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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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schaffen.«
    »Trotzdem, Trev«, sagte Dom mit nahezu hypnotischer
Ruhe. »Sie. Nur Sie. Im ganzen All nur Sie
allein.«

 
     
Achtzehntes Kapitel
     
Kollision

 
75
     
     
    Stor Gendibal näherte sich Gaia fast so vorsichtig, wie
Trevize es getan hatte – und nun, da der Stern sich als deutlich
sichtbare Scheibe erkennen ließ und nur durch starke Filter
betrachtet werden konnte, hielt er es für richtig, eine Pause
zum Zweck gründlichen Nachdenkens einzulegen.
    Sura Novi saß an seiner Seite und hob ab und zu auf
schüchterne Weise den Blick zu ihm.
    »Meister?« sprach sie ihn schließlich
gedämpft an.
    »Was ist, Novi?« fragte er zerstreut.
    »Bist du unglücklich?«
    Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu. »Nein. Ich mache
mir lediglich Gedanken. Ich bin besorgt. Entsinnst du dich noch an
das Wort? Ich versuche zu entscheiden, ob ich rasch handeln oder
lieber noch eine Zeitlang warten soll. Meinst du, ich sollte sehr
mutig vorgehen, Novi?«
    »Ich glaube, daß du immer sehr mutig bist,
Meister.«
    »Manchmal ist es eine Dummheit, sehr mutig zu sein.«
    Novi lächelte. »Wie soll ein Meister Dummheiten begehen
können?« Sie deutete auf den Bildschirm. »Das ist eine
Sonne, nicht wahr, Meister?«
    Gendibal nickte.
    »Ist das die Sonne, die auf Trantor scheint?« fragte
Novi nach kurzem, unentschlossenem Schweigen weiter. »Ist es die
hamische Sonne?«
    »Nein, Novi«, antwortete Gendibal. »Das ist eine
ganz andere Sonne. Es gibt viele Milliarden Sonnen.«
    »Ah! Ja, und in meinem Kopf habe ich das doch selbst auch
gewußt. Aber ich konnte es nicht so richtig glauben. Wie kommt
so was, Meister, daß man etwas in seinem Kopf weiß und es
trotzdem nicht richtig glauben kann?«
    Gendibal lächelte matt. »In deinem Kopf,
Novi…«, begann er, und als er zu sprechen anfing, befand er
sich nahezu automatisch mit ihrer Psyche verbunden, und auf mentale
Weise streichelte er sie sacht, wie er es in so einem Fall immer tat;
er nahm mit äußerst zarten mentalen Fühlern eine
beruhigende Berührung vor, um ihr Gemüt gelassen und
unbekümmert zu halten – und wie jedesmal hätte er sich
auch diesmal sofort wieder zurückgezogen, wäre er nicht
durch etwas stutzig geworden.
    Was er spürte, ließ sich in anderen als mentalistischen
Begriffen nicht beschreiben, aber metaphorisch ausgedrückt,
glomm Sura Novis Hirn. Ein ganz schwacher Glanz ging davon aus.
    Dergleichen war ohne die äußere Einwirkung eines
mentalen Feldes undenkbar – eines mentalen Feldes von in diesem
Fall so geringer Intensität, daß selbst die feinsten
Wahrnehmungsfunktionen von Gendibals gutgeschulter Psyche es nur mit
knapper Not bemerken konnten, obwohl das völlig
ebenmäßige Profil der geistigen Struktur Sura Novis
derartige Beobachtungen erheblich begünstigten.
    »Novi«, fragte er in scharfem Ton, »wie fühlst
du dich?«
    Sie riß die Augen auf. »Ich fühle mich tadellos,
Meister.«
    »Ist dir schwindlig, fühlst du dich benommen?
Schließ die Augen und bleib ganz ruhig sitzen, bis ich
›Jetzt‹ sage!«
    Gehorsam schloß sie die Lider. Mit größter
Behutsamkeit befreite Gendibal ihren Verstand von allen
störenden Empfindungen, beruhigte ihre Gedanken,
besänftigte ihr Gemüt, begütigte es zärtlich,
zärtlich… Er ließ nichts außer dem Glanz
zurück; das Glimmen war so schwach, daß er sich fast
eingeredet hätte, es sei gar nicht vorhanden.
    »Jetzt«, sagte er, und Sura Novi schlug die Augen
auf.
    »Wie fühlst du dich nun, Novi?«
    »Sehr ruhig, Meister. Wie gut erholt.«
    Offenbar war das Phänomen zu schwach, um irgendeinen
spürbaren Einfluß auf sie auszuüben.
    Er widmete sich dem Computer und begann sich mit ihm
auseinanderzusetzen. Wie er sich schon hatte eingestehen müssen,
paßten er und der Computer nicht besonders gut zusammen. Die
Ursache war vielleicht seine starke Gewöhnung daran, seine
geistigen Mittel direkt zu gebrauchen, ohne irgendeine Art von
Mittler zu arbeiten. Aber er hegte nun die Absicht, nach einem
Raumschiff zu suchen, nicht nach einem anderen Bewußtsein, und
die anfängliche Suche ließ sich mit Hilfe des Computers
wirksamer durchführen.
    Und er entdeckte die Sorte von Raumer, die er in der Nähe
vermutete. Das Raumschiff befand sich eine halbe Million Kilometer
entfernt und war im wesentlichen so konstruiert wie das, in dem er
selbst sich aufhielt, jedoch viel größer und vielseitiger
ausgerüstet.
    Sobald er es unter Verwendung des Computers geortet hatte, konnte
Gendibal das Weitere

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