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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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klingt einleuchtender.«
    »Das ist natürlich ein rein subjektiver Standpunkt…«, begann Pelorat mit einer gewissen Hitzigkeit, aber Dom unterbrach ihn.
    »Das sind nur logische Haarspaltereien«, sagte er. »Kommen Sie, wir wollen nicht verderben, was – wenigstens für mich – ein angenehmer und behaglicher Abend ist.«
    Es gelang Pelorat, sich zu mäßigen und seine Erregung zu meistern, und schließlich lächelte er. »Wie Sie meinen, Dom.«
    Trevize, der unterdessen mehrfach Wonne gemustert hatte, die in einer Parodie auf alle Züchtigkeit an ihrem Platz saß, ihre Hände im Schoß, wandte sich nun an Dom. »Und wie ist diese Welt entstanden, Dom? Gaia mit ihrem Kollektivbewußtsein?«
    Dom legte das greise Haupt zurück und stieß ein leicht schrilles Lachen aus. »Als Antwort kann ich Ihnen auch diesmal nichts als Fabeln bieten«, erwiderte er, während sich sein Gesicht in vielfältige Runzeln legte. »Manchmal mache ich mir darüber so meine Gedanken, wenn ich sehe, was für Aufzeichnungen über die Geschichte der Menschheit vorhanden sind. Ganz gleich, wie sorgfältig man Aufzeichnungen verwahrt, ordnet und in Computern speichert, im Laufe der Zeit werden sie immer verschwommener. Darstellungen von Ereignissen werden durch häufige Bestätigung des Hergangs jedesmal nur länger. Anekdoten sammeln sich an… geradeso wie Staub. Je ausgedehnter der erfaßte historische Zeitraum ist, um so verstaubter wird Geschichte, bis sie zu Fabeln herunterkommt.«
    »Wir Historiker sind mit diesem Prozeß vertraut«, sagte Pelorat. »Unsereins hat sogar eine gewisse Vorliebe für Fabeln, Dom. ›Falsche Dramatik vertreibt das wahre Langweilige‹, hat vor ungefähr fünfzehnhundert Jahren Liebel Gennerat gesagt. Gennerat-Regel nennt man’s heute.«
    »Wahrhaftig?« meinte Dom. »Und ich dachte, diese Haltung sei bei mir eine persönliche zynische Anwandlung. Nun ja, jedenfalls erfüllt die Gennerat-Regel die historische Vergangenheit mit Glanz und Ungewißheit. Wissen Sie, was ein Robot ist?«
    »Wir haben’s auf Sayshell erfahren«, sagte Trevize mit trockenem Humor.
    »Haben Sie einen gesehen?«
    »Nein. Man hat uns dort die gleiche Frage gestellt, und als wir verneint haben, ist es uns erklärt worden.«
    »Aha, verstehe. Die Menschheit hat einmal mit Robotern gelebt, müssen Sie wissen, aber das hat sich nicht allzu gut bewährt.«
    »Das haben wir auch gehört.«
    »Die Roboter waren gründlich mit etwas indoktriniert worden, was man die drei Regeln der Robotik nannte, die bis in prähistorische Zeiten zurückgehen. Es gibt mehrere Versionen, wie diese drei Regeln beschaffen gewesen sein sollen. Nach orthodoxer Auffassung haben sie folgendermaßen gelautet: ›Erstens: Ein Robot darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen. Zweitens: Ein Robot muß den Befehlen der Menschen gehorchen – es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zur Ersten Regel. Drittens: Ein Robot muß seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht der Ersten oder Zweiten Regel widerspricht.‹ Während die Roboter an Intelligenz und Vielseitigkeit zunahmen, gingen sie allerdings dazu über, diese drei Regeln, vor allem die erste und wichtigste, immer großzügiger auszulegen und maßten sich in ständig wachsendem Umfang die Rolle von Beschützern der Menschheit an. Diese Art von Schutz lähmte das Leben der Menschen und erwies sich als immer unerträglicher. Natürlich waren die Roboter vollkommen gutartig. Was sie taten, war von eindeutig menschenfreundlichem Charakter und zum Nutzen aller bestimmt – aber das machte alles irgendwie bloß noch unerträglicher. Jeder robotische Fortschritt verschlimmerte die Situation. Roboter mit telepathischen Kapazitäten gelangten zur Entwicklung, und das hieß, Roboter konnten von da an auch die Gedanken der Menschen lesen, und infolgedessen mußte das menschliche Verhalten in noch größere Abhängigkeit von der Oberaufsicht der Roboter geraten. Auch in ihrer äußeren Erscheinung brachten die Roboter es zu einer immer stärkeren Ähnlichkeit mit den Menschen, aber weil sie in ihrem Benehmen unmißverständlich Roboter blieben und trotzdem humanoid aussahen, waren sie für die Menschen in zunehmendem Maße noch abstoßender. So mußte das alles natürlich ein Ende finden.«
    »Wieso ›natürlich‹?« fragte Pelorat, der sehr aufmerksam gelauscht hatte.
    »Insofern natürlich, als es hier darum geht, die Logik bis zum bitteren Ende zu

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