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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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schon miteinander gearbeitet, und
das Ministerium weiß es. Ist das nicht eine entzückende,
unvermeidliche Zusammenstellung? Die Antwort flutscht aus dem
Schlitz.«
    »Sei vorsichtig«, warnte Gorov nervös. »Wir
werden abgehört. Trägst du einen Feldverzerrer?«
    Ponyets wies auf sein verziertes Armband, und Gorov entspannte
sich.
    Ponyets sah sich um. Die Zelle war kahl, aber geräumig. Sie
war gut beleuchtet, und es fehlte ihr an unangenehmen Gerüchen.
»Nicht schlecht«, sagte er. »Man faßt dich mit
Glacehandschuhen an.«
    Gorov wischte die Bemerkung beiseite. »Hör zu, wie bist
du hereingekommen? Ich werde seit beinahe zwei Wochen in strenger
Einzelhaft gehalten.«
    »Also seit meiner Ankunft! Es sieht ganz so aus, als habe der
alte Knacker, der hier der Boss ist, seine schwachen Seiten. Er wird
bei frommen Redensarten weich, deshalb hatte ich mit meinem Versuch
Erfolg. Ich bin hier in der Eigenschaft deines geistlichen Beraters.
Es ist schon etwas Eigentümliches an einem frommen Mann wie dem
Verehrungswürdigen. Er wird dir fröhlich die Kehle
durchschneiden, wenn es ihm so gefällt, aber er wird
zögern, das Wohlergehen deiner im materiellen und
problematischen Seele zu gefährden. Das ist nichts als ein
Stückchen empirischer Psychologie. Ein Händler muß
von allem ein bißchen wissen.«
    Gorov lächelte ironisch. »Und auf einer theologischen
Schule bist du auch gewesen. Du bist in Ordnung, Ponyets. Ich bin
froh, daß man dich gesandt hat. Aber der Großmeister
liebt nicht nur meine Seele. Hat er ein Lösegeld
erwähnt?«
    Der Händler kniff die Augen zusammen. »Er hat es ganz
zart angedeutet. Und er hat auch mit dem Tod durch Gas gedroht. Ich
bin auf Nummer Sicher gegangen und habe Ausflüchte gebraucht; es
hätte leicht eine Falle sein können. Es läuft also auf
Erpressung hinaus, nicht wahr? Was will er denn?«
    »Gold.«
    »Gold!« Ponyets runzelte die Stirn. »In Form von
Metall? Wozu?«
    »Es ist ihr Tauschmittel.«
    »Ach ja? Und wo soll ich Gold bekommen?«
    »Wo du kannst. Hör mir genau zu; dies ist wichtig. Man
wird mir nichts tun, solange der Großmeister den Geruch von
Gold in der Nase hat. Versprich es ihm; versprich ihm, soviel er
verlangt. Dann reist du, wenn notwendig, in die Foundation
zurück, um es zu holen. Sobald ich frei bin, wird Han uns aus
dem System geleiten, und dann trennen wir uns.«
    Ponyets musterte ihn mißbilligend. »Und dann wirst du
umkehren und es von neuem versuchen.«
    »Es ist meine Aufgabe, Askone atombetriebene Geräte zu
verkaufen.«
    »Man wird dich erwischen, bevor du im Raum auch nur eine
Parsek zurückgelegt hast. Ich nehme an, das weißt
du.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Gorov. »Und wenn
ich es wüßte, würde es mein Verhalten nicht
beeinflussen.«
    »Beim zweitenmal wird man dich töten.«
    Gorov zuckte die Achseln.
    Ponyets sagte ruhig: »Wenn ich weitere Verhandlungen mit dem
Großmeister führen soll, möchte ich die ganze
Geschichte kennen. Bisher habe ich blind gearbeitet. Und der
Verehrungswürdige hat wegen der paar harmlosen Bemerkungen, die
ich machte, beinahe Krämpfe bekommen.«
    »Es ist wirklich einfach«, sagte Gorov. »Die
einzige Möglichkeit, etwas für die Sicherheit der
Foundation hier in der Peripherie zu tun, besteht darin, ein von der
Religion kontrolliertes kommerzielles Imperium zu schaffen. Wir sind
immer noch zu schwach, als daß wir die politische Kontrolle
erzwingen könnten. Uns gelingt es gerade eben, die Vier
Königreiche zu halten.«
    Ponyets nickte. »Das ist mir klar. Und wenn ein System keine
atomar betriebenen Geräte annimmt, bekommen wir es nicht unter
unsere religiöse Kontrolle…«
    »Und es kann so ein Brennpunkt für Unabhängigkeit
und Feindseligkeit werden. Jawohl.«
    »Na gut«, erwiderte Ponyets und nickte, »soweit die
Theorie. Was ist es denn nun genau, das den Kauf verhindert? Ihre
Religion? Der Großmeister ließ es durchblicken.«
    »Ihre Religion ist eine Form des Ahnenkults. Die
Überlieferungen berichten von einer bösen Vergangenheit,
aus der sie durch die einfachen und tugendhaften Helden früherer
Generationen errettet wurden. Es läuft auf eine verzerrte
Darstellung der anarchistischen Periode vor einem Jahrhundert hinaus,
als man die kaiserlichen Truppen vertrieb und eine unabhängige
Regierung aufstellte. Fortgeschrittene Wissenschaft und im besonderen
die Atomkraft wurden mit dem alten kaiserlichen Regime identifiziert,
an das sie sich mit Schrecken erinnern.«
    »Wirklich? Aber sie

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