Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)
ich zuckersüß hinzu.
»Also schön.« Er beäugte mich skeptisch. »Das war am Morgen nach deinem achtzehnten Geburtstag.«
Ich riss die Augen auf, als ich mich daran erinnerte. Im Ernst?
»Der Morgen, an dem du ganz beiläufig erwähnt hast, dass du gerade deine Jungfräulichkeit verloren hattest.«
Das war der Moment, in dem Adam klargeworden war, dass er Gefühle für mich hatte? Ach du liebe Zeit … Joss hatte recht. Männer waren Neandertaler. Als ich mich an Einzelheiten jenes Morgens zurückerinnerte, musste ich lachen. Ich ließ die Ereignisse noch einmal Revue passieren, diesmal allerdings vor dem Hintergrund, dass Adam eifersüchtig gewesen war. Wow. So war es mir damals gar nicht vorgekommen. »Ich wusste, dass du sauer warst, aber ich dachte, das wäre nur wieder so eine ›Großer Bruder muss kleine Schwester beschützen‹-Sache.«
»Nein.« Adam schüttelte mit düsterer Miene den Kopf und stützte sich auf den Handflächen ab. »Das war eine ›Ich stehe vor der kleinen Schwester meines besten Freundes, die mir soeben eröffnet hat, dass sie zum ersten Mal Sex hatte, ich sehe ihre geschwollenen Lippen und ihre zerwühlten Haare, und das macht mich ungeheuer an‹-Sache.« Sein Blick wanderte zu meinem Mund. »Mein Körper hat viel eher auf das reagiert, was du gesagt hast, als mein Kopf. Plötzlich habe ich mich gefragt, wie sich deine Lippen wohl anfühlen, wie du schmeckst und wie es wäre, wenn du deine langen Beine um meinen Rücken schlingst, während ich in dich eindringe …« Mir wurde ganz heiß bei dem Gedanken, dass Adam damals solche verführerischen Phantasien durch den Kopf gegangen waren, ohne dass ich etwas davon geahnt hatte. »Dann bin ich wütend geworden. Auf mich, weil ich diese Gefühle für dich hatte. Und auf den Kerl, der einfach so mit dir geschlafen hatte. Und dann auf dich – weil du es ihm erlaubt hast.«
Unsere Blicke trafen sich, und mein Atem wurde flacher.
Ich wusste, wenn ich jetzt nichts sagte, würden wir hier auf dem Fußboden seines leerstehenden Zimmers Sex haben, bevor unsere Reise in die Vergangenheit zu Ende war, und ehrlich gesagt machte mir diese Reise zu großen Spaß. Ich räusperte mich, schnappte mir das nächste Tagebuch und begann hastig darin zu blättern.
Ich fand den entsprechenden Eintrag und reichte das Buch an Adam weiter. »Ich möchte, dass du weißt«, sagte ich leise, »dass es mir immer nur um dich ging.«
Sonntag, 30. April
Letzte Nacht habe ich mein erstes Mal erlebt. Mit Liam. Es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und er war auch nicht derjenige, mit dem ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe mir immer geschworen, dass es mit jemandem sein würde, den ich liebe. Außerdem hat es weh getan, allerdings nur kurz. Eigentlich war es gar nicht so schlimm. Dafür ist gestern Abend noch etwas anderes passiert, das mir weh getan hat – und das, im Gegensatz zum Sex, immer noch weh tut …
Der Tanzsaal des Marriott Hotel war brechend voll, und als ich den Blick durch die Menge schweifen ließ, merkte ich, dass ich einige der Gäste nicht einmal kannte.
Trotzdem war es großartig, dass so viele gekommen waren. Allie bezeichnete die Party zu meinem achtzehnten Geburtstag schon jetzt als vollen Erfolg, dabei war sie noch gar nicht zu Ende. Braden hatte den Saal im Hotel samt DJ und Catering-Service für mich gemietet. Meine Familie hatte die komplette Verwandtschaft sowie ihre Freunde eingeladen, und die wiederum hatten ihre Freunde mitgebracht. Ich hatte meine Freunde eingeladen, die ihre Freunde mitgebracht hatten, die wiederum ihre Freunde eingeladen zu haben schienen. Es herrschte ein ziemliches Gedränge, vom Buffet war kaum noch etwas übrig, und die Tanzfläche war zum Bersten voll.
Ich sah die Leute vom Catering mit frischen Platten aus dem Hinterzimmer kommen und zog missmutig die Brauen zusammen, als eine der hübschen jungen Mitarbeiterinnen von Adam angehalten wurde, gerade als sie an ihm vorbeigehen wollte. Was auch immer er zu ihr sagte, brachte sie zum Lachen, und sie legte kokett den Kopf in den Nacken. Ich beobachtete die beiden und versuchte zu ignorieren, dass mir die Eifersucht dabei die Kehle zuschnürte.
»Habe ich dir schon gesagt, wie sexy du heute Abend aussiehst?«
Plötzlich wurde ich rückwärts an einen warmen Körper gezogen. Ich hob das Kinn und drehte den Kopf ein wenig, so dass ich in Liam Fentons attraktives Gesicht schauen konnte. Er lächelte mit funkelnden Augen zu mir herab. Er
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