Foundation 08: Foundation
besitzen hübsche Schiffchen, die
mich entdeckten, als ich noch zwei Parseks entfernt war. Das riecht
doch nach Atomkraft!«
Gorov zuckte die Achseln. »Diese Schiffe sind zweifellos
Überbleibsel des Imperiums, wahrscheinlich mit Atomantrieb. Was
die Askonier einmal haben, behalten sie. Der springende Punkt ist,
daß sie Neuerungen ablehnen und ihre innere Ökonomie
völlig frei von Atomkraft ist. Das ist es, was wir ändern
müssen.«
»Wie wolltest du es anfangen?«
»Ich beabsichtigte, den Widerstand an einem Punkt zu brechen.
Einfach ausgedrückt, wenn ich es fertigkriegte, einem Adligen
ein Federmesser mit Kraftfeldklinge zu verkaufen, würde es in
seinem Interesse liegen, Gesetze zu erzwingen, die ihm seine
Benutzung erlauben. Das klingt dumm, aber es ist psychologisch
richtig. Strategische Verkäufe an strategischen Punkten
würden eine proatomare Fraktion am Hof schaffen.«
»Und dazu hat man dich hergeschickt, während ich dich
nur auslösen und wieder verschwinden soll, damit du es weiter
versuchen kannst? Heißt das nicht, das Pferd vom Schwanz her
aufzuzäumen?«
»Wieso?« fragte Gorov reserviert.
»Hör zu!« Ponyets geriet in Erregung. »Du bist
Diplomat, kein Händler, und du wirst kein Händler dadurch,
daß du dich einen nennst. Das ist ein Fall für einen, der
das Verkaufen zu seinem Beruf gemacht hat – und hier hin ich mit
einer Fracht, die sinnlos verschimmelt, und einer Quote, die ich, wie
es aussieht, nie mehr erreichen kann.«
»Du meinst, du willst dein Leben für etwas aufs Spiel
setzen, das nicht deine Angelegenheit ist?« Gorov lächelte
dünn.
Ponyets gab zurück: »Du meinst, hier geht es um
Patriotismus, und Händler seien keine Patrioten?«
»Das ist allgemein bekannt. Pioniere sind nie
Patrioten.«
»Das gebe ich zu. Ich rase nicht durch den Raum, um die
Foundation zu retten oder so etwas. Aber ich bin unterwegs, um Geld
zu machen, und das hier ist meine Chance. Wenn es gleichzeitig der
Foundation hilft, um so besser. Und ich habe mein Leben schon bei
geringeren Chancen auf Erfolg riskiert.«
Ponyets stand auf, und Gorov folgte seinem Beispiel. »Was
wirst du tun?«
Der Händler lächelte. »Gorov, ich weiß es
nicht – noch nicht. Aber wenn alles davon abhängt,
daß ein Verkauf zustandegebracht wird, bin ich der Richtige.
Ich prahle im allgemeinen nicht, aber ich kann mit Recht behaupten:
Bis jetzt ist meine Quote noch nie unerfüllt
geblieben.«
Die Tür der Zelle öffnete sich beinahe sofort auf sein
Klopfen, und zu beiden Seiten nahmen zwei Wachposten Haltung an.
28
DIE FASZINATION DES GOLDES
»Das ist Theater!« stellte der Großmeister grimmig
fest. Er rückte sich in seinen Pelzen zurecht, und eine
dünne Hand umfaßte die eiserne Keule, die er als Stock
benutzte.
»Und Gold, Verehrungswürdiger.«
»Und Gold«, stimmte der Großmeister
desinteressiert zu. Ponyets stellte den Kasten ab und öffnete
ihn mit soviel zur Schau getragener Zuversicht, wie er aufbringen
konnte. Er fühlte sich allein angesichts allgemeiner
Feindseligkeit, ebenso wie er sich in seinem ersten Jahr
draußen im Raum allein gefühlt hatte. Ein Halbkreis
bärtiger Ältester starrte unfreundlich auf ihn herab. Unter
ihnen war Pherl, der schmalgesichtige Favorit, der steif und voller
Verachtung gleich neben dem Großmeister saß. Ponyets war
bereits einmal mit ihm zusammengetroffen. Er setzte ihn im Geist
sofort an die Spitze der Feinde und daher auch an die Spitze der
Opfer.
Vor dem Saal harrte eine kleine Armee der Dinge, die da kommen
sollten. Ponyets war wirksam von seinem Schiff isoliert. Er hatte
keine Waffen bei sich, nur das Bestechungsgeschenk, und Gorov wurde
immer noch als Geisel festgehalten.
Er besorgte die letzten Einstellungen an der klobigen
Monstrosität, die ihn eine Woche an Einfallsreichtum gekostet
hatte, und betete zum wiederholten Mal darum, daß der
bleiummantelte Quarz die Beanspruchung aushalten werde.
»Was ist das?« fragte der Großmeister.
Ponyets trat zurück. »Das ist ein kleiner Apparat, den
ich selbst konstruiert habe.«
»Offensichtlich. Aber das ist nicht die Information, die ich
wünsche. Gehört er zu den Greueln der Schwarzen Magie auf
Ihrer Welt?«
»Er ist atomarer Natur«, gestand Ponyets ernst,
»aber keiner von Ihnen braucht ihn zu berühren oder irgend
etwas damit zu tun zu haben. Er ist für mich allein, und wenn er
Greuel enthält, so nehme ich die Sünde auf mich.«
Der Großmeister hob seinen Eisenstab mit
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