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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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entdeckte,
und hier sorgten wir dafür, daß er die Entdeckung nicht
überlebte. Zu diesem Zweck mußten wir es arrangieren,
daß ein normales Foundation-Mädchen die ungeheuren
Mutantenkräfte des Maultiers besiegte. Ein solches Phänomen
hätte doch den Verdacht auf den Planeten lenken müssen, wo
es stattgefunden hatte! Hier begannen wir das Maultier zu studieren
und seine endgültige Niederlage zu planen. Hier wurde Arcadia
geboren, und hier begann die Kette von Ereignissen, die zu der
Rückkehr zum Seldon-Plan führten.
    Und all diese klaffenden Lücken in unserer Geheimhaltung
blieben unbemerkt, weil Seldon auf seine Weise von dem ›anderen
Ende‹ gesprochen hatte und die Menschen es auf ihre Weise
auslegten.«
    Der Erste Sprecher hatte längst aufgehört, zu dem
Studenten zu reden. Im Grunde machte er diese
Ausführungen für sich selbst, wie er da vor dem Fenster
stand und zu dem unglaublichen Flammen des Firmaments hinsah, zu der
gewaltigen Galaxis, die jetzt für immer sicher war.
    »Hari Seldon nannte Trantor ›Star’s
End‹«, flüsterte er, »und dieses bißchen
poetische Phantasie sei ihm doch erlaubt. Das ganze Universum wurde
einmal von diesem Felsen aus gelenkt, alle Fäden, an denen die
Sterne hingen, führten hier zusammen. ›Alle Wege
führen nach Trantor‹, lautet ein altes Sprichwort,
›und das ist der Ort, wo alle Sterne enden.‹«
    Zehn Monate früher hatte der Erste Sprecher auf die gleichen
dichtgedrängten Sterne hinausgeblickt – nirgends stehen sie
so dicht wie im Zentrum dieses riesigen Materiehaufens, den der
Mensch die Galaxis nennt – und war voller düsterer
Befürchtungen gewesen. Jetzt lag ernste Befriedigung auf dem
runden und rötlichen Gesicht Preem Palvers, des Ersten
Sprechers.

 
     
Michael F. Flynn
     
Einführung in die Psychohistorik

 
»Wir müssen darauf vorbereitet sein,
daß wir von der Zukunft überrascht werden, aber wir
brauchen nicht verblüfft und sprachlos zu sein.«
    Kenneth Boulding

 
Erster Teil
DIE MATHEMATIK DER GESCHICHTE
     
     
    Hat der Große Westafrikanische Krieg schon begonnen? Wie
viele Rassenkrawalle werden die USA während des Ausbruchs im
Jahr 2010 erleben? Wie viele Orbitalfabriken werden in der Rezession
von 2033 bankrott gehen? Ist der bevorstehende Zerfall Indiens in
einzelne Staatsgebilde eine Folge der topologischen Gegebenheiten des
Subkontinents? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der
geographischen Lage Babylons oder der Verwaltung des antiken
Ägypten mit dem Erfolg von L5-Kolonien?
    Vor Jahren stellte sich Isaac Asimov eine mathematische
Geschichtswissenschaft vor, die auf solche Fragen die Antworten
liefern könnte. Und heute ist seine fiktive Psychohistorik im Begriff, Realität zu werden. Noch ist es nicht so weit.
Bis jetzt ist kein Hari Seldon aufgetreten, der die Verbindung
zwischen den einzelnen Disziplinen herstellen würde; aber
Forscher in so unterschiedlichen Bereichen wie Ökologie und
Differential-Topologie haben bereits die Grundlagen dazu
entwickelt.
     
»Aber die Kurven, wenn sie überhaupt etwas
bedeuteten, schlossen doch den freien Willen ein… jeden
Morgen strömten drei Millionen Besitzer ›Freien
Willens‹ in das Zentrum der Megapolis New York; jeden Abend
flossen sie wieder nach draußen – alle aus ›freiem
Willen‹ und auf einer glatten vorhersehbaren Kurve.«
    Robert A. Heinlein,
    The Year of the Jackpot
     
    Die Psychohistorik stellt einen Versuch dar, die Kräfte, die
die menschliche Geschichte antreiben, zu begreifen und sie in
brauchbaren mathematischen Begriffen auszudrücken. Kurz gesagt
also einen Versuch, die Analyse an die Stelle der Anekdote zu
stellen. Um es genauer zu sagen, wir wollen Gesetze formulieren
bezüglich:
     
1. der internen Struktur verschiedener Gesellschaften;
    2. ihrer geographischen Beziehungen, und
    3. ihrer Dynamik über Zeiträume hinweg. *
     
    Diese schlichte Behauptung reicht aus, um Schreie der
Empörung auszulösen: Die Wissenschaft sei entmenschlichend.
Wir brauchen weniger Wissenschaft, nicht etwa mehr. Eine
Gesetzmäßigkeit der Geschichte ist unmöglich, weil
die Menschen über freien Willen verfügen! Außerdem
sind die menschlichen Gemeinwesen zu komplex, als daß man sie
wissenschaftlicher Analyse unterwerfen könnte!
    Aber sind diese Einwände stichhaltig? Als Wissenschaft
bezeichnet man die Entdeckung materieller Ursachen für
meßbare Phänomene. Als solche ist sie eher
entmystifizierend als entmenschlichend. Wenn es materielle

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