Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan
bin weit hinter meiner Quote zurück.«
Plötzlich ging Gorm ein Licht auf. »He, Freund, Askone ist ein geschlossenes Gebiet.«
»Das stimmt. Auf Askone kann man nicht einmal ein Federmesser loswerden. Die Leute dort kaufen überhaupt keine atomaren Geräte. Bei meinem Rückstand in der Quote ist es Selbstmord, hinzufahren.«
»Kannst du dich nicht drücken?«
Ponyets schüttelte geistesabwesend den Kopf. »Ich kenne den Mann, den sie dort festhalten. Kann einen Freund nicht im Stich lassen. Na und? Ich bin in der Hand des Galaktischen Geistes und wandele fröhlich den Weg, den Er mir weist.«
»Ha?« fragte Gorm verständnislos.
Ponyets sah ihn an und lachte auf. »Ich vergaß. Du hast das >Buch des Geistes< nie gelesen, oder?«
»Nie davon gehört«, erwiderte Gorm knapp.
»Das hättest du aber, wenn du eine religiöse Ausbildung genossen hättest.«
»Religiöse Ausbildung? Als Priester?« Gorm war bis ins Innerste schockiert.
»Ich muß gestehen, ja. Das ist mein schmachvolles Geheimnis. Doch die Ehrwürdigen Väter wurden nicht mit mir fertig. Sie warfen mich aus Gründen hinaus, die ausreichten, mich zu einer weltlichen Ausbildung in der Foundation zu befördern. Doch nun mache ich mich besser auf den Weg. Wie ist deine Quote in diesem Jahr?«
Gorm drückte seine Zigarette aus und schob seine Kappe zurecht. »Das ist jetzt meine letzte Fracht. Ich schaffe es.«
»Du Glückspilz«, knurrte Ponyets, und noch viele Minuten, nachdem Les Gorm gegangen war, saß er bewegungslos und in Gedanken versunken da.
Eskel Gorov war also auf Askone - und zwar im Gefängnis!
Das war schlecht! Tatsächlich war es noch viel schlimmer, als man auf den ersten Blick hätte glauben können. Eine solche Geschichte eignete sich dazu, sie einem neugierigen jungen Mann zu erzählen, um ihn vom Freihandel abzuschrecken, aber etwas ganz anderes war es, wenn man der Wahrheit gegenüberstand.
Denn Limmar Ponyets war einer der wenigen Leute, die zufällig wußten, daß Meisterhändler Eskel Gorov gar kein Händler war, sondern ganz im Gegenteil ein Agent der Foundation.
26
Eine Mission auf Askone
Zwei Wochen waren vergangen. Zwei Wochen waren verschwendet.
Eine Woche hatte Ponyets gebraucht, um Askone zu erreichen. An der äußersten Grenze des Systems kamen die patrouillierenden Kriegsschiffe angeschossen und begleiteten ihn in ständig zunehmender Zahl. Was für ein Überwachungssystem sie auch haben mochten, es funktionierte ausgezeichnet.
Sie eskortierten ihn langsam hinein, ohne ein Signal, immer in kalter Distanz, und richteten ihn barsch auf die zentrale Sonne von Askone aus.
Im Notfall hätte Ponyets mit ihnen fertigwerden können. Diese Schiffe waren Überbleibsel des längst untergegangenen galaktischen Imperiums - aber es waren Sportkreuzer, keine Kriegsschiffe, und ohne Atomwaffen stellten sie nichts anderes als ebenso pittoreske wie hilflose Ellipsoide dar. Aber Eskel Gorov befand sich als Gefangener in ihren Händen, und Gorov war keine Geisel, die man ohne weiteres abschrieb. Die Askonier mußten das wissen.
Und dann eine weitere Woche - eine Woche, um sich mühsam einen Weg durch die Wolken subalterner Beamter zu bahnen, die den Puffer zwischen dem Großmeister und der Außenwelt darstellten. Jeder kleine Untersekretär mußte einzeln herumgekriegt werden, bis Ponyets die schwungvolle Unterschrift bekam, die ihm den Zutritt zu dem nächsthöheren Funktionär ermöglichte.
Zum erstenmal erlebte Ponyets, daß ihm seine Händler-Ausweise nichts nützten.
Endlich befand sich der Großmeister auf der anderen Seite der von Posten flankierten, vergoldeten Tür und zwei Wochen waren vergangen.
Gorov saß immer noch im Gefängnis, und Ponyets’ Fracht verfaulte in den Ladebuchten seines Schiffes.
Der Großmeister war ein kleiner Mann mit kahl werdendem Kopf und ganz verrunzeltem Gesicht. Der umfangreiche, schimmernde Pelzkragen um seinen Hals schien den Körper durch sein Gewicht zur Bewegungslosigkeit zu verdammen.
Er gab mit den Fingern beider Hände ein Zeichen. Die Reihe Bewaffneter wich zurück und gab eine Gasse frei, durch die Ponyets bis zum Fuß des Staatssessels vorschritt.
»Seien Sie still!« fuhr ihn der Großmeister an, und Ponyets Lippen, die sich hatten öffnen wollen, schlossen sich fest.
»So ist es gut.« Der askonische Herrscher entspannte sich sichtlich. »Ich ertrage sinnloses Geschwätz nicht. Sie können mich nicht bedrohen, und Schmeicheleien haben auf mich keine Wirkung.
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