Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
Wir können es uns leisten, zu warten. Für sie wird jeder Tag der Verzögerung ein weiterer Schlag gegen ihre Moral sein. Wenn sie versuchen, alle Teile ihres Reiches zu verteidigen, müssen sie sich dünn verteilen, und wir können in zwei gleichzeitigen Vorstößen hier und hier durchbrechen.« Er zeigte die Richtungen auf dem Galaxis-Modell. Zwei Lanzen aus reinem Weiß schössen von der roten Kugel durch die gelbe Faust, die sie umfaßt hielt, und schnitten Terminus zu beiden Seiten in einem engen Bogen ab. »Auf diese Weise zersprengen wir ihre Flotte in drei Teile, die einzeln geschlagen werden können. Wenn sie sich konzentrieren, geben sie zwei Drittel ihres Herrschaftsgebietes freiwillig auf und riskieren wahrscheinlich eine Rebellion.«
In dem nun folgenden ehrfürchtigen Schweigen erklang die dünne Stimme des Premierministers. »In sechs Monaten wird die Foundation um sechs Monate stärker werden. Ihre Hilfsmittel sind größer, wie wir alle wissen; ihre Marine ist uns an Zahl überlegen, ihr Menschenpotential ist buchstäblich unerschöpflich. Vielleicht wäre ein schneller Angriff sicherer.«
Bestimmt war er hier der Mann mit dem geringsten Einfluß. Lord Stettin lächelte und machte eine flache Geste mit der Hand. »Die sechs Monate, oder ein Jahr, wenn notwendig, werden uns nichts kosten. Die Männer der Foundation können nicht vorbereiten; sie sind ideologisch unfähig dazu. Ihre Philosophie enthält den Glauben, daß die Zweite Foundation sie retten wird. Aber diesmal nicht, wie?«
Die anwesenden Männer verrieten Unbehagen.
»Ich glaube, es fehlt Ihnen an Zuversicht«, stellte Stettin eisig fest. »Muß ich Ihnen noch einmal sagen, welche Berichte unsere Agenten im Territorium der Foundation liefern, oder die Feststellungen von Mr. Homir Munn wiederholen, dem Foundation-Agenten, der jetzt in unserem ... äh ... Dienst steht? Vertagen wir uns, meine Herren.«
Stettin kehrte in seine Privatgemächer zurück, das starre Lächeln immer noch im Gesicht. Manchmal machte er sich seine Gedanken über diesen Homir Munn. Ein wunderlicher, rückgratloser Bursche, der nicht hielt, was er anfangs versprochen hatte. Und doch war er voll von interessanten Informationen, die Überzeugung in sich trugen, vor allem, wenn Callia anwesend war.
Sein Lächeln wurde breiter. Diese fette Närrin zeigte schließlich doch noch nützliche Eigenschaften. Jedenfalls holte sie mit ihren Schmeicheleien mehr aus Munn heraus, als es ihm selbst gelang, und das mit weniger Umständen. Sollte er sie Munn geben? Er runzelte die Stirn. Callia. Sie und ihre dumme Eifersucht. Raum! Wenn er die kleine Dareil noch hätte! Warum hatte er Callia dafür nicht den Schädel zu Brei geschlagen? Er war sich über den Grund selbst nicht ganz im klaren.
Vielleicht, weil sie Munn zu behandeln verstand. Und er brauchte Munn. Zum Beispiel hatte Munn gezeigt, daß es, zumindest nach Überzeugung des Maultiers, keine Zweite Foundation gab. Seine Admirale brauchten diese Versicherung.
Er hätte die Beweise gern veröffentlicht, aber es war besser, der Foundation ihren Glauben an die nicht existierende Hilfe zu lassen. War es tatsächlich Callia gewesen, die darauf hingewiesen hatte? Richtig. Sie hatte gesagt ...
Ach, Unsinn! Sie konnte gar nichts gesagt haben. Und doch ...
Stettin schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu klären, und ging weiter.
17
Geist einer Welt
Trantor war eine Welt, die im Staub lag und eine Wiedergeburt erfuhr. Wie ein verblaßter Edelstein steckte es in einer Fassung aus einer bestürzenden Menge von Sonnen im Zentrum der Galaxis - in den Sternhaufen und Sternschwärmen, zusammengeballt in zielloser Verschwendung, und träumte abwechselnd von der Vergangenheit und von der Zukunft.
Es hatte eine Zeit gegeben, da hatten sich die unsichtbaren Drähte der Kontrolle von seiner metallüberzogenen Oberfläche bis zu den einsamen Sternen am äußersten Rand der Galaxis gespannt. Trantor war eine einzige Stadt gewesen, in der vierhundert Milliarden Beamte lebten, die mächtigste Hauptstadt, die es je gegeben hatte.
Bis der Zerfall des Kaiserreiches die Welt schließlich erreichte und ihre Kraft vor einem Jahrhundert bei der Großen Plünderung für immer gebrochen worden war. Im Todeskampf war die metallene Hülle, die den Planeten umgab, geborsten und zu einem schmerzlichen Hohn ihrer einstigen Großartigkeit geworden.
Die Überlebenden rissen die Metallplatten auf und tauschten sie gegen Saatgut und Vieh von
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