Foundation 08: Foundation
will ich es erklären. Nur ein bestimmter Typ von
Mann kann gleichzeitig wissen, wo die Zweite Foundation liegt, und
mich daran hindern, es in Erfahrung zu bringen. Channis, ich
fürchte, Sie sind selbst ein Agent der Zweiten
Foundation.«
Channis stützte die Ellbogen auf die Knie, beugte sich vor
und erwiderte wütend mit steifen Lippen: »Was haben Sie
für einen Beweis? Schlußfolgerungen haben sich heute schon
zweimal als falsch erwiesen.«
»Es gibt einen Beweis, Channis. Er war leicht zu beschaffen.
Ich sagte Ihnen, meine Leute seien manipuliert worden. Das konnte
natürlich nur jemand getan haben, der a) nicht bekehrt und b)
dem Zentrum des Geschehens ziemlich nahe war. Das war ein weites,
aber nicht unbegrenztes Feld. Sie waren zu erfolgreich, Channis. Die
Menschen mochten Sie zu sehr. Sie kamen zu gut zurecht. Ich fragte
mich, weshalb.
Und dann beauftragte ich Sie, diese Expedition zu unternehmen, und
es schreckte Sie nicht ab. Ich gab acht auf Ihre Emotionen. Es machte
Ihnen nichts aus. Da haben Sie übertrieben, Channis. Ein
wirklich kompetenter Mann hätte es nicht vermeiden können,
angesichts einer solchen Aufgabe ein bißchen Unsicherheit zu
verraten. Da Ihr Gehirn es vermied, mußte es entweder ein
dummes oder ein kontrolliertes sein.
Es war leicht, die Alternativen zu testen. Ich bemächtigte
mich Ihres Gehirns, als Sie ganz entspannt waren, füllte es mit
Kummer und nahm diesen sofort wieder weg. Sie waren danach auf so
kunstvolle Art zornig, daß ich hätte schwören
mögen, es sei eine natürliche Reaktion, wäre ihr nicht
etwas vorausgegangen. Denn als ich nach Ihren Emotionen griff,
widersetzte sich Ihr Verstand einen einzigen winzigen Augenblick
lang, bevor es Ihnen gelang, sich zu beherrschen. Mehr brauchte ich
nicht zu wissen.
Ohne eine der meinen ähnlichen Kontrolle hätte sich mir
niemand widersetzen können, auch nicht für diesen winzigen
Augenblick.«
Leise und bitter fragte Channis: »Und was jetzt?«
»Jetzt werden Sie sterben – als ein Agent der Zweiten
Foundation. Es geht nicht anders, wie Sie sicher einsehen
werden.«
Und wieder sah Channis in die Mündung eines Lasers. Diesmal
wurde der Lauf von einem Verstand ausgerichtet, der sich im Gegensatz
zu dem Pritchers nicht ablenken ließ, sondern so reif war wie
sein eigener und so widerstandsfähig gegen Gewalt wie sein
eigener.
Die Zeitspanne, die ihm für eine Korrektur der Ereignisse zur
Verfügung stand, war klein.
Was nun folgte, läßt sich von einem, der die normale
Ausrüstung an Sinnen und die normale Unfähigkeit zur
emotionalen Kontrolle hat, nur schwer beschreiben.
Das, was Channis in dem kurzen Zeitraum wahrnahm, den der Daumen
des Maultiers brauchte, um den Abzug zu drücken, war im
wesentlichen folgendes:
Bei dem Maultier war die gegenwärtige emotionale Gesamtlage
eine harte und geschliffene Entschlossenheit, die nicht im geringsten
durch Zögern aufgeweicht wurde. Wäre Channis später
genügend daran interessiert gewesen, auszurechnen, wieviel Zeit
von dem Entschluß zu schießen bis zur Ankunft der diesen
Entschluß löschenden Energie verstrich, wäre er auf
etwa das Fünftel einer Sekunde gekommen.
Das reichte kaum.
Das Maultier nahm in dieser Fünftelsekunde wahr, daß
das emotionale Potential von Channis’ Gehirn plötzlich
sprungartig anstieg, ohne daß sein eigenes einen
Stromstoß empfing, und daß gleichzeitig aus einer
unerwarteten Richtung eine Flut puren, mitreißenden Hasses auf
ihn eindrang.
Dieses neue emotionale Element riß seinen Daumen vom
Kontakt. Nichts anderes hätte das bewirken können. Und
indem er sein Vorhaben änderte, wurde ihm die neue Situation
vollständig klar.
Das Bild stand eine viel kürzere Zeit still, als es seine
Bedeutung vom dramatischen Standpunkt aus erfordert hätte. Das
Maultier hatte den Daumen vom Laser gelöst und starrte Channis
an. Channis, angespannt, wagte es noch nicht recht, zu atmen. Und
Pritcher wand sich auf seinem Stuhl, jeden Muskel bis zum
Zerreißen verkrampft, jede Sehne in dem Bemühen zuckend,
seinen Körper vorwärtszuschleudern. Endlich hatte sein
Gesicht die angelernte Hölzernheit verloren und war zu einer
nicht mehr kenntlichen Maske schrecklichen Hasses geworden. Seine
Augen sahen nichts mehr als das Maultier.
Es ging nur ein Wort oder zwei zwischen Channis und dem Maultier
hin und her – und dazu dieser im äußersten Maß
enthüllende Strom emotionaler Wahrnehmung, der für immer
die eigentliche Verständigung zwischen
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