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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hat nie einen Jord Parma gegeben. Dieser
ganze Prozeß ist die größte Farce, die jemals wegen
einer Sache, die nie existierte, zusammengebraut worden
ist.«
    Wieder mußte er warten, bis sich das Stimmengewirr gelegt
hatte. Er sagte langsam:
    »Ich werde Ihnen die Vergrößerung eines einzelnen
Bildes auf dem Film zeigen. Es wird für sich selbst sprechen.
Bitte, Jael.«
    In der Kammer wurde es dunkel, und die leere Luft füllte sich
von neuem. Erstarrte Gestalten erschienen in einer geisterhaften,
wächsernen Illusion. Die Offiziere der Ferner Stern standen in steifer, unmöglicher Haltung da. Eine Waffe ragte
aus Mallows unbeweglicher Hand. Zu seiner Linken streckte der
ehrwürdige Jord Parma, mitten in einem Schrei erfaßt,
seine Klauen nach oben, und seine Ärmel waren
zurückgefallen.
    Und an der Hand des Missionars glänzte etwas, das bei der
ersten Vorführung aufgeblitzt und wieder verschwunden war. Jetzt
leuchtete es stetig.
    »Richten Sie die Augen auf dieses Licht an seiner Hand!«
rief Mallow aus dem Dunkel. »Vergrößere die Szene,
Jael!«
    Das Bild schwoll schnell an. Äußere Teile fielen weg,
der Missionar wanderte in die Mitte und wurde zum Riesen. Dann sah
man nur noch seinen Kopf und einen Arm, dann nur noch eine Hand, die
den ganzen Raum füllte und dort verharrte.
    Das Licht war zu einer Reihe von verschwommenen, glühenden
Buchstaben geworden: K G P.
    »Das«, dröhnte Mallows Stimme, »ist eine
Tätowierung, Gentlemen. Unter normalem Licht ist sie unsichtbar,
aber unter ultraviolettem Licht – mit dem ich den Raum für
diese Aufnahme überflutete – tritt sie als Hochrelief
hervor. Ich muß schon sagen, das ist eine naive Methode der
Identifizierung von Geheimpolizisten, aber sie funktioniert auf
Korell, wo man UV-Licht nicht an den Straßenecken findet.
Selbst in unserem Schiff ist die Entdeckung einem Zufall
zuzuschreiben.
    Vielleicht haben einige unter Ihnen bereits erraten, was K G P
bedeutet. Jord Parma kannte die priesterliche Ausdrucksweise gut und
leistete hervorragende Arbeit. Wo er das gelernt hat und wie, kann
ich nicht sagen, aber KGP heißt ›Korellische
Geheimpolizei‹.«
    Mallow überschrie den Tumult: »Ich habe zusätzliche
Beweise in Form von Dokumenten, die ich von Korell mitgebracht habe,
und ich werde sie dem Rat auf Verlangen vorlegen!
    Und wo ist jetzt der Fall, den die Anklage aufgebaut hat? Sie hat
die monströse Forderung erhoben, ich hätte im Widerspruch
zum geltenden Recht für den Missionar kämpfen und meine
Mission, mein Schiff und mich selbst der ›Ehre‹ der
Foundation opfern müssen.
    Aber hätte ich das für einen Betrüger tun
sollen?
    Hätte ich es für einen korellischen Geheimagenten tun
sollen, der sich mit einer Robe, vermutlich von einem anakreonischen
Exilanten entliehen, und der entsprechenden verbalen Gymnastik
herausgeputzt hatte? Hätten Jorane Sutt und Publis Manlio es
gern gesehen, wenn ich in eine dumme, gemeine Falle gelaufen
wäre…«
    Seine heiser gewordene Stimme ging im unverständlichen
Gebrüll der Menschenmenge unter. Man hob ihn auf Schultern und
trug ihn zur Bank des Bürgermeisters. Ein Blick aus dem Fenster
zeigte ihm einen Strom aufgeregter Menschen, die auf den bereits von
Tausenden gefüllten Platz zuliefen.
    Mallow sah sich nach Ankor Jael um, aber es war unmöglich,
ein einzelnes Gesicht in der wogenden Masse ausfindig zu machen.
Langsam kam ihm ein rhythmisches, ständig wiederholtes Rufen zu
Bewußtsein, das sich von einem kleinen Anfang bis zu
pulsierendem Wahnsinn steigerte:
    »Lang lebe Mallow… lang lebe Mallow… lang lebe
Mallow…«

45
DER GRIFF NACH DER MACHT
     
     
    Die Augen Ankor Jaels blinzelten Mallow aus einem hohlwangigen
Gesicht an. Die letzten beiden Tage waren verrückte, schlaflose
Tage gewesen.
    »Mallow, du hast eine großartige Show abgezogen. Jetzt
verdirb sie nicht, indem du zu hoch springst. Du kannst nicht im
Ernst daran denken, Bürgermeister zu werden. Die Begeisterung
der Masse ist eine starke Kraft, aber die Masse ist
bekanntermaßen wankelmütig.«
    »So ist es!« erklärte Mallow grimmig. »Deshalb
müssen wir ihr schöntun, und die beste Methode ist, die
Show fortzusetzen.«
    »Womit?«
    »Du wirst Publis Manlio und Jorane Sutt festnehmen
lassen…«
    »Was?«
    »Du hast richtig gehört. Veranlasse den
Bürgermeister, sie festzunehmen! Es ist mir gleich, welche
Drohungen du benutzt. Ich beherrsche die Masse – jedenfalls
heute. Er wird es nicht wagen, sich der öffentlichen

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