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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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krähte frohlockend: »Sie ist
unterwegs, Hardin, mit dem großen Kreuzer an der Spitze, den
Sie selbst haben reparieren lassen.«
    Hardin antwortete unbekümmert: »Ja, das ist der Kreuzer,
den ich selbst habe reparieren lassen – aber auf meine Weise.
Sagen Sie, Wienis, haben Sie schon einmal von einem
Ultrawellen-Relais gehört? Aha, ich sehe, das ist nicht der
Fall. Nun, in ungefähr zwei Minuten werden Sie herausfinden, was
damit bewerkstelligt werden kann.«
    Während er sprach, erwachte das Fernsehgerät zum Leben,
und er korrigierte sich: »Nein, in zwei Sekunden. Setzen Sie
sich, Wienis, und hören Sie zu!«

22
DAS VERFLUCHTE SCHIFF
     
     
    Theo Aporat stand unter den Priestern Anakreons mit an der
höchsten Stelle. Schon allein daher verdiente er seine Ernennung
zum Bordpriester auf dem Flaggschiff Wienis.
    Aber es lag nicht allein an seinem Rang. Er kannte das Schiff. Er
hatte unter den heiligen Männern von der Foundation an der
Reparatur mitgearbeitet. Er hatte unter ihrer Anleitung die Maschinen
überholt. Er hatte die Aufnahmegeräte neu verdrahtet, das
Kommunikationssystem aufpoliert, die durchlöcherte Hülle
geschweißt, die Streben verstärkt. Ihm war sogar erlaubt
worden mitzuhelfen, als die Weisen von der Foundation ein heiliges
Gerät installierten, das es noch in keinem früheren Schiff
gegeben hatte, sondern diesem herrlichen Koloß von einem
Fahrzeug vorbehalten geblieben war – das Ultrawellen-Relais.
    Kein Wunder, daß ihm das Herz bei dem Gedanken weh tat,
welchem perversen Zweck dieses wunderbare Schiff dienen sollte. Er
hatte es nicht glauben wollen, als Verisof ihm sagte, das Schiff
solle für eine abscheuliche Tat eingesetzt und seine Kanonen auf
die große Foundation gerichtet werden. Auf die Foundation, wo
er als Jüngling ausgebildet worden war, auf die Foundation, von
der aller Segen ausging.
    Doch nach dem, was der Admiral ihm mitgeteilt hatte, konnte er
jetzt nicht mehr zweifeln.
    Wie konnte der König, auf dem der göttliche Segen ruhte,
eine solche Greueltat erlauben? Aber war es der König? Hatte
nicht vielleicht der verfluchte Regent Wienis ohne Wissen des
Königs den Befehl gegeben? Und der Sohn eben dieses Wienis war
der Admiral, der vor fünf Minuten zu ihm gesagt hatte:
    »Kümmern Sie sich um Ihre Seelen und Ihren Segen,
Priester. Ich werde mich um das Schiff kümmern.«
    Aporat lächelte schief. Er würde sich um seine Seelen
und seinen Segen kümmern – und ebenso um seinen Fluch, und
Fürst Lefkin würde schon bald winseln.
    Aporat betrat den allgemeinen Kommunikationsraum. Sein Akoluth
ging ihm voran, und die beiden Offiziere vom Dienst dachten nicht
daran, sich einzumischen. Der Bordpriester hatte das Recht, auf dem
Schiff einzutreten, wo es ihm beliebte.
    »Schließen Sie die Tür!« befahl Aporat und
sah auf den Chronometer. Es fehlten noch fünf Minuten an
zwölf. Er hatte die Zeit gut abgestimmt.
    Mit schnellen, geübten Bewegungen betätigte er die
kleinen Hebel, die alle Kommunikationskanäle öffneten, so
daß sich jeder Teil des zwei Meilen langen Schiffes im Bereich
seiner Stimme und seines Bildes befand.
    »Achtung, Soldaten des königlichen Flaggschiffes Wienis! Hier spricht euer Bordpriester!« Seine Stimme
erschallte von der Atomkanone ganz hinten im Heck bis zu den
Navigationstischen im Bug.
    »Euer Schiff«, rief er, »wird für eine
Blasphemie verwendet. Ohne euer Wissen vollbringt es eine Handlung,
die die Seele eines jeden von euch zu der ewigen Kälte des Raums
verdammen wird! Hört zu! Die Absicht eures Kommandanten ist es,
dieses Schiff zur Foundation zu bringen und dort die Quelle allen
Segens zu bombardieren, um sie seinem sündigen Willen zu
unterwerfen. Und da dies seine Absicht ist, entziehe ich ihm im Namen
des Galaktischen Geistes den Befehl, denn es gibt keinen Befehl, wo
es den Segen des Galaktischen Geistes nicht mehr gibt. Nicht einmal
der göttliche König könnte seine Königswürde
ohne die Zustimmung des Geistes behalten.«
    Seine Stimme nahm einen tieferen Ton an. Der Akoluth lauschte mit
Ehrerbietung, und die beiden Soldaten lauschten mit steigender
Furcht. »Und da dieses Schiff dabei ist, einen teuflischen
Auftrag auszuführen, ist auch das Schiff jetzt ohne den Segen
des Geistes.«
    Feierlich hob er die Arme, und vor tausend Fernsehgeräten
überall im Schiff duckten sich die Soldaten, als das Bild des
majestätischen Bordpriesters sprach:
    »Im Namen des Galaktischen Geistes und seines Propheten Hari
Seldon und seiner

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