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Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Titel: Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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»Anscheinend sind wir erwartet worden.«
    »Ja«, antwortete Channis einfach.
    »Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben? Wir kommen her und stellen fest, daß der Gouverneur uns erwartet. Wahrscheinlich werden wir von dem Gouverneur zu hören bekommen, daß Tazenda selbst uns erwartet. Welchen Sinn hat dann unsere ganze Mission?«
    Channis blickte hoch. Er gab sich keine Mühe, den müden Ton in seiner Stimme zu verbergen. »Es ist ein Unterschied, ob man uns erwartet oder ob man weiß, wer wir sind und aus welchem Grund wir hergekommen sind.«
    »Meinen Sie, daß Sie dies vor den Leuten der Zweiten Foundation geheim halten können?«
    »Vielleicht. Warum auch nicht? Angenommen, unser Schiff wurde im Raum entdeckt. Ist es ungewöhnlich, daß ein Reich Beobachtungsposten an der Grenze unterhält? Selbst als gewöhnliche Fremde wären wir von Interesse.«
    »Von ausreichendem Interesse, daß ein Gouverneur zu uns kommt, statt uns zu sich kommen zu lassen?«
    Channis zuckte die Achseln. »Mit dem Problem werden wir uns später befassen müssen. Sehen wir erst einmal, wie dieser Gouverneur ist.«
    Pritcher fletschte grimassierend die Zähne. Die Situation wurde lächerlich.
    Channis fuhr mit gekünstelter Lebhaftigkeit fort: »Zumindest wissen wir eines: Tazenda ist die Zweite Foundation, oder eine Million einzelner Hinweise deuten wie auf Verabredung in die falsche Richtung. Wie legen Sie es aus, daß diese Eingeborenen offensichtlich in Angst vor Tazenda leben? Ich sehe keine Spur von einer politischen Unterdrückung. Die Ältesten-Gruppen kommen ungehindert und ohne irgendeine Einmischung zusammen. Sie reden von Steuern, aber ich habe durchaus nicht den Eindruck, daß sie besonders drückend sind oder besonders energisch eingetrieben werden. Die Eingeborenen reden viel über Armut, sehen jedoch kräftig und wohlgenährt aus. Die Häuser sind schmutzig und die Dörfer primitiv, erfüllen aber ihren Zweck.
    Wirklich, die Welt fasziniert mich. Ich habe noch nie eine widerwärtigere gesehen, doch ich bin überzeugt, die Bevölkerung hat nicht zu leiden, und ihr unkompliziertes Leben schenkt ihr ein ausgewogenes Glück, das den anspruchsvolleren Bewohnern der höher entwickelten Zentren fehlt.«
    »Folglich sind Sie ein Bewunderer bäuerlicher Tugenden?«
    »Das mögen die Sterne verhüten!« Der Gedanke amüsierte Channis. »Ich weise nur auf die Bedeutung von all dem hin. Tazenda ist tüchtig in der Verwaltung, tüchtig in einem Sinn, der sich von der Tüchtigkeit des alten Imperiums oder der Ersten Foundation oder sogar unserer eigenen Union stark unterscheidet. Diese Regierungen haben ihren Untertanen Wohlstand auf Kosten ideellerer Werte gebracht. Tazenda gibt ihnen Glück und Zufriedenheit. Erkennen Sie nicht, daß die Orientierung der Herrschaft bei den Lords von Tazenda anders ist? Sie ist nicht physisch, sondern psychisch.«
    »Ach ja?« Pritcher erlaubte sich Ironie. »Und die Angst, mit der die Ältesten darüber sprachen, wie Verrat von diesen gutherzigen psychologischen Administratoren bestraft wird? Wie paßt das zu Ihrer Hypothese?«
    »Sind sie selbst bestraft worden? Sie sprachen nur von der Bestrafung anderer. Es ist, als sei das Wissen über die Bestrafung ihnen so tief eingeprägt worden, daß die Bestrafung selbst niemals stattzufinden braucht. Die richtige geistige Einstellung ist so fest verankert, daß ich überzeugt bin, es gibt keinen einzigen tazendischen Soldaten auf dem Planeten. Sehen Sie das alles nicht?«
    »Vielleicht werde ich es sehen«, gab Pritcher kalt zurück, »wenn ich den Gouverneur sehe. Und übrigens, wenn nun unsere Psyche vielleicht manipuliert worden ist?«
    Channis erwiderte mit brutaler Verachtung: »Daran sollten Sie gewöhnt sein.«
    Pritcher wurde sichtlich blaß. Es kostete ihn Anstrengung, sich abzuwenden. An dem Tag sprachen sie nicht mehr miteinander.
    In der Stille der windlosen kalten Nacht lauschte Pritcher auf die leisen Bewegungen, die der andere im Schlaf machte. Er stellte seinen Armband-Sender auf die Ultrawellen-Region ein, für die Channis’ Gerät nicht taugte, und nahm, mit den Fingernägeln tippend, Kontakt mit dem Schiff auf.
    Die Antwort kam in kurzen Absätzen von geräuschlosen Vibrationen, die sich kaum über die Wahrnehmungsschwelle erhoben.
    Zweimal fragte Pritcher: »Noch gar keine Kommunikationen?«
    Zweimal kam die Antwort: »Nein. Wir warten ständig darauf.«
    Er stieg aus dem Bett. Es war kalt im Zimmer. Er wickelte sich in die

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