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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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einziger Wachposten, kein einziger
Soldat, kein einziger Bewaffneter.
    Das Maultier hatte Schutz nicht nötig.
    Das Maultier war sein eigener allmächtiger
Beschützer.
    Pritcher klangen die eigenen Schritte leise in die Ohren.
    Der Palast erhob vor ihm seine schimmernden, unglaublich leichten
und unglaublich starken metallenen Mauern zu den kühnen,
übertriebenen, nahezu hektischen Bogen, die die Architektur des
Späten Imperiums kennzeichnen. Machtvoll brütete er
über dem leeren Gelände, über der von Menschen
wimmelnden Stadt am Horizont.
    Innerhalb des Palastes befand sich ganz allein dieser eine Mann,
von dessen nichtmenschlichen mentalen Eigenschaften die neue
Aristokratie und die ganze Struktur der Union abhingen.
    Die riesige glatte Tür schwang majestätisch auf, als der
General sich ihr näherte, und er trat ein. Eine breite,
geschwungene Rampe bewegte sich unter ihm aufwärts. Der
geräuschlose Aufzug trug ihn schnell nach oben. Er stand vor der
kleinen einfachen Tür, die im Geglitzer der höchsten
Palasttürme zum Zimmer des Maultiers führte.
    Sie öffnete sich…
     
    Bail Channis war jung, und Bail Channis war nicht bekehrt. Mit
einfacheren Worten, seine Gefühle waren von dem Maultier nicht
verändert worden. Sie blieben genauso, wie sie ihm angeboren und
später durch die Einflüsse seiner Umwelt geformt worden
waren. Und das war ihm nur recht.
    Er war noch nicht ganz dreißig und erfreute sich in der
Hauptstadt außerordentlicher Beliebtheit. Sein gutes Aussehen
und sein schnell zupackender Verstand verbürgten seinen Erfolg
in der Gesellschaft. Seine Intelligenz und seine Selbstbeherrschung
verbürgten seinen Erfolg bei dem Maultier. Und beide Erfolge
freuten ihn sehr.
    Nun hatte ihn das Maultier zum erstenmal zu einer Privataudienz
befohlen.
    Seine Beine trugen ihn über die lange, glitzernde
Straße genau auf die Schwamm-Aluminium-Türme der Residenz
zu. Einst hatte sie den Vizekönigen von Kalgan gehört, die
im Namen der alten Kaiser regierten, später den
unabhängigen Fürsten von Kalgan, die im eigenen Namen
regierten, und heute wohnte dort der Erste Bürger der Union, der
ein eigenes Imperium regierte.
    Channis summte leise vor sich hin. Er hatte keinen Zweifel, um was
das alles ging. Natürlich um die Zweite Foundation! Der
bloße Gedanke an diesen alles umfassenden Popanz hatte das
Maultier in seinem Vormarsch zu unbegrenzter Expansion gebremst und
zu vorsichtigem Stillhalten veranlaßt. Offiziell wurde das
›Konsolidierung‹ genannt.
    Es gingen Gerüchte – so etwas läßt sich nicht
verhindern. Das Maultier werde mit einer neuen Offensive beginnen.
Das Maultier habe die Lage der Zweiten Foundation entdeckt und werde
sie angreifen. Das Maultier habe mit der Zweiten Foundation ein
Übereinkommen getroffen und sich die Galaxis mit ihr geteilt.
Das Maultier sei zu dem Schluß gekommen, es gebe gar keine
Zweite Foundation, und werde die ganze Galaxis übernehmen.
    Es war sinnlos, sich sämtliche Variationen anzuhören,
über die in den Vorzimmern geredet wurde. Solche Gerüchte
kursierten nicht zum erstenmal. Aber jetzt schienen sie mehr Substanz
zu haben, und es freuten sich all die freien, aufgeschlossenen
Seelen, die im Krieg, bei militärischen Abenteuern und inmitten
eines politischen Chaos aufblühen, während sie in Zeiten
der Stabilität und des stagnierenden Friedens welken.
    Bail Channis war einer von ihnen. Er fürchtete die
mysteriöse Zweite Foundation nicht. Übrigens fürchtete
er auch das Maultier nicht, und er rühmte sich dessen sogar.
Vielleicht warteten einige, die es mißbilligten, daß
jemand so jung und gleichzeitig so gut gestellt war, insgeheim auf
die Abrechnung mit dem unbekümmerten Schwerenöter, der sich
öffentlich über die körperlichen Eigenschaften und das
zurückgezogene Leben des Maultiers lustig machte. Niemand wagte,
es ihm gleichzutun, und wenige wagten es, zu lachen. Aber als ihm
nichts passierte, trug es zu seinem Ruf bei.
    Channis improvisierte einen Text zu der Melodie, die er summte,
lauter Unsinn mit dem Kehrreim: »Foundation, die Zweite, bedroht
alle Leute.«
    Er war vor dem Palast angekommen.
    Die riesige glatte Tür schwang majestätisch auf, als er
näher kam, und er trat ein. Eine breite, geschwungene Rampe
bewegte sich unter ihm aufwärts. Der geräuschlose Aufzug
trug ihn schnell nach oben. Er stand vor der kleinen einfachen
Tür, die im Geglitzer der höchsten Palasttürme zum
Zimmer des Maultiers führte.
    Sie öffnete

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