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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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erst von ihm gehört. Die Briefkapsel ist irgendwie
hinausgeschmuggelt worden, durch die Kriegszone gelangt, nach Haven
gekommen und von da nach hier gereist. Sie war einen Monat lang
unterwegs.«
    »Und…?«
    Randu legte die eine Hand schwer auf den Ballen der anderen und
sagte traurig: »Ich fürchte, uns ist die gleiche Rolle
zugedacht, wie sie der frühere Kriegsherr von Kalgan gespielt
hat. Das Maultier ist ein Mutant!«
    Für einen Augenblick machte sich Nervosität breit. Man
hatte den vagen Eindruck von schneller schlagenden Herzen. Das
hätte Randu sich denken können.
    Als Mangin sprach, klang seine Stimme so gleichmütig wie
zuvor. »Woher wissen Sie das?«
    »Nur von meinem Neffen, aber er war auf Kalgan.«
    »Was für eine Art von Mutant? Es gibt alle
möglichen, wie Sie wissen.«
    Randu zwang seine aufsteigende Ungeduld nieder. »Alle
möglichen Arten, ja, Mangin. Alle möglichen! Aber nur eine
Art von Maultier. Was für eine Art von Mutant würde als
Unbekannter beginnen, eine Armee aufstellen, einen
Fünf-Meilen-Asteroiden, wie es heißt, als erste Basis
einrichten, einen Planeten erobern, dann ein System, dann eine Region
– und dann die Foundation angreifen und bei Horleggor besiegen! Und das alles in zwei oder drei Jahren!«
    Ovall Gri zuckte die Achseln. »Sie meinen also, er wird die
Foundation besiegen?«
    »Ich weiß es nicht. Und wenn er sie besiegt?«
    »Tut mir leid, so weit kann ich nicht gehen. Die Foundation
ist nicht zu schlagen. Hören Sie, die einzigen neuen Tatsachen,
aus denen wir Ihrer Meinung nach Schlüsse ziehen sollen, sind
die Aussagen eines… nun, eines unerfahrenen Jungen. Ich schlage
vor, wir stellen die Sache für eine Weile zurück. Trotz
aller Siege des Maultiers haben wir uns bis jetzt keine Sorgen
gemacht, und solange er nicht ein großes Stück
weiterkommt, sehe ich keinen Grund, daran etwas zu ändern.
Einverstanden?«
    Randu runzelte die Stirn. Er verzweifelte an der
Spinnweb-Beschaffenheit seines Arguments. An beide richtete er die
Frage: »Haben wir schon Kontakt mit dem Maultier
hergestellt?«
    »Nein«, antworteten sie.
    »Aber es stimmt, daß wir es versucht haben, nicht wahr?
Es stimmt, daß unser Treffen nicht viel Sinn hat, solange uns
das nicht gelungen ist, nicht wahr? Es stimmt, daß bisher mehr
getrunken als gedacht und mehr geschäkert als gehandelt worden
ist – ich zitiere aus einem Leitartikel in der Radole Tribune von heute –, und das alles, weil wir nicht an das Maultier
herankommen. Meine Herren, wir haben nahezu tausend Schiffe, die
darauf warten, im geeigneten Augenblick in den Kampf geworfen zu
werden, um die Kontrolle über die Foundation zu erringen. Ich
sage, wir sollten das ändern. Ich sage, setzen wir diese tausend
Schiffe jetzt ein – gegen das Maultier.«
    »Sie meinen, für den Tyrannen Indbur und die Blutsauger
der Foundation?« fragte Mangin leise und giftig.
    Randu hob müde die Hand. »Ersparen Sie mir die
emotionalen Bezeichnungen. Gegen das Maultier, sage ich, und es ist
mir gleichgültig, für wen.«
    Ovall Gri erhob sich. »Randu, damit will ich nichts zu tun
haben. Tragen Sie es heute abend der Vollversammlung des Rates vor,
wenn Sie scharf auf politischen Selbstmord sind.«
    Er ging ohne ein weiteres Wort, und Mangin folgte ihm stumm. Randu
blieb nichts weiter übrig, als eine einsame Stunde mit endlosen,
zu nichts führenden Grübeleien abzusitzen.
    Am Abend sagte er bei der Vollversammlung des Rates nichts.
    Aber am nächsten Morgen stürmte Ovall Gri in sein
Zimmer, ein unzureichend angekleideter Ovall Gri, der sich weder
rasiert noch sich die Haare gekämmt hatte.
    Randu starrte ihn über einen noch nicht abgeräumten
Frühstückstisch hinweg an. Er staunte so sehr, daß
ihm die Pfeife aus dem Mund fiel.
    Ovall teilte ihm in nüchternen Worten mit: »Mnemon ist
bei einem überraschenden Angriff aus dem Raum bombardiert
worden.«
    Randu kniff die Augen zusammen. »Die Foundation?«
    »Das Maultier!« explodierte Ovall. »Das
Maultier!« Seine Worte überschlugen sich. »Es geschah
ohne Anlaß und aus reiner Bosheit. Der größte Teil
unserer Schiffe hatte sich der internationalen Flotte angeschlossen.
Die wenigen, die zur Verteidigung der Heimat zurückgeblieben
waren, reichten nicht aus und wurden aus dem Himmel gefegt. Es sind
noch keine Truppen gelandet, und vielleicht geschieht das nie, denn
es heißt, die Hälfte der Angreifer sei vernichtet worden
– aber das bedeutet Krieg – und ich wollte Sie fragen,

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