Foundation 08: Foundation
Masse nicht an.«
»Das ist dasselbe.«
»Mallow, wach auf! Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder
präsentierst du dem Volk eine dynamische Außenpolitik,
ganz gleich, welches deine privaten Pläne sind, oder du
schließt eine Art von Kompromiß mit Sutt.«
»Na schön«, sagte Mallow, »wenn mir das erste
nicht gelungen ist, laß es uns mit dem zweiten versuchen. Sutt
ist soeben eingetroffen.«
Sutt und Mallow waren sich seit der Gerichtsverhandlung vor zwei
Jahren noch nicht wiederbegegnet. Keiner von beiden entdeckte
irgendeine Veränderung an dem anderen, außer den
unmißverständlichen Zeichen, daß sie die Rollen von
Herrscher und Herausforderer getauscht hatten.
Sutt nahm Platz, ohne Mallow die Hand zu reichen. Mallow bot ihm
eine Zigarre an. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn Jael bleibt? Er
wünscht sich ehrlich einen Kompromiß und könnte als
Vermittler fungieren, wenn die Gemüter sich erhitzen
sollten.«
Sutt zuckte die Achseln. »Ein Kompromiß wäre gut
für Sie. Bei einer früheren Gelegenheit habe ich Sie einmal
gebeten, Ihre Bedingungen zu nennen. Ich vermute, die Positionen sind
jetzt umgekehrt.«
»Sie vermuten richtig.«
»Dann lauten meine Bedingungen wie folgt: Sie müssen
Ihre stümperhafte Politik der wirtschaftlichen Bestechung und
des Handels mit Schnickschnack aufgeben und zu der erprobten
Außenpolitik unserer Väter zurückkehren.«
»Sie meinen die Eroberung durch Missionierung?«
»Genau.«
»Einen anderen Kompromiß gibt es nicht?«
»Nein.«
»Hm-m-m.« Mallow zündete sich umständlich eine
Zigarre an und zog, bis die Spitze hell glühte. »Zu Hardins
Zeit, als die Eroberung durch Missionierung etwas Neues und Radikales
darstellte, waren Männer wie Sie dagegen. Jetzt ist sie erprobt,
geprüft, geheiligt – alles, was ein Jorane Sutt gut finden
würde. Aber sagen Sie mir, wie würden Sie uns aus unserer
gegenwärtigen verfahrenen Situation herausholen?«
»Aus Ihrer verfahrenen Situation. Ich habe nichts
damit zu tun gehabt.«
»Betrachten Sie die Frage als entsprechend
abgeändert.«
»Eine starke Offensive ist angezeigt. Die Sackgasse, mit der
Sie sich anscheinend zufriedengeben wollen, ist tödlich. Es
wäre allen Welten der Peripherie gegenüber ein
Eingeständnis von Schwäche, während es doch von
größter Bedeutung ist, Stärke zu zeigen. Jeder
einzelne Aasgeier würde sich dem Angriff anschließen, um
seinen Anteil des Leichnams zu ergattern. Das sollten Sie verstehen.
Sie sind von Smyrno, nicht wahr?«
Mallow tat, als überhöre er die Bedeutung dieser
Bemerkung. Er sagte: »Und wenn Sie Korell besiegen, was ist mit
dem Imperium? Das ist der eigentliche Feind.«
Sutts Mundwinkel zuckten in einem dünnen Lächeln.
»O nein, Ihr Bericht über Ihren Besuch in Siwenna war
vollständig. Der Vizekönig des normannischen Sektors ist
daran interessiert, zu seinem eigenen Vorteil Differenzen am Rand zu
schaffen, aber nur als Nebenziel. Mit fünfzig ihm feindlich
gesonnenen Nachbarn und einem Kaiser, gegen den er rebellieren will,
wird er nicht alles für eine Expedition an den Rand der Galaxis
aufs Spiel setzen. Ich gebe Ihre eigenen Worte wieder.«
»O doch, das wird er tun, Sutt, wenn er glaubt, wir seien
stark genug, um gefährlich zu sein. Und auf den Gedanken
könnte er kommen, wenn wir Korell mit einem Frontalangriff
zerstören. Wir würden sehr viel geschickter vorgehen
müssen.«
»Zum Beispiel?«
Mallow lehnte sich zurück. »Sutt, ich will Ihnen eine
Chance geben. Ich brauche Sie nicht, aber ich kann Sie benutzen.
Deshalb will ich Ihnen sagen, um was es alles geht, und dann
können Sie sich mir entweder anschließen und einen Posten
in einem Koalitionskabinett erhalten, oder Sie können den
Märtyrer spielen und im Gefängnis verfaulen.«
»Mit diesem letzten Trick haben Sie es schon einmal
versucht.«
»Ohne mir sehr viel Mühe zu geben, Sutt. Der rechte
Zeitpunkt ist erst jetzt gekommen. Hören Sie zu!« Mallow
kniff die Augen zusammen.
»Als ich nach Korell kam«, begann er, »bestach ich
den Commdor mit den Schmucksachen und Spielereien, die das
übliche Händler-Sortiment ausmachen. Anfangs diente das nur
dem Zweck, uns Zugang zu einem Stahlwerk zu verschaffen. Weiter
gingen meine Pläne nicht, doch darin hatte ich Erfolg. Ich
bekam, was ich wollte. Erst nach meinem Besuch im Imperium wurde mir
richtig klar, zu welch einer Waffe ich diesen Handel umgestalten
konnte.
Wir stehen vor einer Seldon-Krise, Sutt, und Seldon-Krisen werden
nicht von
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