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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hoffnungsvoll an, erhielt jedoch keinen
ermutigenden Blick zurück.
    »Die Antwort überlasse ich Dr. Darell«, sagte
Anthor. »Fragen Sie ihn, wie oft er dieses Phänomen bei
seinen Untersuchungen gesehen oder darüber in Schilderungen von
früheren Fällen aus der vorigen Generation gelesen hat.
Dann fragen Sie ihn, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist,
daß es unter den Kategorien, die Dr. Kleise studierte, beinahe
einmal unter tausend Fällen auftritt.«
    »Ich glaube, es gibt keinen Zweifel«, meinte Darell
nachdenklich, »daß dies künstliche Mentalitäten
sind. Sie sind manipuliert worden. In gewisser Weise hatte ich schon
den Verdacht…«
    »Das weiß ich, Dr. Darell«, erwiderte Anthor:
»Ich weiß auch, daß Sie einmal mit Dr. Kleise
zusammengearbeitet haben. Jetzt würde ich gern erfahren, warum
Sie damit aufgehört haben.«
    Es lag nicht gerade Feindseligkeit in der Frage, vielleicht nichts
weiter als Vorsicht. Jedenfalls folgte ihr eine lange Pause. Darell
sah von einem seiner Gäste zum anderen und erklärte dann
brüsk: »Weil ich Kleises Kampf für sinnlos hielt. Er
stand einem Feind gegenüber, der zu stark für ihn war. Er
entdeckte – und wir, er und ich, wußten es vorher –,
daß wir nicht unsere eigenen Herren waren. Und ich wollte es
nicht wissen! Ich hatte meine Selbstachtung. Mir gefiel der
Gedanke, unsere Foundation sei der Kapitän der kollektiven
Menschheitsseele, und ich wollte nicht, daß unsere
Vorväter für nichts gekämpft hatten und gestorben
waren. Ich hielt es für ganz einfach, die Augen abzuwenden,
solange ich nicht ganz sicher war. Den Posten hatte ich nicht
nötig, weil die Regierung der Familie meiner Mutter eine ewige
Pension ausgesetzt hat, die für meine einfachen Bedürfnisse
reichte. Das Laboratorium in meinem eigenen Haus konnte mich vor
Langeweile bewahren, und eines Tage würde das Leben enden. Dann
starb Kleise.«
    Semic fletschte die Zähne und sagte: »Diesen Kleise
kenne ich nicht. Wie ist er gestorben?«
    »Er starb«, fiel Anthor ein. »Er rechnete
mit seinem Tod. Ein halbes Jahr vorher sagte er mir, er komme der
Sache zu nahe.«
    »Und jetzt k-kommen wir ihr zu… zu nahe, nicht
wahr?« fragte Munn mit trockenem Mund. Sein Adamsapfel
zitterte.
    »Ja«, bestätigte Anthor geradeheraus, »aber
das waren wir sowieso schon – wir alle. Das ist der Grund, warum
Sie ausgewählt wurden. Ich bin Kleises Schüler. Dr. Darell
war sein Kollege. Jole Turbor hat über den Äther
verkündet, wir besäßen keinen blinden Glauben an die
rettende Hand der Zweiten Foundation, bis die Regierung ihn
ausschaltete – und zwar, wie ich erwähnen möchte,
mittels eines mächtigen Finanzmannes, dessen Gehirn das zeigt,
was Kleise das Manipulier-Plateau zu nennen pflegte. Homir Munn
besitzt die größte Privatsammlung von Material über
das Maultier und hat Artikel veröffentlicht, in denen er
über die Natur und das Wirken der Zweiten Foundation spekuliert.
Dr. Semic hat viel zu der Mathematik der enzephalographischen Analyse
beigetragen, obwohl er sich meines Erachtens nicht klar darüber
war, daß seine Mathematik auf diese Weise angewendet werden
könnte.«
    Semic riß die Augen auf und keuchte unter Lachen:
»Nein, junger Mann. Ich habe intranukleare Bewegungen analysiert
– das n-Körper-Problem, Sie wissen schon. Von der
Enzephalographie verstehe ich rein gar nichts.«
    »Dann wissen wir, wo wir stehen. Die Regierung kann in dieser
Sache natürlich nichts unternehmen. Ob der Bürgermeister
oder irgend jemand in der Verwaltung den Ernst der Lage kennt,
weiß ich nicht. Aber soviel weiß ich – wir fünf
haben nichts zu verlieren und können viel gewinnen. Mit jeder
Zunahme unseres Wissens gehen wir ein Stück weiter auf die
Sicherheit zu. Wir sind nur ein Anfang, verstehen Sie.«
    »Wie weit«, warf Turbor ein, »ist diese
Infiltration der Zweiten Foundation verbreitet?«
    »Das weiß ich nicht. Ich kann nur soviel sagen: Alle
Infiltrationen, die wir entdeckt haben, waren an den
äußeren Rändern der Nation. Die Hauptwelt mag noch
sauber sein, obwohl nicht einmal das gewiß ist – sonst
hätte ich Sie nicht getestet. Sie waren besonders
verdächtig, Dr. Darell, weil Sie die gemeinsame Forschungsarbeit
mit Kleise aufgegeben haben. Das hat Kleise Ihnen nie verziehen. Ich
dachte, vielleicht habe die Zweite Foundation Sie korrumpiert, aber
Kleise bestand immer darauf, Sie seien ein Feigling. Entschuldigen
Sie, Dr. Darell, wenn ich dies sage, um meine eigene

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