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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Galaxia, welches einer völlig anderen Gattung von
Organisation angehörte, besser sein konnte als das Zweite
Galaktische Imperium, mußte es einen Fehler im Plan geben,
etwas, was der große Hari Seldon übersehen hatte.
    Aber wenn Seldon es übersehen hatte, wie sollte Trevize es
dann korrigieren? Er war kein Mathematiker; er wußte nichts,
absolut nichts über die Einzelheiten des Plans; er würde
darüber hinaus, selbst wenn man ihn ihm erklärte, nichts
verstehen. Lediglich die Annahmen kannte er – daß eine
große Zahl menschlicher Wesen involviert sein mußte und
daß sie von den Schlüssen nichts wußten, zu denen
man gelangt war. Die erste Annahme war angesichts der riesig
großen Bevölkerung der Galaxis eine
Selbstverständlichkeit, und die zweite mußte zutreffen, da
nur die zweite Foundation die Einzelheiten des Planes kannte und sie
auch geheimhielt.
    Blieb eine weitere unbestätigte Annahme, eine Unterstellung,
eine, die als so selbstverständlich galt, daß man sie nie
erwähnte oder auch nur über sie nachdachte – und doch
eine Annahme, die auch falsch sein konnte, eine Annahme, die, wenn sie falsch war, den großen Abschluß des Planes
ändern und somit Galaxia gegenüber dem Imperium
wünschenswerter machen würde.
    Aber wenn diese Annahme so offenkundig und selbstverständlich
war, daß man sie nie in Worten ausdrückte, wie konnte sie
dann falsch sein? Und wenn sie nie jemand erwähnte oder an sie
dachte, wie konnte Trevize dann wissen, daß es sie gab, oder
Vermutungen in bezug auf diese Annahme anstellen, selbst wenn er
ahnte, daß sie existierte?
    War er wahrhaftig Trevize, der Mann mit der fehlerlosen Intuition
– so wie Gaia das behauptete? Wußte er wirklich, was zu
tun war, selbst dann, wenn er nicht wußte, weshalb er es
tat?
    Jetzt war er dabei, jede Spacerwelt zu besuchen, die ihm bekannt
war – war es richtig, das zu tun? War auf den Spacerwelten die
Antwort zu finden? Oder zumindest der Anfang einer Antwort?
    Was gab es außer Ruinen und wilden Hunden auf Aurora (und
mutmaßlich andere wilde Geschöpfe. Wild gewordene Bullen?
Überdimensional angewachsene Ratten?
    Grünäugige Katzen?) Solaria lebte, aber was außer
Robotern und energieübertragenden menschlichen Wesen gab es
dort? Was hatten beide Welten mit Seldons Plan zu tun, sofern sie
nicht das Geheimnis der Lage der Erde enthielten?
    Und wenn das der Fall war, was hatte die Erde mit Seldons
Plan zu tun? War dies alles Wahnsinn? Hatte er zu lang und zu
ernsthaft auf die Phantasievorstellung seiner eigenen Unfehlbarkeit
gehört?
    Ein unüberwindliches Gefühl der Scham überkam ihn
und schien in einem Maße auf ihm zu lasten, daß er kaum
atmen konnte. Er blickte zu den Sternen hinaus – fern,
gleichgültig – und dachte: Ich muß der
größte Narr der ganzen Galaxis sein.

 
57
     
     
    Wonnes Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. »Nun,
Trevize, warum wollten Sie mich sprechen – ist etwas nicht in
Ordnung?«
    Aus ihrer Stimme klang plötzlich Besorgnis.
    Trevize blickte auf, und einen Augenblick lang fiel es ihm schwer,
die trübe Stimmung zu verdrängen, die ihn befallen hatte.
Er starrte sie an und sagte dann: »Nein, nein, es ist schon
alles in Ordnung. Ich… ich war nur in Gedanken versunken. Das
habe ich so gelegentlich an mir.«
    Es erfüllte ihn mit einem gewissen Unbehagen, daß Wonne
seine Emotionen wahrnehmen konnte. Dafür, daß sie sich
bewußt davor zurückhielt, sein Bewußtsein zu
überwachen, hatte er nur ihr Wort.
    Doch sie schien das, was er gesagt hatte, zu akzeptieren.
»Pelorat ist bei Fallom und bringt ihm Sätze in Galaktisch
bei«, sagte sie. »Das Kind scheint dasselbe zu essen wie
wir, ohne dagegen irgendeinen Widerwillen zu haben. Aber was wollten
Sie mit mir besprechen?«
    »Nun, nicht hier«, sagte Trevize. »Der Computer
braucht mich im Augenblick nicht. Wenn Sie in mein Zimmer kommen
wollen – das Bett ist gemacht, Sie können sich darauf
setzen, dann nehme ich den Stuhl. Oder umgekehrt, wenn Sie das
vorziehen.«
    »Das ist egal.« Sie gingen das kurze Stück zu
Trevizes Zimmer.
    Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Wütend
scheinen Sie ja nicht mehr zu sein.«
    »Überprüfen Sie meine Gedanken?«
    »Ganz und gar nicht. Bloß Ihr Gesicht.«
    »Ich bin nicht wütend. Mag sein, daß hin und
wieder mein Temperament mit mir durchgeht, aber das ist nicht
dasselbe wie wütend. Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht –
da wären ein paar Fragen, die ich Ihnen stellen
muß.«
    Wonne

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