auf die Lichter einer feiernden Stadt. Er sagte:
»Eine tote Hand schob uns alle weiter, den mächtigen
General und den großen Kaiser, meine Welt und Ihre Welt –
die tote Hand Hari Seldons. Er wußte, daß ein Mann wie
Riose versagen mußte, weil sein Erfolg seinen Fall bedeutete,
und je größer der Erfolg, desto sicherer der
Fall.«
    Forell stellte trocken fest: »Ich kann nicht sagen, daß
Ihre Ausführungen klarer werden.«
    »Einen Augenblick«, fuhr Barr ernst fort.
»Betrachten Sie die Situation. Ein schwacher General hätte
keine Gefahr für uns dargestellt, ebensowenig ein starker
General in der Zeit eines schwachen Kaisers, denn der hätte
seine Arme nach einem sehr viel lohnenderen Ziel ausgestreckt. Die
Ereignisse zeigen, daß in den letzten zwei Jahrhunderten drei
von vier Kaisern ehemalige Generale und Vizekönige waren, die
rebelliert hatten.
    Also kann nur die Kombination von starkem Kaiser und starkem
General der Foundation schaden, denn ein starker Kaiser ist nicht
leicht zu entthronen, und ein starker General ist gezwungen, jenseits
der Grenzen tätig zu werden.
    Aber was hält den Kaiser stark? Was hielt Cleon stark? Es ist
offensichtlich. Er ist stark, weil er keine starken Untertanen
zuläßt. Ein Höfling, der zu reich, ein General, der
zu beliebt wird, ist gefährlich. Die ganze jüngere
Geschichte des Imperiums beweist das einem jeden Kaiser, der
intelligent genug ist, um stark zu sein:
    Riose erzielte Siege, also wurde der Kaiser mißtrauisch. Die
ganze Atmosphäre seiner Zeit zwang ihn, mißtrauisch zu
sein. Riose hatte eine Bestechung abgelehnt? Sehr verdächtig!
Dann gab es also tiefer liegende Motive. Es ging nicht um das, was er
tat; jede Handlung wäre gegen ihn ausgelegt worden. Deshalb war
das, was wir planten und durchführten, unnötig und
überflüssig. Sein Erfolg machte Riose
verdächtig. Deshalb wurde er zurückberufen, angeklagt,
verurteilt und umgebracht. Wieder siegt die Foundation.
    Sehen Sie, es läßt sich keine Kombination von
Ereignissen vorstellen, die nicht im Sieg der Foundation resultiert
hätte. Er war unvermeidlich, Riose mochte tun, was er wollte,
und wir mochten tun, was wir wollten.«
    Der Magnat der Foundation nickte gewichtig. »Aber wenn nun
der Kaiser und der General ein und dieselbe Person gewesen
wären, he? Was dann? Den Fall haben Sie nicht in Ihre
Überlegungen miteinbezogen, und deshalb haben Sie Ihre
Behauptung noch nicht bewiesen.«
    Barr zuckte die Achseln. »Beweisen kann ich gar
nichts. Dazu fehlt es mir an mathematischen Kenntnissen. Aber ich
appelliere an Ihren Verstand. Was würde in einem Reich, in dem
jeder Aristokrat, jeder starke Mann, jeder Pirat nach dem Thron
strebt – und oft mit Erfolg, wie die Geschichte zeigt –,
selbst einem starken Kaiser widerfahren, der sich mit Kriegen am
äußersten Ende der Galaxis beschäftigt? Für
welche Zeit könnte er der Hauptstadt fernbleiben, bevor jemand
das Banner eines Bürgerkriegs aufrichtete und ihn zur Heimkehr
zwänge? Das soziale Umfeld des Imperiums würde es zu einer
kurzen Zeit machen.
    Ich sagte Riose einmal, die ganze Kraft des Imperiums könne
die tote Hand Hari Seldons nicht ablenken.«
    »Gut! Gut!« Das gefiel Forell sehr. »Das
heißt dann also, daß das Imperium uns nie wieder bedrohen
kann.«
    »Für mich sieht es so aus«, stimmte Barr zu.
»Offen gesagt, Cleon ist Ende des Jahres vielleicht nicht mehr
am Leben, und es versteht sich fast von selbst, daß es Streit
um die Nachfolge geben wird. Und das könnte für das
Imperium den letzten Bürgerkrieg bedeuten.«
    »Weitere Feinde gibt es dann nicht mehr«, behauptete
Forell.
    Barr meinte nachdenklich: »Da ist eine Zweite
Foundation.«
    »Am anderen Ende der Galaxis?

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