Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
war, daß es mir gelingen würde,
alles so zu arrangieren, daß er beim Aufwachen alles, was von
dem Augenblick an geschehen war, wo er uns zu Gesicht bekommen hatte,
vergessen haben würde. Gaia verspürte nicht den Wunsch zu
töten, um etwas zu bewirken, was auch ohne Töten bewirkt
werden kann.«
    »Und was ist schiefgegangen, Wonne?« fragte Pelorat
leise.
    »So etwas wie diese Transducerlappen war mir noch nie
begegnet, und ich hatte auch keine Zeit, sie zu untersuchen, um mehr
über sie zu erfahren. Ich schlug einfach kräftig zu, und es
hat offensichtlich nicht so funktioniert, wie ich das dachte. Nicht
die Energiezufuhr zu den Lappen wurde blockiert, sondern die
Energieabgabe. Energie fließt ständig mit großer
Geschwindigkeit in diese Lappen, aber das Gehirn schützt sich
normalerweise, indem es die Energie ebenso schnell wieder von sich
gibt. Als ich die Abgabe blockierte, staute sich sofort Energie in
den Lappen an, und die Temperatur stieg im Bruchteil einer Sekunde
bis zu dem Punkt an, an dem das Gehirnprotein explosionsartig
desaktiviert wird, und die Lichter gingen aus. Ich entfernte sofort
meinen Block, aber da war es bereits zu spät.«
    »Ich wüßte nicht, wie du etwas anderes
hättest tun können, Liebes«, sagte Pelorat.
    »Soll das ein Trost sein, wenn man bedenkt, daß ich
getötet habe?«
    »Bander war im Begriff, uns zu töten«, sagte
Trevize.
    »Das war ein Grund, ihn aufzuhalten, nicht ihn zu
töten.«
    Trevize zögerte. Er wollte die Ungeduld nicht zeigen, die er
empfand, weil er Wonne nicht beleidigen oder noch mehr verärgern
wollte. Schließlich war sie ihr einziger Schutz gegen eine
höchstgradig feindselige Welt.
    So meinte er: »Wonne, es ist jetzt an der Zeit, über
Banders Tod hinauszusehen. Weil er tot ist, ist die Energie auf
seinem Anwesen gelöscht. Das werden die anderen Solarianer
über kurz oder lang bemerken, wahrscheinlich sogar sehr bald.
Sie werden sich gezwungen sehen, das näher zu ergründen.
Ich glaube nicht, daß Sie dem möglicherweise sogar
kombinierten Angriff mehrerer Solarianer werden widerstehen
können. Und wie Sie selbst eingeräumt haben, werden Sie die
sehr beschränkte Energie, die Sie uns im Augenblick unter
großer Mühe liefern, nicht über einen längeren
Zeitraum zur Verfügung stellen können. Deshalb ist es
wichtig, daß wir unverzüglich zurück zur
Planetenoberfläche und zu unserem Schiff gelangen.«
    »Aber Golan«, sagte Pelorat, »wie sollen wir das
anfangen? Wir sind viele Kilometer weit durch einen gewundenen Tunnel
gefahren. Ich kann mir vorstellen, daß das hier unten das
reinste Labyrinth ist, und ich für meine Person habe nicht die
leiseste Ahnung, wo es zur Oberfläche geht. Ich hatte immer
schon ein miserables Orientierungsvermögen.«
    Trevize sah sich um und erkannte, daß Pelorat recht hatte.
»Ich kann mir vorstellen, daß es viele Wege nach oben
gibt«, meinte er. »Wir brauchen den, durch den wir
hereingekommen sind, gar nicht zu finden.«
    »Aber wir kennen keinen dieser Wege. Wie sollen wir einen
finden?«
    Wieder wandte Trevize sich Wonne zu. »Können Sie auf
mentalem Wege irgend etwas entdecken, das uns bei der Suche nach
einem Weg behilflich sein könnte?«
    »Die Roboter auf diesem Anwesen sind alle inaktiv«,
antwortete Wonne. »Ich kann gerade über uns ein schwaches
Flüstern von subintelligentem Leben wahrnehmen, aber das sagt
uns lediglich, daß die Oberfläche gerade über uns
liegt, was wir ohnehin wissen.«
    »Nun«, meinte Trevize, »dann müssen wir uns
eben irgendeinen Ausweg suchen.«
    »Das wird ein hilfloses Herumtasten«, sagte Pelorat
niedergeschlagen. »Auf diese Weise schaffen wir es
nie.«
    »Vielleicht doch, Janov«, sagte Trevize. »Wenn wir
suchen, haben wir eine Chance, wenn auch nur eine kleine. Die
Alternative wäre, einfach hierzubleiben, und das wäre das Schlimmste. Kommen Sie, eine kleine Chance ist
besser als gar keine!«
    »Warten Sie!« sagte Wonne. »Jetzt fühle ich
etwas.«
    »Was?« sagte Trevize.
    »Ein Bewußtsein.«
    »Intelligent?«
    »Ja, aber beschränkt, glaube ich. Aber was ganz klar
durchkommt, ist etwas ganz anderes.«
    »Was?« sagte Trevize, wiederum gegen seine Ungeduld
ankämpfend.
    »Furcht! Unerträgliche Furcht!« sagte Wonne im
Flüsterton.

 
52
     
     
    Trevize blickte besorgt in die Runde. Er wußte, wo sie
hereingekommen waren, gab sich aber keinen Illusionen hin, daß
es ihnen gelingen würde, den Weg zurückzuverfolgen, auf dem
sie gekommen waren.

Weitere Kostenlose Bücher