Foundation 08: Foundation
Maultiers. Glauben
Sie, andernfalls hätte er Ihnen ein Schiff zum Spielen gegeben?
Sie haben uns zu der Zweiten Foundation geführt, wie es von
Ihnen erwartet wurde.«
»Aus diesem Haufen Spreu dresche ich das eine oder andere
Korn heraus. Darf ich fragen, warum von mir erwartet wurde, all das
zu tun? Wenn ich ein Verräter wäre, warum sollte ich Sie
dann zu der Zweiten Foundation führen? Warum sollte ich nicht
dafür sorgen, daß wir lustig hin und her durch die Galaxis
schippern und nicht mehr finden als Sie auf früheren
Reisen?«
»Des Schiffes wegen. Und weil die Leute der Zweiten
Foundation offensichtlich Atomwaffen zur Selbstverteidigung
brauchen.«
»Sie müssen schon bessere Gründe vorbringen. Ein
einziges Schiff würde gar nichts für sie bedeuten, und wenn
sie sich einbilden, daß sie von ihm lernen und nächstes
Jahr Atomkraftwerke bauen könnten, sind sie sehr, sehr naive
Angehörige der Zweiten Foundation. Ungefähr so naiv wie
Sie, möchte ich sagen.«
»Sie werden Gelegenheit bekommen, das dem Maultier zu
erklären.«
»Wir kehren nach Kalgan zurück?«
»Ganz im Gegenteil. Wir bleiben hier. Und das Maultier wird
in rund fünfzehn Minuten zu uns stoßen. Glauben Sie, er
sei uns nicht gefolgt, Sie schlauer, raffinierter Klumpen
Selbstbewunderung? Sie haben sich als guter Köder erwiesen. Zwar
haben Sie unsere Opfer nicht zu uns geführt, aber uns zu unseren
Opfern.«
»Darf ich mich setzen«, fragte Channis, »und Ihnen
etwas erklären? Bitte.«
»Sie bleiben stehen.«
»Nun, ich kann es ebensogut im Stehen sagen. Sie glauben,
wegen des Hyperspürers auf der Kommunikationsschaltung, das
Maultier sei uns gefolgt?«
Vielleicht hatte der Laser geschwankt. Channis hätte es nicht
beschwören können. Er sagte: »Sie sehen nicht
überrascht aus. Aber ich will keine Zeit verschwenden, indem ich
daran zweifle, daß Sie überrascht sind. Ja, ich
wußte davon. Und jetzt, nachdem ich Ihnen gezeigt habe,
daß ich etwas wußte, wovon Sie nicht gedacht haben,
daß ich es wußte, will ich Ihnen etwas erzählen, was
Sie nicht wissen und von dem ich weiß, daß Sie es nicht
wissen.«
»Sie erlauben sich eine zu lange Einleitung, Channis. Ich
hätte gedacht, Ihre Erfindungsgabe sei besser
geölt.«
»Das ist keine Erfindung. Natürlich hat es Verräter
oder, falls Sie den Ausdruck vorziehen, feindliche Agenten gegeben.
Aber das Maultier erfuhr davon auf ziemlich seltsame Weise. Es waren
nämlich einige seiner Bekehrten manipuliert worden.«
Diesmal schwankte der Laser. Unmißverständlich.
»Ich betone das, Pritcher. Das war der Grund, aus dem er mich
brauchte. Ich war ein nicht bekehrter Mann. Hat er Ihnen nicht
ausdrücklich gesagt, er brauche einen Nichtbekehrten? Ob er
Ihnen nun den richtigen Grund dafür angab oder nicht.«
»Versuchen Sie es mit etwas anderem, Channis. Wenn ich gegen
das Maultier wäre, würde ich es wissen.« Ruhig,
schnell erforschte Pritcher sein Inneres. Es fühlte sich an wie
immer. Ganz wie immer. Der Mann log.
»Sie meinen, Sie empfinden Loyalität gegenüber dem
Maultier. Das mag sein. An der Loyalität ist nicht
herumgepfuscht worden. Zu leicht zu entdecken, sagt das Maultier.
Aber wie fühlen Sie sich geistig? Träge? Haben Sie sich
seit Beginn dieser Reise immer normal gefühlt? Oder war Ihnen
manchmal seltsam zumute, als seien Sie nicht ganz Sie selbst? Was
haben Sie eigentlich vor, wollen Sie mich durchlöchern, ohne den
Abzug zu berühren?«
Pritcher zog seinen Laser um einen Zentimeter zurück.
»Was wollen Sie damit sagen?«
»Ich sage, daß Sie manipuliert worden sind. Man hat
sich an Ihrem Geist zu schaffen gemacht. Sie haben nicht gesehen,
daß das Maultier diesen Hyperspürer installiert hat. Sie
haben nicht gesehen, daß ihn irgend jemand installiert hat. Sie
haben ihn einfach dort gefunden und angenommen, das Maultier sei es
gewesen, und seitdem glauben Sie, er folge uns. Klar, der
Armband-Sendeempfänger, den Sie tragen, stellt den Kontakt mit
dem Schiff auf einer Wellenlänge her, für die meiner nicht
taugt. Dachten Sie, das wisse ich nicht?« Er sprach jetzt
schnell, zornig. Der Mantel der Gleichgültigkeit, in den er sich
gehüllt hatte, löste sich in Wildheit auf. »Aber wer
uns von da draußen nachkommt, ist nicht das Maultier.«
»Wer denn sonst?«
»Was meinen Sie wohl? Ich fand diesen Hyperspürer an dem
Tag unserer Abreise. Aber ich glaubte nicht, daß es das
Maultier gewesen sei. Er hatte zu der Zeit doch gar keinen
Grund zu einem
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