Foundation 08: Foundation
Mannes bekam
einen fieberigen Klang. »Ich habe Sie sofort erkannt, als Sie
eintraten. Sie haben einen Energieschild um den Körper,
beziehungsweise hatten ihn in dem Augenblick.«
Zweifelndes Schweigen, dann: »Ja – ich hatte
einen.«
»Gut. Das war ein Fehler, aber das wußten Sie nicht.
Ich weiß einiges. In diesen degenerierten Zeiten ist es aus der
Mode, ein Gelehrter zu sein. Die Ereignisse jagen sich und rasen
vorbei, und wer nicht mit einer Atomwaffe in der Hand gegen die Flut
ankämpfen kann, wird hinweggefegt, wie es mir geschah. Aber ich
war ein Gelehrter, und ich weiß, daß in der ganzen
Geschichte der Atomkraft niemals ein tragbarer Energieschirm erfunden
worden ist. Wir haben Energieschirme – große, sperrige
Kraftwerke, die eine Stadt oder sogar ein Schiff schützen, nicht
jedoch einen einzelnen Mann.«
»Ach ja?« Mallow schob die Untertippe vor. »Und was
schließen Sie daraus?«
»Es sind Geschichten durch den Raum gedrungen. Sie reisen auf
seltsamen Wegen und werden mit jedem Parsek stärker verzerrt
– aber als ich jung war, kam ein kleines Schiff mit Fremden, die
unsere Sitten nicht kannten und nicht sagen konnten, woher sie kamen.
Sie sprachen von Zauberern am Rand der Galaxis, Zauberern, die im
Dunkeln glühen, die ohne Hilfsmittel durch die Luft fliegen und
denen Waffen nichts anhaben können.
Wir lachten. Ich lachte auch. Ich hatte es bis heute vergessen.
Aber Sie glühen in der Dunkelheit, und ich glaube nicht,
daß mein Laser, wenn ich einen hätte, Sie verwunden
könnte. Sagen Sie mir, können Sie so, wie Sie jetzt da
sitzen, durch die Luft fliegen?«
Mallow antwortete ruhig: »Ich kann nichts von all dem
tun.«
Barr lächelte. »Ich bin mit der Antwort zufrieden. Ich
examiniere meine Gäste nicht. Aber falls es Zauberer gibt und
falls Sie einer von ihnen sind, mag es eines Tages einen großen
Zustrom von ihnen geben. Vielleicht wäre das gut. Vielleicht
brauchen wir neues Blut.« Er murmelte tonlos vor sich hin. Dann
erklärte er langsam: »Es funktioniert jedoch auch anders
herum. Unser neuer Vizekönig hat ebenso Träume wie unser
alter Wiscard.«
»Auch von der Kaiserkrone?«
Barr nickte. »Mein Sohn hört davon reden. In der
Entourage des Vizekönigs läßt sich das gar nicht
vermeiden. Unser neuer Vizekönig würde die Krone nicht
ablehnen, wenn man sie ihm anböte, aber er sichert sich den
Rückzug. Es heißt, falls er nicht auf den Thron gelange,
plane er, ein neues Imperium im barbarischen Hinterland zu schaffen.
Es heißt, aber dafür möchte ich nicht die Hand ins
Feuer legen, er habe bereits eine seiner Töchter einem kleinen
König irgendwo an der nicht auf Karten verzeichneten Peripherie
zur Frau gegeben.«
»Wenn man alles glauben wollte, was man so
hört…«
»Ich weiß. Es gibt noch viele Geschichten. Ich bin alt,
und ich schwatze Unsinn. Aber was sagen Sie?« Und diese scharfen
alten Augen sahen ihm bis ins Herz.
Der Händler überlegte. »Ich sage nichts. Ich
würde nur gern etwas fragen. Besitzt Siwenna Atomkraft? Nein,
warten Sie. Ich weiß, daß es die Kenntnis besitzt.
Ich meine, gibt es hier noch intakte Atomkraftwerke, oder sind sie
bei der damaligen Plünderung zerstört worden?«
»Zerstört? O nein! Man müßte einen halben
Planeten auslöschen, ehe man das kleinste Atomkraftwerk
anrühren könnte. Sie sind unersetzlich, und die Schlagkraft
der Flotte hängt von ihnen ab.« Beinahe stolz: »Wir
besitzen die größten und besten auf dieser Seite von
Trantor.«
»Wie müßte ich es anfangen, wenn ich diese
Kraftwerke sehen wollte?«
»Das ist unmöglich!« antwortete Barr bestimmt.
»Sie können sich keinem militärischen Zentrum
nähern, ohne auf der Stelle erschossen zu werden. Auch sonst
kann das niemand. In Siwenna sind die Bürgerrechte immer noch
außer Kraft.«
»Sie meinen, sämtliche Kraftwerke werden vom
Militär kontrolliert?«
»Nein. Die kleinen städtischen Werke, die Energie
für das Beheizen und Beleuchten von Privathäusern und
für den Betrieb von Fahrzeugen liefern, sind es nicht. Aber sie
werden von den Tech-Männern kontrolliert, und die sind beinahe
ebenso schlimm.«
»Wer sind sie?«
»Eine Spezialtruppe, die die Kraftwerke überwacht. Die
Ehre ist erblich, die Söhne werden als Lehrlinge in dem Beruf
erzogen. Strenge Ansichten über Pflicht, Ehre und all das. Kein
anderer als ein Tech-Mann darf ein Kraftwerk betreten.«
»Ich verstehe.«
»Ich will jedoch nicht behaupten«, setzte Barr hinzu,
»daß es nicht
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