Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Titel: Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
Vom Netzwerk:
und die Brust wurde mir ganz weit bei seinem Lob. »Weswegen denn?«
    »Aus vielerlei Gründen. Weil du es auf die Edinburgh University geschafft hast. Weil du dich um Elodie und Clark kümmerst und weil du so eine tolle große Schwester für Hannah und Declan bist. Und eine tolle kleine Schwester für mich. Das war ein hartes Jahr, Els, und ich bin dir sehr dankbar für deine Unterstützung.«
    Ich umarmte ihn fest, und erneut wurde mir das Herz schwer vor Mitgefühl. Braden hatte sich in die australische Studentin Analise verliebt und sie geheiratet, allerdings recht bald wieder die Scheidung eingereicht, nachdem er sie und einen alten Schulfreund in einer seiner leerstehenden Wohnungen in New Town beim Sex erwischt hatte. Die letzten neun Monate ihrer Ehe hatte das Miststück ihn an der Nase herumgeführt und mit einem seiner engsten Freunde betrogen. Das war der ultimative Verrat. Noch schlimmer fand ich, dass unser Vater derjenige gewesen war, der Wind von der Sache bekommen und es so eingefädelt hatte, dass Braden die beiden in flagranti ertappt hatte. So war er eben: Statt seinem Sohn in einem Vieraugengespräch die Wahrheit möglichst schonend beizubringen, hatte er dafür gesorgt, dass Braden alles hautnah mitbekam. Braden schien es ihm nicht nachzutragen. Im Gegenteil, er war ihm sogar dankbar. Ich hingegen fand, dass er ein gefühlloser Mistkerl war. Andererseits hegte ich im Moment (oder überhaupt) ohnehin nicht gerade die wärmsten Gefühle für Douglas Carmichael.
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, seufzte Braden. »Es tut Dad leid, dass er nicht hier sein kann, Ellie. Mir tut’s auch leid.«
    »Entschuldige dich bloß nicht für ihn.« Ich wandte mich ab und kniff die Augen zusammen, um die Tränen zurückzuhalten. Man sollte meinen, dass mich nach achtzehn Jahren sein Desinteresse nicht mehr kränken würde.
    Leider war dem nicht so. Ich konnte einfach nicht begreifen, was Douglas Carmichael an mir so wenig liebenswert fand, dass er mich absichtlich immer wieder zurückstieß. Verdammt noch mal, es war mein achtzehnter Geburtstag, und da konnte er nicht für eine halbe Stunde seinen reichen Arsch herbewegen, um auf meiner Party vorbeizuschauen und mir wenigstens zu gratulieren?
    Erneut seufzte Braden, und ich hörte ihn halblaut fluchen. Er hatte mittlerweile eine recht gute Beziehung zu unserem Vater aufgebaut, und ich wollte nicht der Grund für irgendwelche Konflikte zwischen den beiden sein, daher drückte ich ihn und lächelte. »Mir geht’s gut. Mehr als gut. Ich bin umringt von Freunden und Verwandten, denen etwas an mir liegt, Braden. Das ist alles, was mir wichtig ist.«
    Wir lächelten einander an und umarmten uns erneut, bevor die Musik schneller wurde und Mum und Clark auf uns zusteuerten. Ich tanzte mit den beiden und kicherte, als sie Tanzschritte vorführte, die innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte niemand mehr gesehen hatte.
    Im Laufe des Abends mischte ich mich unter Freunde und Familie, doch mein Blick wanderte immer wieder durch die Gästeschar auf der Suche nach Adam. In meinem Magen liefen die Schmetterlinge Amok. Ich bekam seine Worte einfach nicht aus dem Kopf.
    »Du bist das Schönste, was ich je gesehen habe, Els.«
    Ich schmunzelte, als Allie Liam gegenüber irgendeine Bemerkung machte und er schallend darüber lachte, obwohl ich gar nicht wusste, was sie gesagt hatte. In meinem Kopf klemmte die Rückspultaste.
    Als es mir im Saal zu heiß wurde, bestellte ich eine Flasche Wasser an der Bar, schlüpfte durch die hintere Tür und suchte den Wegweiser zum Ausgang. Es war ein Notausgang, der hinter das Hotel führte, wo die Müllcontainer standen. Leise trat ich nach draußen, atmete tief die frische Luft ein und genoss die Stille. Vielleicht würde sie mir Gelegenheit geben zu begreifen, was passiert war, beziehungsweise ob das, wovon ich glaubte, dass es passiert war, überhaupt passiert war.
    Ein vergnügtes Lächeln umspielte meine Lippen, bis mich plötzlich ein kehliger Laut, gefolgt von einem Stöhnen, erstarren ließ. Hinter den fahrbaren Müllcontainern befand sich in der Gebäudewand eine kleine Nische, und von dort kamen die Geräusche. Mein Herz schlug schneller, als mir klarwurde, worauf ich zufällig gestoßen war. Als ich ein weiteres Stöhnen hörte, schlug ich mir die Hand vor den Mund, um nicht laut loszukichern.
    »Ja«, hörte ich eine weibliche Stimme keuchen. »Adam, o mein Gott.«
    Sofort erstarb das Kichern auf meinen Lippen, und das Blut begann

Weitere Kostenlose Bücher