Foundation 08: Foundation
drei Jahre – nein, länger – her,
daß dieser Barbar hier war und seine billigen Zaubertricks
vorführte. Das ist eine sehr lange Zeit.«
»Meine Liebe!« Der Commdor drehte sich um und sah sie
an. »Ich werde alt. Ich bin müde. Mir fehlt die Spannkraft,
Ihrem Mundwerk zu widerstehen. Sie sagen, Sie wüßten,
daß ich mich entschieden hätte. Nun, ich habe mich
entschieden. Es ist aus, und zwischen Korell und der Foundation
herrscht Krieg.«
»Gut!« Die Commdora reckte sich, und ihre Augen
funkelten. »Endlich sind Sie, wenn auch schon senil, klug
geworden. Und wenn Sie Herr dieses Hinterlandes geworden sind,
mögen Sie sich genug Achtung erworben haben, um im Imperium
Gewicht und Bedeutung zu erlangen. Zum Beispiel könnten wir
diese barbarische Welt verlassen und an den Hof des Vizekönigs
gehen. Ja, das könnten wir.«
Sie rauschte hinaus, ein Lächeln auf den Lippen, eine Hand
auf der Hüfte. Ihr Haar schimmerte im Licht.
Der Commdor wartete, und dann sagte er voller Bosheit und
Haß zu der geschlossenen Tür: »Und wenn ich Herr
dessen bin, was du das Hinterland nennst, mag ich mir genug Achtung
erworben haben, um ohne die Arroganz deines Vaters und die Zunge
seiner Tochter auszukommen. Vollständig ohne sie!«
47
EIN SCHIFF DES IMPERIUMS
Der dienstälteste Lieutenant der Dunkelnebel starrte
voller Entsetzen auf den Bildschirm.
»Große galoppierende Galaxien!« Er hatte es
herausbrüllen wollen, aber es kam nur als Flüstern.
»Was ist das?«
Es war ein Schiff, aber ein Wal im Vergleich zu dem Sperling Dunkelnebel, und auf der Flanke trug es das
Raumschiffund-Sonne-Emblem des Imperiums. Sämtliche Alarmanlagen
an Bord heulten hysterisch los.
Befehle wurden erteilt. Die Dunkelnebel bereitete sich
darauf vor, zu fliehen, wenn sie konnte, und zu kämpfen, wenn
sie mußte – während aus dem Ultrawellenraum unten
eine Botschaft durch den Hyperraum zur Foundation raste.
Sie wurde ständig wiederholt. Zum Teil bestand sie aus einer
Bitte um Hilfe, aber hauptsächlich warnte sie vor Gefahr.
48
HANDEL IST MACHT
Hober Mallow scharrte beim Durchblättern der Berichte
müde mit den Füßen. Zwei Jahre als Bürgermeister
hatten ihn ein bißchen zahmer, ein bißchen weicher, ein
bißchen geduldiger gemacht – aber er hatte immer noch
nicht gelernt, Gefallen an Regierungsberichten und der
gehirnerweichenden Amtssprache, in der sie abgefaßt waren, zu
finden.
»Wie viele Schiffe haben sie erwischt?« fragte Jael.
»Vier am Boden zerstört. Zwei vermißt. Alle
anderen in Sicherheit.« Mallow grunzte. »Wir hätten
besser abschneiden können, aber es ist nur ein
Kratzer.«
Es kam keine Antwort, und Mallow blickte auf. »Macht dir
irgend etwas Sorgen?«
»Ich wünschte, Sutt würde kommen«, lautete die
beinahe irrelevante Antwort.
»Ja, und jetzt werden wir eine weitere Predigt über die
Heimatfront hören.«
»Nein, das werden wir nicht!« fuhr Jael auf. »Aber
du bist stur, Mallow. Die Situation draußen hast du zwar bis in
die letzte Einzelheit ausgearbeitet, aber es hat dich nie
interessiert, was hier auf dem Heimatplaneten vorgeht.«
»Das ist ja auch deine Aufgabe, oder? Weswegen habe ich dich
zum Minister für Erziehung und Propaganda gemacht?«
»Wenn man die Unterstützung bedenkt, die du mir gibst,
offenbar um mich in ein frühes und elendes Grab zu schicken. Das
ganze letzte Jahr habe ich dir wegen der wachsenden Gefahr in den
Ohren gelegen, die Sutt und seine Religionisten darstellen. Was
nützen dir deine Pläne, wenn Sutt eine vorgezogene Wahl
erzwingt und dich hinauswerfen läßt?«
»Nichts, muß ich gestehen.«
»Und mit deiner Ansprache gestern abend hast du Sutt die Wahl
beinahe mit einem Lächeln und einem Schulterklopfen
überreicht. War es notwendig, so offen zu sein?«
»Habe ich damit Sutt nicht den Donner gestohlen?«
»Nein«, erklärte Jael heftig, »so, wie du es
gemacht hast, nicht. Du behauptest, alles vorhergesehen zu haben, und
erklärst nicht, warum du drei Jahre lang zum
ausschließlichen Vorteil von Korell mit Korell Handel getrieben
hast.
Dein einziger Schlachtplan ist es, dich ohne Schlacht
zurückzuziehen. Du gibst allen Handel mit den Raumsektoren in
der Nachbarschaft von Korell auf. Du erklärst geradeheraus,
daß wir in einer Sackgasse stecken. Du versprichst keine
Offensive, auch nicht für die Zukunft. Galaxis, Mallow, was soll
ich mit einer solchen Situation anfangen?«
»Sie entbehrt des Glanzes?«
»Sie spricht die Emotionen der
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