Foundation 08: Foundation
Sklaven ihren Status in der
Gesellschaft nicht verändert hat. Man beachte auch die
Regelmäßigkeit der ›Eruptionen‹, die darauf
hindeutet, daß irgendeine Art zivilisatorischer Energie sich
aufbaut und entlädt.
2. Die Geburtenraten in den USA sind wenigstens seit 1820
linear gefallen, wobei geburtenstarke und geburtenschwache Zyklen
sich um die Trendlinie schmiegen (Abb. 2). Die letzte
geburtenschwache Zeit und der neue Mini-Boom, den die Grafik für
1979 anzeigt, sind lediglich eine Fortführung dieses Trends.
(Beachten Sie übrigens, daß der
›Nachkriegs‹-Baby-Boom schon vor dem Krieg anfing.)
Die üblichen Gründe, die für den Rückgang der
Geburtenraten genannt werden (die Pille, Legalisierung der
Abtreibung, Women’s Lib) erklären dieses Muster nicht.
Welche natürliche Kraft ist hier am Werk?
Abbildung 2: Die Geburtenrate in den USA hat bereits lange
vor der Einführung der Pille und Women’s Lib
gleichmäßig abgenommen. Man beachte auch den starken
zyklischen Effekt. Die einzigen größeren Störungen
sind jeweils die Zeiten, wo viele junge Männer außer
Landes waren.
3. Die Zahl der Morde in den USA ist erst vor kurzem wieder
auf den Höhepunkt zurückgekehrt, der zuletzt in den 30er
Jahren erreicht worden war (Abb. 3). Führt die Todesstrafe (oder
deren Abschaffung) zu Veränderungen in der Kurve, die die Anzahl
der Morde wiedergibt? Oder ist es etwa umgekehrt, daß
nämlich Veränderungen in der Zahl der Morde die
Öffentlichkeit dazu veranlassen, die Todesstrafe zu fordern? Wo
liegt die Ursache, wo die Wirkung?
Abbildung 3: Wenn die hohen Mordraten in den 70er Jahren
darauf zurückzuführen sind, daß keine Hinrichtungen
mehr stattfanden, worauf sind dann die hohen Mordraten der 20er und
30er Jahre zurückzuführen? Man beachte die geringe
Korrelation zwischen Hinrichtungen und Morden oder der
Waffenkontrolle und den Mordzahlen.
4. Wirtschaftszyklen der USA in der
Darstellung von Dewey und Dakin aus dem Jahre 1945 sagen die letzte
Rezession, die sich daran anschließende Erholung und die
›Verlangsamung der Erholung‹ exakt voraus (Abb. 4a).
Die wirtschaftlichen Aktivitäten, beispielsweise die
Bautätigkeit oder die Stahlproduktion folgen einer
Zusammenfassung dieser vier Zyklen, die ihrerseits im Huckepack auf
einer S-förmigen Wachstumskurve sitzen kann (Abb. 4b). Scheinbar
chaotische Muster lassen sich häufig in einige einfachere
auflösen, die ihrerseits einer grundlegenden
Gesetzmäßigkeit folgen. *
Abbildung 4a: Diese Familie von Zyklen erschien in der
1950er Ausgabe des Buches von Dewey & Dakin über
Wirtschaftszyklen. Man beachte die genaue Vorhersage der
›schlimmsten Rezession seit den 30er Jahren‹. Reagan hat
Carter dafür die Schuld gegeben, selbst jedoch das Lob für
den darauf folgenden Aufschwung beansprucht.
Abbildung 4b: Ein Neunjahres-Zyklus in einer
+/-20%-Amplitude wurde über die Wachstumskurve eines
hypothetischen Geschäfts gelegt. Vergleichen Sie damit
Davies’ Index der Industrieproduktion der USA (Dewey &
Dakin). Man beachte, daß ein zyklischer Abschwung auch eine
›Verlangsamung der Erholung‹ sein kann.
5. Halbwertszeit von Ideen. Häufig vergehen zwischen
der Einführung einer Idee in einer Gesellschaft und der Reaktion
darauf fünf Generationen (ca. 137 Jahre) (Abb. 5).
Abbildung 5: Wenn man Ideen von Generationen zu
Generationen weitergibt, können sie ›verfallen‹, wie
in dem Kinderspiel, wo eine Geschichte im Flüsterton von Kind zu
Kind weitergegeben wird. Unterstellen wir, daß in jedem Stadium
25% der Information verlorengeht. Die neue Generation muß den
Verlust ausgleichen. Auf diese Weise sind die Ideen der Generation 2
zu 75% von Generation 1 ›geerbt‹ und zu 25%
›original‹, Generation 6 ist die erste, deren Anteil an
ursprünglichen Ideen gleich groß wie die
›Erbschaft‹ der Generation 1 ist. Wenn sie den Reifezustand
erreichen, zirka 137 Jahre nachdem Generation 1 ihre Ideen
»begründete«, besteht die Wahrscheinlichkeit einer
Krise bzw. Rebellion. Ebenso kann es Organisationen mit mehr als
fünf Ebenen der Bürokratie schwerfallen, die Botschaft
ihres Vorsitzenden dem niedrigen Volk nahezubringen. Dies ist auch
der Grund, weshalb sich die Babbage-Gesellschaft schließlich
teilte, nur daß wir hier anstelle von ›B war ein Kind von
A‹ sagen müssen ›B wurde von A rekrutiert‹.
Toynbee stellte beispielsweise fest, daß die intelligentsia (ein Begriff, den Peter der Große 1689 in
Nachahmung
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