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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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undurchschaubaren Nebeln der Probabilität gibt es andere
Realitätsebenen, in denen die Galaxis die Heimat vieler
Intelligenzen ist, aber für uns sind sie unerreichbar. Wir sind
in unserer Realität allein. Von jedem Geschehen und jeder
Handlung in unserer Realität zweigen nun neue potentielle
Entwicklungsstränge ab, wovon jeweils nur einer eine Fortsetzung
der Realität bedeutet, so daß sich nach wie vor eine
große Zahl potentieller Universen denken läßt –
vielleicht nach wie vor eine unendliche Zahl –, die von unserem
realen Universum abzweigen, aber vermutlich sind sich nunmehr alle in
dem Punkt ähnlich, daß die Galaxis darin nur eine
Intelligenz kennt, nämlich uns. Oder vielleicht sollte ich
sagen, daß nur ein verschwindend geringer Prozentsatz von
dieser Übereinstimmung abweichen dürfte, denn wo die
Possibilitäten dem Unendlichen gleichkommen, da ist es riskant,
irgend etwas für völlig ausgeschlossen zu
erklären.«
    Er verstummte, hob ein wenig die Schultern. »So lautet auf
jeden Fall diese Geschichte«, ergänzte er dann. »Sie
datiert bereits vor der Gründerzeit Gaias. Ihren Wahrheitsgehalt
würde ich natürlich nicht beschwören.«
    Die drei übrigen Anwesenden hatten mit gespannter
Aufmerksamkeit zugehört. Wonne nickte dann und wann, als sei ihr
die Geschichte schon längst bekannt, und als ob sie nur auf die
Korrektheit von Doms Wiedergabe achte.
    Pelorat reagierte darauf mit wortlosem Ernst, den er nahezu eine
Minute lang bewahrte; schließlich ballte er eine Hand zur Faust
und schlug auf die Armlehne.
    »Nein, das führt zu nichts«, meinte er mit
erstickter Stimme. »Es gibt keine Möglichkeit, um den
Wahrheitsgehalt dieser Geschichte durch empirische Beobachtungen oder
durch logisches Nachdenken zu überprüfen, deshalb kann sie
nie etwas anderes sein als ein Stück Spekulation, aber sehen wir
mal davon ab… nehmen wir einmal an, sie stimmt! Trotz allem ist
das Universum, in dem wir leben, eines mit nur einer intelligenten
Lebensform, folglich muß es in diesem Universum –
ob es nun das eine wahre und reale ist oder nur eines von zahllosen
alternativen Universen – in der Natur des Planeten Erde
irgendeine besondere Einzigartigkeit gegeben haben. Wir müssen
noch immer daran interessiert sein, endlich herauszufinden, was
für eine Einmaligkeit das ist.«
    Zum Schluß des Schweigens, das nach seinen Worten herrschte,
war es Trevize, der sich schließlich rührte und den Kopf
schüttelte.
    »Nein, Janov«, widersprach er, »so geht’s
keineswegs. Lassen Sie uns mal sagen, die Wahrscheinlichkeit,
daß von der Milliarde bewohnbarer Planeten in der Galaxis
– durch die blinde Wahl des Zufalls – nur die Erde eine
reichhaltige Ökologie und schließlich Intelligenz
entwickeln würde, betrug eins zu einer Milliarde Billionen, also
10 21 – und damit zugleich annehmen, daß eine
unter 10 21 verschiedenen Strängen potentieller
Realitäten eine solche Galaxis mit so einer Erde
repräsentiert und daß die Zeitingenieure sie
ausgewählt haben. Wir leben daher nicht im Universum, in dem nur
die Erde eine komplexe Ökologie, eine intelligente Spezies und
eine fortgeschrittene Technik entwickelt hat, weil sie irgendeine
Besonderheit aufwiese – sondern ganz einfach, weil diese Dinge
eben zufällig auf der Erde und sonst nirgendwo entstanden sind.
Ich vermute sogar, es gibt potentielle
Realitätsstränge…« – Trevize sprach
nachdenklich weiter – »in denen Gaia der einzige Planet mit
einer intelligenten Spezies ist, oder nur Sayshell, oder Terminus
allein, oder irgendein Planet, der in dieser Realität
überhaupt kein Leben trägt. Und alle diese ganz besonderen
Fälle dürften von der Gesamtzahl denkbarer Realitäten
den unbedeutend kleinen Prozentsatz der Möglichkeiten ausmachen,
worin sich in der Galaxis nur eine intelligente Spezies entwickelt
hat. Ich wage zu behaupten, hätten die Ewigen bloß lange
genug gesucht, sie hätten sogar eine potentielle
Realitätsebene entdeckt, auf der es auf jedem bewohnbaren
Planeten eine intelligente Lebensform gibt.«
    »Kann man nicht genauso gut unterstellen«, meinte
Pelorat, »daß man eine Realitätsebene gefunden hat,
auf der die Erde aus irgendeinem Grund anders war als in anderen
Realitätssträngen, eben besonders zur Entwicklung
intelligenten Lebens geeignet? Man kann sogar weiter gehen und sagen,
womöglich ist eine Realitätsebene gefunden worden, wo die
gesamte Galaxis anders als auf sonstigen Ebenen war, sich irgendwie
in

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