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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zu, die Hände leicht im
Schoß verschlungen, während der frisch gekrönte
König Lepold zusammengeschrumpft in der dunkelsten Ecke
saß und krampfhaft auf seinem mit goldenen Tressen besetzten
Ärmel herum biß. Sogar die Soldaten hatten den
ausdruckslos starren Blick verloren, der vom Militär verlangt
wird. Von ihrem Platz an der Tür, wo sie mit schußbereiten
Atompistolen standen, warfen sie verstohlene Blicke zu der Gestalt
auf dem Bildschirm hin.
    Lefkin sprach zögernd mit müder Stimme und stockte immer
wieder, als werde er – und zwar unsanft – zum Weiterreden
gedrängt.
    »Die anakreonische Marine… sich der Art ihrer Mission
bewußt… und weigert sich, an einem
verabscheuungswürdigen Sakrileg teilzuhaben… kehrt nach
Anakreon zurück… folgendes Ultimatum stellt sie den
blasphemischen Sündern… die es gewagt hätten, profane
Gewalt… gegen die Foundation anzuwenden… die Quelle allen
Segens… und gegen den Galaktischen Geist. Beendet sofort jede
Kriegshandlung gegen… den wahren Glauben… und
gewährleistet uns von der Marine, die wir von unserem
Bordpriester Theo Aporat repräsentiert werden… auf eine
Weise, die uns zufriedenstellt… daß ein solcher Krieg in
Zukunft niemals mehr geführt… und daß…«
– hier kam eine lange Pause -»und daß der vormalige
Prinzregent Wienis… gefangengesetzt… und seiner Verbrechen
wegen… vor ein geistliches Gericht gestellt wird. Andernfalls
wird die königliche Marine… bei ihrer Rückkehr nach
Anakreon… den Palast dem Boden gleichmachen… und alle
sonstigen Maßnahmen ergreifen… die erforderlich sind…
um die Sünder zu vernichten… die die Seelen der Menschen
ins Verderben führen.«
    Die Stimme endete mit einem halben Aufschluchzen, und der Schirm
wurde leer.
    Hardins Finger fuhren rasch über die Atomo-Birne, und ihr
Licht verblaßte. Der bisherige Regent, der König und die
Soldaten wurden zu unscharfen Schatten, und zum erstenmal konnte man
sehen, daß Hardin von einer Aura umgeben war.
    Es war nicht das gleißende Licht, das das Vorrecht der
Könige war, sondern eine weniger spektakulärer, nicht so
eindrucksvolle und doch auf ihre Art wirksamere und nützlichere
Erscheinung.
    Mit leicht ironischem Ton wandte sich Hardin an den gleichen
Wienis, der ihn erst vor einer Stunde zum Kriegsgefangenen
erklärt und behauptet hatte, Terminus stehe kurz vor seiner
Zerstörung. Jetzt war er ein kauernder Schatten, gebrochen und
stumm.
    »Es gibt eine Fabel«, sagte Hardin, »die so alt wie
die Menschheit sein mag, denn die ältesten Aufzeichnungen, in
denen sie vorkommt, sind lediglich Kopien von noch älteren
Aufzeichnungen. Vielleicht interessiert sie Sie. Sie lautet wie
folgt:
    Ein Pferd, das in einem Wolf einen mächtigen und
gefährlichen Feind hatte, fürchtete ständig um sein
Leben. In seiner Verzweiflung kam ihm der Gedanke, sich einen starken
Verbündeten zu suchen. Also ging es zu einem Menschen und bot
ihm unter Hinweis darauf, daß der Wolf ebenso ein Feind des
Menschen sei, ein Bündnis an. Der Mensch ging sofort darauf ein
und erbot sich, den Wolf zu töten, wenn sein neuer Partner ihm
nur seine größere Schnelligkeit zur Verfügung stelle.
Das Pferd war dazu bereit und erlaubte dem Menschen, ihm Zaum und
Sattel anzulegen. Der Mann stieg auf, jagte dem Wolf nach und
tötete ihn.
    Voller Freude und Erleichterung dankte das Pferd dem Menschen und
sagte: ›Jetzt, da unser Feind tot ist, nimm mir den Zaum und den
Sattel ab und gib mir meine Freiheit wieder.‹
    Daraufhin lachte der Mann laut und antwortete: ›Das
könnte dir so passen. Hü, Dobbin!‹ Und er gab ihm
kräftig die Sporen.«
    Das Schweigen hielt an. Der Schatten, der Wienis war, regte sich
nicht.
    Hardin fuhr ruhig fort: »Ich hoffe, Sie erkennen die
Analogie. In ihrem Bestreben, die völlige Herrschaft über
ihre eigenen Völker für immer zu zementieren, akzeptierten
die Könige der Vier Königreiche die Wissenschaftsreligion,
die sie zu Göttern machte, und diese Wissenschaftsreligion war
ihr Zaum und ihr Sattel, denn sie gab das Lebensblut der Atomkraft in
die Hände der Priester – die, nebenbei bemerkt, ihre
Befehle von uns, und nicht von euch erhielten. Der Wolf ist tot, aber
wen ihr nicht loswerden konntet, war der M…«



Wienis sprang auf die Füße. Seine Augen glühten
wie die eines Wahnsinnigen aus der Dunkelheit. Seine Zunge war
schwer, seine Sprache unzusammenhängend. »Und trotzdem
werde ich mit Ihnen fertig! Sie können nicht fliehen. Sie

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