Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)
schwierig war, da er wiederum die ganze Zeit über versucht hatte, meinen einzufangen. Zum Glück ergab sich keine Gelegenheit für ihn, mich zu fragen, was zum Teufel mit mir los war. Meine Foltermethode schlug also noch besser an, als ich mir erhofft hatte.
Mit diebischer Freude stellte ich fest, dass es für Adam tatsächlich eine Art der Folter war, denn als Braden und ich uns von ihm verabschiedeten, war seine Miene verschlossen und grimmig. Unter normalen Umständen hätte Braden unser sonderbares Verhalten bemerkt, aber genau wie Joss war er gerade mit anderen Dingen beschäftigt.
Noch mehr freute ich mich darüber, dass Joss meine Meinung teilte, als ich sie später, nachdem ich mit ihr über Braden gesprochen hatte – ich war mir immer noch nicht ganz sicher, wie ihre Haltung dazu war, da sie für meinen Geschmack ihr Desinteresse ein wenig zu wortreich bekundet hatte –, in die Sache mit Adam einweihte. Sie fand auch, dass Adam dringend eine Lektion zum Thema Konsequenz erteilt werden musste. Wenn er kein romantisches Interesse an mir hatte, sollte er sich gefälligst aus meinem Liebesleben heraushalten. Ich plante, die Folter am Abend fortzusetzen.
Joss musste im Club 39 arbeiten, aber Braden, Adam und ich wollten mit Darren, dem Manager von Bradens Nachtclub Fire , und seiner Frau Donna zusammen ausgehen. Ich trug ein schwarzes rückenfreies Top, das hinten nur von einem dünnen Seidenbändchen zusammengehalten wurde, vorne allerdings einigermaßen züchtig aussah. Es war hochgeschlossen und hatte ein gerafftes Vorderteil aus Chiffon, das knapp zehn Zentimeter über meine Taille reichte. Dazu hatte ich schwarze Skinny Jeans kombiniert, die so eng waren, dass sie aussahen, als wären sie aufgemalt. Mein Haar war zu einem unordentlichen Knoten hochgesteckt, damit das Top optimal zur Geltung kam, und an den Füßen trug ich zehn Zentimeter hohe silberne Pumps, die zu meinen silbernen Tropfenohrringen passten.
Ich war ein bisschen mehr Femme fatale als üblich, aber es funktionierte. Adams Augen weiteten sich, nachdem ich ihm, um Donna zu begrüßen, für einen Moment den Rücken zugedreht hatte. Sein Blick begann zu flackern, als ihn die volle Wucht meines Outfits traf.
Das ärgerte mich bloß.
Noch mehr ärgerte ich mich, als Braden verkündete, wir würden in den Club 39 gehen. Ich wusste genau, was für einen Plan er verfolgte, und mir war nicht wohl dabei, zumal es sich um Joss’ Arbeitsplatz handelte. Doch Braden ließ nicht mit sich reden, und Donna kannte den Club noch nicht und wollte ihn sich unbedingt einmal ansehen.
Mein Ärger wuchs weiter, als Adam mich zurückhielt, während wir alle zusammen die George Street entlanggingen.
»Willst du mir endlich sagen, was los ist, oder muss ich raten?«, fragte er brüsk.
Ohne ihn anzuschauen, hob ich die Schultern. »Keine Ahnung, was du meinst.«
»Ellie, lass das. Die Zicke zu spielen steht dir nicht.«
Ich zuckte zusammen, ging aber weiter. »Weißt du, was mir genauso wenig steht? Single zu sein. Aber allem Anschein nach ist das ja nicht meine Entscheidung.«
»Wovon redest du, verdammt noch mal?«, grollte er. Er gab sich Mühe, leise zu sprechen, da wir fast zu Braden aufgeschlossen hatten.
Ich wandte ruckartig den Kopf und funkelte ihn an. »Du weißt genau, wovon ich rede, du überheblicher Mistkerl!«, zischte ich, ebenfalls mit gesenkter Stimme, zurück.
»Alles in Ordnung?« Braden hatte sich stirnrunzelnd zu uns umgedreht.
Ich nickte knapp und eilte dann an seine Seite. Als wir uns dem Club 39 näherten, seufzte ich. »Braden, ich hoffe, du weißt, was du da tust.«
Er warf mir ein spitzbübisches Lächeln zu. »Aber natürlich. Weißt du, Darren kennt sogar den Türsteher.« Braden wandte sich an Darren und brachte seinen diabolischen Plan ins Rollen. »Darren, warum gehst du nicht vor und bestellst uns schon mal was zu trinken. Wir suchen uns derweil einen Tisch.«
Darren nickte, drängte sich an der Schlange vorbei und ignorierte dabei die lautstarken Beschwerden der anderen Gäste. Er grüßte das Muskelpaket an der Tür, und sie wechselten ein paar Worte. Dann drehte er sich um und deutete zur Straße, wo wir standen. Ehe ich wusste, wie mir geschah, wurden wir durchgewunken. Darren verschwand in Richtung Bar, und ich musste mit ansehen, wie Braden Donnas Arm ergriff.
Ich starrte wutentbrannt seinen Rücken an. Donna war eine attraktive Brünette, und Braden wollte sie benutzen, um eine Reaktion von Joss zu erzwingen.
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