Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
drücken?«
    Ponyets schüttelte geistesabwesend den Kopf. »Ich kenne
den Mann, den sie dort festhalten. Kann einen Freund nicht im Stich
lassen. Na und? Ich bin in der Hand des Galaktischen Geistes und
wandele fröhlich den Weg, den Er mir weist.«
    »Hä?« fragte Gorm verständnislos.
    Ponyets sah ihn an und lachte auf. »Ich vergaß. Du hast
das ›Buch des Geistes‹ nie gelesen, oder?«
    »Nie davon gehört«, erwiderte Gorm knapp.
    »Das hättest du aber, wenn du eine religiöse
Ausbildung genossen hättest.«
    »Religiöse Ausbildung? Als Priester?« Gorm war bis
ins Innerste schockiert.
    »Ich muß gestehen, ja. Das ist mein schmachvolles
Geheimnis. Doch die Ehrwürdigen Väter wurden nicht mit mir
fertig. Sie warfen mich aus Gründen hinaus, die ausreichten,
mich zu einer weltlichen Ausbildung in der Foundation zu
befördern. Doch nun mache ich mich besser auf den Weg. Wie ist
deine Quote in diesem Jahr?«
    Gorm drückte seine Zigarette aus und schob seine Kappe
zurecht. »Das ist jetzt meine letzte Fracht. Ich schaffe
es.«
    »Du Glückspilz«, knurrte Ponyets, und noch viele
Minuten, nachdem Les Gorm gegangen war, saß er bewegungslos und
in Gedanken versunken da.
    Eskel Gorov war also auf Askone – und zwar im
Gefängnis!
    Das war schlecht! Tatsächlich war es noch viel schlimmer, als
man auf den ersten Blick hätte glauben können. Eine solche
Geschichte eignete sich dazu, sie einem neugierigen jungen Mann zu
erzählen, um ihn vom Freihandel abzuschrecken, aber etwas ganz
anderes war es, wenn man der Wahrheit gegenüberstand.
    Denn Limmar Ponyets war einer der wenigen Leute, die zufällig
wußten, daß Meisterhändler Eskel Gorov gar kein
Händler war, sondern ganz im Gegenteil ein Agent der
Foundation.

26
EINE MISSION AUF ASKONE
     
     
    Zwei Wochen waren vergangen. Zwei Wochen waren verschwendet.
    Eine Woche hatte Ponyets gebraucht, um Askone zu erreichen. An der
äußersten Grenze des Systems kamen die patrouillierenden
Kriegsschiffe angeschossen und begleiteten ihn in ständig
zunehmender Zahl. Was für ein Überwachungssystem sie auch
haben mochten, es funktionierte ausgezeichnet.
    Sie eskortierten ihn langsam hinein, ohne ein Signal, immer in
kalter Distanz, und richteten ihn barsch auf die zentrale Sonne von
Askone aus.
    Im Notfall hätte Ponyets mit ihnen fertigwerden können.
Diese Schiffe waren Überbleibsel des längst untergegangenen
galaktischen Imperiums – aber es waren Sportkreuzer, keine
Kriegsschiffe, und ohne Atomwaffen stellten sie nichts anderes als
ebenso pittoreske wie hilflose Ellipsoide dar. Aber Eskel Gorov
befand sich als Gefangener in ihren Händen, und Gorov war keine
Geisel, die man ohne weiteres abschrieb. Die Askonier mußten
das wissen.
    Und dann eine weitere Woche – eine Woche, um sich mühsam
einen Weg durch die Wolken subalterner Beamter zu bahnen, die den
Puffer zwischen dem Großmeister und der Außenwelt
darstellten. Jeder kleine Untersekretär mußte einzeln
herumgekriegt werden, bis Ponyets die schwungvolle Unterschrift
bekam, die ihm den Zutritt zu dem nächsthöheren
Funktionär ermöglichte.
    Zum erstenmal erlebte Ponyets, daß ihm seine
Händler-Ausweise nichts nützten.
    Endlich befand sich der Großmeister auf der anderen Seite
der von Posten flankierten, vergoldeten Tür – und zwei
Wochen waren vergangen.
    Gorov saß immer noch im Gefängnis, und Ponyets’
Fracht verfaulte in den Ladebuchten seines Schiffes.
     
    Der Großmeister war ein kleiner Mann mit kahl werdendem Kopf
und ganz verrunzeltem Gesicht. Der umfangreiche, schimmernde
Pelzkragen um seinen Hals schien den Körper durch sein Gewicht
zur Bewegungslosigkeit zu verdammen.
    Er gab mit den Fingern beider Hände ein Zeichen. Die Reihe
Bewaffneter wich zurück und gab eine Gasse frei, durch die
Ponyets bis zum Fuß des Staatssessels vorschritt.
    »Seien Sie still!« fuhr ihn der Großmeister an,
und Ponyets Lippen, die sich hatten öffnen wollen, schlossen
sich fest.
    »So ist es gut.« Der askonische Herrscher entspannte
sich sichtlich. »Ich ertrage sinnloses Geschwätz nicht. Sie
können mich nicht bedrohen, und Schmeicheleien haben auf mich
keine Wirkung. Ebensowenig ist Raum für Beschwerden. Ich kann
gar nicht mehr zählen, wie oft ihr Wanderer gewarnt worden seid,
daß eure Teufelsmaschinen nirgendwo auf Askone erwünscht
sind.«
    »Sir«, antwortete Ponyets ruhig, »ich will gar
nicht versuchen, den in Rede stehenden Händler zu entschuldigen.
Es ist nicht die Politik der Händler,

Weitere Kostenlose Bücher