Foundation 08: Foundation
Methoden
der Foundation Bescheid wissen – und das ist immerhin
möglich, auch wenn Sie ein Schwindler sind –, dann ist
Ihnen klar, daß im nächsten Foundation-Hauptquartier ein
Signal eingeht, falls ich nicht zu festgesetzter Zeit lebendig in
mein Schiff zurückkehre. Deshalb bezweifele ich, daß Ihre
Waffen viel Wirkung zeitigen werden, praktisch gesprochen.«
Ein unentschlossenes Schweigen folgte, und dann sagte Bayta ruhig:
»Leg den Laser weg, Toran, und nimm seine Worte für bare
Münze. Es hört sich an, als sei es wahr.«
»Ich danke Ihnen«, sagte der Fremde.
Toran legte die Pistole auf den Stuhl neben sich. »Ich
schlage vor, daß Sie uns jetzt eine Erklärung
geben.«
Der Fremde blieb stehen. Seine Glieder waren lang, seine Muskeln
kräftig. Sein Gesicht bestand aus harten Flächen, und
irgendwie erkannte man, daß er niemals lächelte. Aber
seinen Augen fehlte es an Härte.
Er sagte: »Neuigkeiten reisen schnell, besonders dann, wenn
sie unglaublich sind. Es wird auf Kalgan keinen einzigen Menschen
geben, der nicht gehört hat, daß die Leute des Maultiers
heute von zwei Touristen aus der Foundation einen Tritt in den
Hintern bekommen haben. Ich erfuhr die wichtigen Einzelheiten, bevor
es Abend geworden war, und wie ich bereits erwähnte, gibt es
abgesehen von mir selbst auf dem Planeten keine Foundation-Touristen.
Über so etwas wissen wir Bescheid.«
»Was heißt ›wir‹?«
›»Wir‹ sind – ›wir‹! Ich zum
Beispiel! Ich wußte, daß Sie im Hangar waren – man
hat gehört, daß Sie es sagten. Ich hatte meine Methoden,
die Eintragungen zu überprüfen, und meine Methoden, das
Schiff zu finden.«
Plötzlich wandte er sich an Bayta. »Sie sind in der
Foundation geboren, nicht wahr?«
»Meinen Sie?«
»Sie sind Mitglied der demokratischen Opposition, die sich
der ›Untergrund‹ nennt. Ich erinnere mich nicht an Ihren
Namen, wohl aber an Ihr Gesicht. Sie haben die Foundation erst
kürzlich verlassen – und das wäre Ihnen nicht
gelungen, wenn Sie wichtiger wären.«
Bayta zuckte die Achseln. »Sie wissen eine Menge.«
»Das stimmt. Sie flohen mit einem Mann. Ist es der?«
»Kommt es darauf an, was ich sage?«
»Nein. Ich wünsche nur ein vollkommenes gegenseitiges
Verständnis. Ich glaube, die Parole war während der Woche,
als Sie so hastig abreisten, ›Seldon, Hardin und Freiheit‹.
Porfirat Hart war Ihr Sektionschef.«
Bayta erschrak. »Woher haben Sie das? Hat die Polizei
ihn?« Toran wollte sie festhalten, aber sie riß sich los
und ging auf den Mann von der Foundation zu.
Der erklärte ruhig: »Niemand hat ihn. Es ist nur so,
daß der Untergrund sich weit ausdehnt, und das an
merkwürdigen Orten. Ich bin Captain Han Pritcher vom
Nachrichtendienst, und ich bin selbst Sektionschef – unter
welchem Namen, ist gleichgültig.«
Er wartete, dann fuhr er fort: »Nein, Sie brauchen mir nicht
zu glauben. In unserem Geschäft ist es besser, zu
mißtrauisch zu sein als das Gegenteil. Aber ich sollte mit der
Einleitung fertig werden.«
»Das finde ich auch«, bemerkte Toran.
»Darf ich mich setzen? Danke.« Captain Pritcher schwang
ein langes Bein über das andere Knie und ließ einen Arm
über die Rückenlehne baumeln. »Ich will damit
beginnen, daß ich nicht weiß, um was das alles geht
– von Ihrem Gesichtspunkt aus. Sie beide sind nicht von der
Foundation, aber es ist nicht schwer zu erraten, daß Sie von
einer der unabhängigen Händler-Welten sind. Das beunruhigt
mich nicht sonderlich. Nur aus Neugier frage ich. Was haben Sie mit
diesem Knilch vor, mit diesem Narren, den Sie gerettet haben? Sie
riskieren Ihr Leben für ihn.«
»Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
»Hm-m-m. Damit hatte ich auch nicht gerechnet. Aber wenn Sie
darauf warten, daß das Maultier persönlich kommt, ihm
voraus ein Spielmannszug mit Trommeln, Pfeifen und elektrischen
Orgeln – vergessen Sie’s! Das Maultier arbeitet nicht auf
diese Weise.«
»Was?« riefen Toran und Bayta gleichzeitig, und in der
Ecke, wo Magnifico mit beinahe sichtbar gespitzten Ohren lauerte,
zuckte jemand freudig zusammen.
»Glauben Sie mir, ich habe selbst versucht, mit ihm Kontakt
aufzunehmen, und ich habe es geschickter angefangen als ihr beiden
Amateure. Es hat nicht funktioniert. Der Mann tritt persönlich
nicht in Erscheinung und gestattet nicht, daß er fotografiert
oder sonstwie abgebildet wird. Nur seine intimsten Verbündeten
bekommen ihn zu sehen.«
»Soll das Ihr Interesse an uns erklären, Captain?«
fragte
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