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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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vollzieht sich die Fortentwicklung beinahe im
Selbstlauf. Wir praktizieren die Telepathie seit zwanzigtausend
Jahren, und trotzdem ist Gaias Kollektivbewußtsein der
Überzeugung, daß wir noch immer nicht die volle Nutzung
des Potentials erreicht haben. Es ist schon lange her, daß die
telepathische Praxis uns die Möglichkeit zur Schaffung eines
Kollektivbewußtseins gewiesen hat – zuerst hatten nur
Menschen daran teil, dann auch Tiere, danach Pflanzen, und
schließlich, vor noch nicht allzu vielen Jahrhunderten, war der
Weg geebnet, um auch dem leblosen Gefüge des Planeten selbst
eine Teilhabe zu ermöglichen. Weil wir diese Entwicklung auf die
Roboter zurückzuführen haben, konnten sie bei uns nicht dem
Vergessen verfallen. Wir haben in ihnen weniger unsere Aufpasser als
unsere Lehrer gesehen. Wir hatten das Gefühl, daß uns von
ihnen die Sinne für etwas geöffnet worden waren, dem wir
sie nie wieder, nicht einmal für einen Moment,
verschließen wollten. Deshalb erinnern wir uns mit einer
gewissen Dankbarkeit an die Roboter.«
    »Aber so wie Sie früher einmal Unmündige unter der
Obhut von Robotern gewesen sind«, sagte Trevize, »sind Sie
heute Unmündige unter der Vormundschaft des
Kollektivbewußtseins. Haben Sie nicht heute, genau wie damals,
wieder die Menschlichkeit verloren?«
    »Dieser Fall ist anders gelagert, Trev. Was wir heutzutage
tun, beruht auf unseren eigenen Entscheidungen – auf nichts als
unserem eigenen Willen. Das ist es, was zählt. Es wird uns nicht
von außen aufgezwungen, sondern es ergibt sich von innen her.
Diesen Unterschied übersehen wir niemals. Und wir sind auch noch
in anderer Hinsicht anders. Wir sind einzigartig in der Galaxis. Es
gibt keine zweite Welt wie Gaia.«
    »Wie können Sie sicher sein?«
    »Etwas anderes würden wir bemerken, Trev. Ein
planetenweites Bewußtsein in der Art, wie unseres beschaffen
ist, könnten wir sogar am anderen Ende der Galaxis feststellen.
Wir beobachten zum Beispiel erste Ansätze zu einem
vergleichbaren Kollektivbewußtsein bei der Zweiten Foundation,
allerdings erst seit zwei Jahrhunderten.«
    »Zur Zeit des Fuchses?«
    »Ja. Er war einer von uns.« Dom machte eine grimmige
Miene. »Ein verkommenes Subjekt, das sich von uns losgesagt
hatte. Wir waren so naiv und glaubten, so etwas sei unmöglich,
deshalb konnten wir nicht mehr früh genug eingreifen, um ihn
aufzuhalten. Und dann, als wir unsere Beachtung den extragaianischen
Welten schenkten, sind wir auf diese Menschen aufmerksam geworden,
die Sie die Zweite Foundation nennen, und ihr haben wir’s
überlassen, ihn zu Fall zu bringen.«
    Trevize starrte einige Sekunden lang fassungslos geradeaus.
»Soviel taugen also unsere Geschichtsbücher!« murmelte
er dann und schüttelte erneut den Kopf. »Das war ziemlich
feige von Gaia, meinen Sie nicht auch?« fügte er hinzu.
»Die Verantwortung lag bei Ihnen.«
    »Sie haben recht. Aber sobald wir unsere Aufmerksamkeit
endlich wieder einmal den Ereignissen in der Galaxis gewidmet hatten,
erkannten wir etwas, für das wir vorher völlig blind
gewesen waren, und deshalb ist die Tragödie des Fuchses für
uns zur Chance unserer Rettung geworden. Zu dem Zeitpunkt
nämlich haben wir bemerkt, daß eine gefährliche Krise
bevorsteht. Und sie ist gekommen – doch dank des Zwischenspiels
mit dem Fuchs ist es uns gelungen, zuvor geeignete Maßnahmen in
die Wege zu leiten.«
    »Was für eine Art von Krise soll das sein?«
    »Eine Krise des drohenden Untergangs.«
    »Das kann ich nicht glauben. Sie haben sich das Imperium, den
Fuchs und Sayshell vom Halse gehalten. Sie besitzen ein
Kollektivbewußtsein, das sich über Millionen von Kilometer
hinweg eines Raumschiffs bemächtigen kann. Was sollten Sie denn
zu fürchten haben? Schauen Sie Wonne an! Sie macht auf mich
nicht im geringsten einen beunruhigenden Eindruck. Sie meint
nicht, daß eine Krise besteht.«
    Wonne hatte ein wohlgeformtes Bein über die Armlehne ihres
Sessels geschwungen und wippte mit den Zehen in Trevizes Richtung.
»Natürlich bin ich nicht beunruhigt, Trev. Sie werden schon
damit fertig.«
    »Ich?« schnob Trevize mit nachdrücklicher
Betonung.
    »Durch hundert und mehr behutsame Manipulationen hat Gaia Sie
zu uns gebracht«, sagte Dom. »Sie sind es, der unsere Krise
bereinigen muß.«
    Trevize starrte ihn an, und währenddessen verwandelte sich
sein Gesichtsausdruck von Verblüffung in eine Miene wachsenden
Zorns. »Ich? Raum und Zeit, wieso ich? Ich habe
mit all dem nichts zu

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