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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Diese Kontakte sind tot oder
schlimmer. Wir haben den Kronprinzen getötet und den anderen als
wimmernden Idioten zurückgelassen. Das Maultier konnte uns nicht
daran hindern, und deshalb ist vieles rückgängig gemacht
worden.«
    »O nein, durchaus nicht. Das waren nicht unsere Leute. Der
Kronprinz war eine vom Wein durchtränkte Unbedeutendheit.
Commason, der andere Mann, ist phänomenal dumm. Er hielt auf
seiner Welt Macht in Händen, aber das hinderte ihn nicht daran,
schlecht, bösartig und auf der ganzen Linie untüchtig zu
sein. Mit den beiden hatten wir im Grunde nichts zu tun. Sie waren in
gewissem Sinn bloße Strohmänner.«
    »Es waren aber diese beiden, die uns festhielten,
beziehungsweise es versuchten.«
    »Wiederum, nein. Commason hatte einen Leibsklaven, einen Mann
namens Inchney. Die Festnahme ist ihm zuzuschreiben. Er ist alt, aber
er leistet uns vorerst noch gute Dienste. Ihn hätten Sie nicht
getötet, verstehen Sie.«
    Bayta, die ihren Tee noch nicht berührt hatte, fuhr auf ihn
los: »Sie haben selbst gesagt, daß an Ihren eigenen
Emotionen herumgepfuscht worden ist. Jetzt glauben Sie an das
Maultier, aber es ist ein unnatürlicher, ein kranker Glaube. Welchen Wert hat Ihre Meinung noch? Sie haben die
Fähigkeit verloren, objektiv zu denken.«
    »Sie irren sich.« Der Oberst schüttelte entschieden
den Kopf. »Nur meine Gefühle sind verändert. Mein
Verstand ist, wie er immer war. Er mag durch meine konditionierten
Emotionen beeinflußt werden, eine bestimmte Richtung
einzuhalten, aber er wird nicht gezwungen. Und manche Dinge
sehe ich jetzt, wo ich von meinem früheren emotionalen Trend
befreit bin, sogar klarer.
    Ich sehe, daß das Programm des Maultiers ein kluges und
würdiges Programm ist. In der Zeit seit meiner…
äh… Bekehrung habe ich seine Karriere von ihrem Anfang vor
sieben Jahren an verfolgt. Er begann, indem er mit seiner mentalen
Mutantengabe einen Condottiere und seine Bande für sich gewann.
Damit – und mit seiner Gabe – gewann er einen Planeten.
Damit – und mit seiner Gabe – erweiterte er seinen
Herrschaftsbereich, bis er sich an den Kriegsherrn von Kalgan wagen
konnte. Jeder Schritt folgte logisch auf den vorhergehenden. Mit
Kalgan in der Tasche besaß er eine erstklassige Flotte, und
damit – und mit seiner Gabe – war er imstande, die
Foundation anzugreifen.
    Die Foundation ist der Schlüssel. Sie ist das
größte Gebiet industrieller Konzentration in der Galaxis,
und jetzt, wo das Maultier die Atomtechniken der Foundation in der
Hand hat, ist er der tatsächliche Herrscher der Galaxis. Mit
diesen Techniken – und mit seiner Gabe – kann er die
Überreste des Imperiums zwingen, ihn als Herrscher anzuerkennen,
und ihn schließlich – nach dem Tod des alten Kaisers, der
verrückt ist und nicht mehr lange zu leben hat – zum Kaiser
zu krönen. Dann ist er es dem Namen nach, wie er es jetzt schon
faktisch ist. Wo ist die Welt in der Galaxis, die sich ihm dann noch
widersetzen kann?
    In diesen letzten sieben Jahren hat er ein neues Imperium
aufgerichtet. Mit anderen Worten, er hat in sieben Jahren vollbracht,
wozu Seldons ganze Psychohistorie nicht weniger als zusätzliche
siebenhundert gebraucht hätte. Die Galaxis wird endlich Frieden
und Ordnung haben.
    Und Sie können das nicht aufhalten – ebensowenig, wie
Sie einen Planeten auf seiner Bahn mit der Schulter aufhalten
können.«
    Ein langes Schweigen folgte Pritchers Ansprache. Der Rest von
seinem Tee war kalt geworden. Er trank ihn aus, füllte sich die
Tasse von neuem und leerte sie langsam. Toran biß wild auf
seinem Daumennagel herum. Baytas Gesicht war kalt und abweisend und
weiß.
    Dann erklärte Bayta mit dünner Stimme: »Sie haben
uns nicht überzeugt. Wenn das Maultier uns zu überzeugen
wünscht, soll er herkommen und uns selbst konditionieren. Ich
könnte mir vorstellen, daß Sie ihn bis zum letzten
Augenblick vor Ihrer Bekehrung bekämpft haben, nicht
wahr?«
    »So ist es«, antwortete Oberst Pritcher feierlich.
    »Dann gestehen Sie uns das gleiche Recht zu.«
    Oberst Pritcher stand auf. Mit knapper Endgültigkeit
verkündete er: »Dann gehe ich wieder. Wie ich schon sagte,
meine gegenwärtige Mission betrifft Sie in keiner Weise. Deshalb
halte ich es nicht für notwendig, über Ihre Anwesenheit
hier zu berichten. Damit tue ich Ihnen übrigens keinen besonders
großen Gefallen. Wenn das Maultier Sie aufhalten will, hat er
diese Aufgabe zweifellos anderen zugewiesen, und die werden

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