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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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auf direktem mentalen Wege erledigen. Mit straff
gebündelten mentalen Impulsen tastete er das Raumschiff (bzw. er
befleißigte sich eines mentalistischen Äquivalents des
Tastens) innen und außen ab.
    Anschließend richtete er seine mentale Aufmerksamkeit auf
den Planeten Gaia, begutachtete ihn über eine Distanz von
mehreren Millionen Kilometern hinweg – und zog sich zurück.
Keine der beiden Examinationen hatte ihm einwandfrei darüber
Aufschluß zu geben vermocht, was von beidem – falls
überhaupt das Raumschiff oder Gaia in Frage kamen –
für das festgestellte mentale Feld die Quelle war.
    »Novi«, sagte er, »ich möchte, daß du
während alles Weiteren dicht neben mir sitzt.«
    »Meister, besteht Gefahr?«
    »Du bist in keiner Weise davon betroffen, Novi. Ich werde
dafür sorgen, daß du sicher und geschützt
bist.«
    »Meister, ich sorge mich nicht, ob ich sicher und
geschützt bin. Wenn Gefahr besteht, möchte ich dir helfen
können.«
    Gendibals Stimmung milderte sich. »Novi, du hast mir bereits
geholfen. Durch dich bin ich auf eine ganz geringfügige
Kleinigkeit aufmerksam geworden, die zu bemerken sehr wichtig war.
Ohne dich wäre ich möglicherweise in eine ziemlich
große Patsche geraten, und vielleicht wäre es mir nur mit
erheblichen Schwierigkeiten gelungen, mich wieder daraus zu
befreien.«
    »Aber wie habe ich das geschafft, Meister?« fragte Sura
Novi verwundert.
    »Dank deines Geistes, Novi. Kein Instrument hätte
sensitiver reagieren können. Nicht einmal mein Geist kann so
etwas leisten – er ist viel zu kompliziert.«
    Sura Novis Miene spiegelte Freude wider. »Ich bin ja so froh,
daß ich behilflich sein kann.«
    Gendibal lächelte und nickte – und dann fügte er
sich in die verdrießliche Einsicht, daß er andere Hilfe
ebenso nötig haben würde. Irgendeine kindliche Regung in
ihm bäumte sich dagegen auf. Dies war seine Aufgabe – ganz
allein seine.
    Aber es konnte unmöglich allein seine bleiben. Seine Chancen
sanken…

 
76
     
     
    Auf Trantor spürte Quindor Shandess die Verantwortung, Erster
Sprecher zu sein, auf sich lasten wie eine beklemmende Bürde.
Seit Gendibals Raumschiff in der Dunkelheit jenseits der
Atmosphäre verschwunden war, hatte er keine neue Sitzung der
Tafel der Sprecher mehr einberufen. Er war vollauf in den eigenen
Gedanken aufgegangen.
    War es weise gewesen, Gendibal allein fliegen zu lassen. Gendibal
war brillant, aber nicht so brillant, daß er über jeder
Selbstüberschätzung stand. Gendibals großer Fehler
war seine Arroganz, so wie Shandess’ eigener großer Mangel
(wie er sich mit Bitterkeit dachte) die Schwäche seines Alters
war.
    Immer wieder hielt er sich vor, daß vom Beispiel Preem
Palvers, der durch die Galaxis gereist war, um diese und jene Dinge
in Ordnung zu bringen, im Grunde genommen eine Gefahr ausging. Konnte
es denn einen zweiten Preem Palver geben? Selbst wenn man Gendibals
Tüchtigkeit berücksichtigte? Und Palver hatte seine Frau
dabei gehabt.
    Gewiß, Gendibal hatte diese Hamerin mitgenommen, aber sie
war eigentlich ohne Bedeutung. Palvers Frau war selbst Sprecherin
gewesen.
    Shandess fühlte sich mit jedem Tag altern, während er
auf eine Nachricht Gendibals wartete; und mit jedem Tag, an dem sie
erneut ausblieb, verspürte er anwachsende Spannung.
    Man hätte einen Verband von Raumschiffen schicken
müssen, eine Flottille…
    Nein. Die Tafel der Sprecher hätte so etwas nicht
genehmigt.
    Trotzdem…
    Als Gendibal ihn endlich rief, lag er im Schlaf – einem
Schlummer der Übermüdung, der ihm zu keinerlei Auffrischung
verhalf. Die Nacht war stürmisch gewesen, und er hatte erst gar
nicht so recht einschlafen können. Wie ein Kind hatte er sich
eingebildet, im Wind Stimmen zu hören.
    Seine letzten Überlegungen vor dem Einschlafen – seinem
Erschöpfungsschlaf – waren auf ein sehnsüchtiges
Träumen von der endgültigen Resignation hinausgelaufen, dem
Wunsch, er dürfe sich ihr endlich ergeben, aber begleitet vom
Wissen, daß er es jetzt nicht durfte, denn im gleichen Moment
müßte die Delarmi zu seiner Nachfolgerin aufsteigen.
    Doch als Gendibals Ruf ihn erreichte, setzte er sich sofort auf,
augenblicklich hellwach.
    »Sind Sie wohlauf?« erkundigte er sich.
    »Vollkommen, Erster Sprecher«, versicherte Gendibal.
»Sollen wir zwecks besserer Kommunikation einen Visualkontakt
herstellen?«
    »Vielleicht später«, antwortete Shandess.
»Zuerst einmal, wie ist die Situation?«
    Gendibal berichtete mit Umsicht, weil er

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